Entmutigung

Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt noch blogge.

Es ist ja nicht so, dass ich des bloggens bedürfe, um mich selbst zu verwirklichen. Und es ist auch nicht so, dass ich nichts anderes, schöneres, fröhlicheres zu tun hätte als mich jeden tag hinzusetzen und die gedanken, beobachtungen und einsichten eines menschen zu dokumentieren, der unter den bedingungen des gegenwärtig über die gesellschaft ablaufenden prozesses zu den verlierern gehört. An sich ist es sogar so, dass ich viel lieber mit menschen zusammensitze, ihnen helfe, den aufrechten gang nicht zu verlernen – ja, anders als es manche meiner leser vermuten mögen, bin ich sogar ein recht fröhlicher, zu scherzen aufgelegter mensch, der viel und gern lacht.

Und doch schreibe ich immer wieder für dieses abstrakte, sinnenferne und damit sinnlose medium internetz. Manchmal muss ich gegen eine große unlust ankämpfen, bevor ich mich in kurze, gedrängte worte fasse, die auch erst einmal formuliert sein wollen. Und dann frage ich mich, warum ich überhaupt noch blogge.

Ich brauche es für mein selbstwertgefühl nicht, leser zu haben – und ich schreibe auch meistens wie jemand, der der leser nicht bedarf: mit verschachtelten satzkonstrukten, einer sprache, die zwischen weinerlichkeit und schärfe schwebt und fast immer jenseits der aktuellen massenmedialen aufmerksamkeit. Es überrascht mich sogar, dass ich dafür noch ein paar leser finde. Aber wenn ich denn einen blick in die statistiken tue, um rauszukriegen, was diese leser wirklich lesen wollen, denn vergeht mir gleich wieder so richtig die lust. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht vielleicht etwas gegen die leser tun sollte, ob ich nicht damit beginnen sollte, allein für mich und web.archive.org zu bloggen, als flaschenpost eines gestrandeten in eine zukunft, die den wahnsinn der jetztzeit gar nicht mehr verstehen wird können. Es reicht ja, wenn man keine feeds ausliefert und die website mit stylesheets so gestaltet, dass sich nicht lesbar ist – natürlich muss man diese styles dann geschickt einbinden, dass web.archive.org davon nicht betroffen ist.

Ich glaube, ich brauche mal ein paar tage blogurlaub. Ich komme schon auf richtig merkwürdige gedanken…

Gedanken beim lesen der spämm

Es ist schon seltsam, wenn man seine spämm überfliegt und sich ausmalt, wie ein leben gemäß den vorgaben dieser spämm so aussähe. Der bauch würde dünner, ja dünner noch als schlank und die zwanzig prozent gewichtsabnahme werden garantiert. Doch der pimmel würde dick und steif, allezeit bereit, zu stundenlanger penetrazjon einzudringen. Und um das alles auszuhalten, bedarf es des valiums und verwandter starker mittel. Natürlich muss man sich so etwas auch leisten können, und deshalb muss man ständig mit windigen papieren an der börse zocken, damit man die ganzen pillen und pflaster kaufen kann, die das leben so schön machen.

Ach, was schreibe ich! Draußen ist ein sonnenstrahl zwischen die wolken getrieben. Das wetter wird noch nicht verkauft, es wirbt für sich selbst, indem es an der lust kitzelt. Nichts wie raus, sonst werde ich noch trübsinnig.

Manchmal noch etwas neues entdecken

Auch für mich gibt es manchmal noch etwas neues zu entdecken. Bis eben wusste ich zum beispiel gar nicht, dass es einen zusammenhang zwischen parodontose und schlaganfallsrisiko gibt. Und dann las ich eine entsprechende werbung, die ich eigentlich durch den kakao ziehen wollte. Aber diese werbung sollte sich nicht als so irre führend erweisen, wie ich im ersten moment gedacht habe: es gibt nach eine US-studie wirklich einen derartigen zusammenhang.

Gut, dass ich immer noch einmal nachschaue, bevor ich mit jauche durch die gegend spritze…

Fensterln

Einige menschen scheinen es für einen guten stil der web-gestaltung zu halten, wenn jeder link in einem neuen fenster aufgeht. Als ob man dafür nicht diese schnuckeligen kontext-menüs auf den links oder eine mittlere maustaste hätte. Ich finde es nervig, dass nach dem verfolgen einiger links der bildschirm mit fenstern überseht ist, wenn man nicht gerade opera benutzt.

Ja, manchmal möchte man wirklich eine seite verlassen, indem man auf einen link zu einer anderen seite klickt. Ist das denn so schwierig zu begreifen.

Uff!

So, jetzt habe ich meine improvisierte sendung endlich hinter mich gebracht. So gern ich eine kleine pläjhliste veröffentlichen würde, die seltsamen bedingungen der GEMA verbieten mir genau dieses. Ja, ich darf das nicht. Aber es hat auch ein paar leuten gefallen, obwohl der ton heute eher düster und transzendent war.

Mal wieder beim Frank…

Ja, ich bin mal wieder bei Frank gelandet, einfach nur, um eine ausreichende mütze schlaf nach den zwei etwas anstrengenden tagen zu holen. Aber es glaube keiner, ich hätte die sich bietende gelegenheit nicht genutzt, mal wieder ein bisschen an meinem nächsten album cargokult zu arbeiten. Natürlich habe ich das getan.

Dabei ist auch wieder ein vorabmix eines neuen stückes fertig geworden, aber da ich die ganzen stücke demnächst (also in den nächsten paar monaten) im rahmen einer whitedarkness vorstellen werde, werde ich jetzt nicht mehr so viel vorab veröffentlichen. Immerhin ist jetzt auch der entwurf für das cover fertig geworden, ich bin ja als grafiker nicht der schnellste. Es wird wohl so aussehen:

Wie üblich nichts besonderes – an grafik. Was ich allerdings heute aus Mielkes „ich liebe euch doch alle“ an klanglandschaften gebastelt habe, das war schon besonders, es war besonders lärmig.

Wer sich darüber wundert: ja, es wird zwei cargokult-alben geben. Und ja, ich werde das zweite vor dem ersten veröffentlichen. Das material und die ideen aus meinem notizbuch sind zu weitgespreitet, um sie in einem album unter zu bringen. Warum ich denn mit dem zweiten beginne? Na, weil ich anders arbeite als geplant. Pläne zu machen heißt ja auch nichts anderes, als dass man den zufall durch den irrtum ersetzt…

Nachtrag: ich ersetze inzwischen sogar den blogeintrag durch den irrtum und vergaß völlig den link auf die hohmpäjtsch der whitedarkness zu setzen – daniel vom roten blog hat ja völlig recht…

Entkräftung

Wer zu viel kraft übrig hat, muss sich nur einmal zwei tage um ein einziges opfer der allgemeinen kälte kümmern. Ich will eigentlich nur noch schlafen und hoffen, dass ich in einer besseren welt aufwache. Leider bin ich nicht naiv genug, um an so einen unsinn zu glauben…

Heise online ist machmal etwas langsam

Jeder, der ernsthaft mit kompjutern zu tun, gehört zu den regelmäßigen lesern von heise online. Allerdings ist heise manchmal auch ein bisschen langsam, und heute durfte ich feststellen, dass ich meinen kleinen text zum tema drei tage eher draußen hatte als heise.

Gemeint sind die gefälschten t-online-mäjhls, die dazu führen, dass sich etwas schadsoftwäjhr einfängt, wer wie ein dressierter affe auf links in einer spämm klickt und darauf wartet, dass ein bonbon kommt. Heise hat erst heute vor diesem gefährlichen angriff gewarnt, ich war mit meinem blog „unser täglich spam“ doch deutlich schneller.

Und nicht nur das, ich weise auch immer wieder darauf hin, dass sehr viel schadsoftwäjhr über kostenlosen webspace bei geocities verbreitet wird, was einen gewissen ansatz zur reduzierung der gefahr darstellt – wenn diese ganze domäjhn einfach gesperrt wird, bis man dort derartige probleme in den griff bekommt, wird das für kaum einen menschen ein verlust sein. Wenn solche, energisch genug gegebenen hinweise hingegen irgendwann dazu führen, dass man sich bei geocities endlich dieses problemes annimmt, denn kann das ein deutlicher gewinn an sicherheit für alle menschen werden. Ich kann schon seit einem guten halben jahr beobachten, dass immer wieder geocities in diesem sinne von asozjalen missbraucht wird, und bislang wurde dort offenbar nichts wirksames getan, um diesem missbrauch einhalt zu gebieten.

Wofür ein mensch wenig hirn braucht

Heute einmal ein ganz kurzes zitat aus der bildzeitung der besser verdienenden:

[…] führt der Mann ein ganz normales Leben: Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und arbeitet als Angestellter im öffentlichen Dienst.

Na, was wird der wohl für eine besonderheit haben, dieser mann, der ein ganz normales leben führt und als vergewaltigungs-angstellter für seinen staat (frankreich) arbeitet? Das liest man am besten selbst nach…

Die besten satiren sind immer noch die realsatiren.

Wenn ich den typen erwische…

…der auf die tolle idee gekommen ist, mit seiner pfennigakzjen-spämm an spämmfiltern vorbei zu kommen, indem er sie als PDF-anhang oder neuerdings als angehängte excel-datei verbreite, denn werde ich fleischfresser mit bluttriefendem mund. Das gibt gemetzeltes geschnetzeltes Schwerdtfegr-art, extra roh und blutig…

Nach vierzig mal der gleichen botschaft hätte es doch wirklich gereicht, oder?

Verhinderte naturdusche

Eigentlich war ich heute um 15:00 uhr verabredet.

Doch hier, wo ich gerade bin, bin ich auch telefonisch erreichbar. Und noch schlimmer, ich habe den fehler gemacht, das meiner verabredung zu sagen. So kam es, wie es kommen muss im zeitalter der unmittelbaren verfügbarkeit von menschen auf knopfdruck. Gerade war ich im hüpf, mich auf den weg zu machen, da klingelte der gesprächskostenmacher und ich hatte meine verabredung daran, die mir absagte.

Nun, etwas anderes zu tun gab es für mich heute nicht, und so blieb ich – wohl geduldet, wenn nicht sogar erfreut aufgenommen – hier. Mit einer gewissen traurigkeit über die art, wie menschliches miteinander unter den gegenwärtigen technischen bedingungen aussieht.

Doch diese traurigkeit legte sich. Denn genau zu der zeit, zu der ich unterwegs gewesen wäre, fernab jedes möglichen unterstells auf dem rade stratzend, genau zu der zeit begann das große pladdern. Ein regenguss, triefend und nass und ob seiner kälte gar nicht einladend, ihn zu genießen. Da wurde ich fast froh, dass mir abgesagt wurde, denn ich wäre wohl bis auf die knochen durchnässt worden. Verdunstungskälte beim radfahren ist unschön, vor allem, wenn man übermüdet und deshalb schon leicht fröstelnd ist. Eine naturdusche, die verhindert wurde; auf die ich aber auch gut verzichten konnte.

Aber so richtig gerettet hat es diesen nutzlosen tag nicht. So schrieb ich mal wieder ein paar längere texte für ein paar blogs, nahm mal wieder ein bisschen am austausch in abseiten foren teil und genoss mal wieder so richtig den wahnsinn der spämm. Mein im beitrag beschriebenes, „besonders gesichertes“ system war natürlich ein von CD gebuhtetes knoppix, das keine malware so leicht zerschossen oder missbraucht kriegt…

Straßenrad-WM einstellen

Ich habe gerade von einem medienbessenen zeitgenossen gehört, dass unser aller Schäuble jetzt schon aus dem sommerloch laut in die mikrofone darüber nachdenkt, die kommende straßenrad-WM in der BRD abzublasen. Natürlich wegen der ganzen doping-geschichten. Als ob es sich um ein völlig neues problem handeln würde!

Es ist doch immer wieder interessant, wie wenig p’litiker geneigt sind, den populismus den so genannten „populisten“ zu überlassen.

Zur abwexlung mal ein witz

Ein völlig besoffener obdachloser geht durch die stadt und durchsucht mülltonnen nach etwas essbarem. In einer dieser mülltonnen liegt ein spiegel. Als der obdachlose da reingeschaut hat, da hat er sich zu tode erschrocken und sofort den nächsten polizeiwagen angehalten. "Innar tonne da lieggt ne leiche", sagt er zu dem polizisten. Der polizist macht den deckel auf, beugt sich über die tonne und schaut rein. Da sagt er zu seinem kollegen: "verdammte scheiße, es ist einer von uns."