Bei wordpress deutschland vertreibt man doch eigentlich ein blogsystem. Da ist es anzunehmen, dass den leuten da bekannt ist, dass man sich besser nicht den zorn von bloggern zulegt. Die haben schließlich (mindestens) ein blog und damit auch gute möglichkeiten, ihrem ärger und ihrem unverständnis luft zu machen.
Sie haben sich aber verhalten, als hätten sie das nicht gewusst. Sie haben einfach ein spämm-plackin zur neuen versjon 2.3 dazugepackt und tun jetzt so, als sei das eine selbstverständlichkeit. Bloggern, die darüber schreiben und mit dieser beglückungsidee nicht einverstanden sind – ich bin da weiß gott nicht der einzige, war aber heute wohl der aktivste – werden kurzerhand als urheber einer schmutzkamanje bezeichnet, nur weil sie mit dem finger darauf deuten, wie viel dreck den machern von wordpress deutschland mittlerweile anhaftet. Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man herzlich darüber lachen.
Wegen dieser ganzen geschichte „durfte“ ich mich heute wie ein „a-blogger“ fühlen. Das bezog sich nicht nur darauf, dass Franks websörver für stunden an der grenze des zusammenbruchs war. Ich habe lange nicht mehr so viel mäjhl gehabt, deren spektrum weit war, in der allerdings der zuspruch überwog. Einige haben mir zugesagt, dass sie dabei wären, wenn ich einen eigenen fork starte. Leider geben mir diese zusagen auch nicht mehr möglichkeiten, einen solchen schritt langfristig zu gehen. Ich bin immer noch arm, obdachlos, habe unregelmäßige onlein-zeiten und möchte mich ansich auch ganz anderen dingen widmen als der programmierung und pflege eines gewaxenen projektes. Tatsächlich blicke ich im moment eher dem kommenden winter mit seiner kälte entgegen, die ich lieber hinter eines freundes wärmender mauer erleben möchte. Und die nächste whitedarkness kommt, die übernächste gleich darauf und demnächst gibt es auch die große lesung mit Sabottka.
Auch mit zugesagter unterstützung kann ich das alles nicht wuppen. Meine kraft, meine mittel und meine zeit sind sehr begrenzt. Nach wie vor gilt aber mein angebot, dass ich mit meinen spärlichen mitteln unterstützen werde, wenn jemand anders den fork macht. (Zu diesen mitteln gehören natürlich auch meine programmierkünste.)
Aber eines bleibt bemerkenswert: Das ist die dummheit, die einem von wordpress deutschland entgegen schlägt. Als wenn die jeden kontakt zu real existierenden bloggern verloren hätten, als wenn sie nicht mehr wüssten, dass ein guter blogger immer auch ein individualist ist, der nicht jede scheiße widerstandslos frisst. In dieser dummheit spiegelt sich realitätsverlust, es ist fast schon ein ähnlicher prozess wie in der p’litik. Dass dieser realittätsverlust auch mit korrumpierbarkeit und spämm für geldgeschenke einher geht, passt gut in das bild. Ich kann nur hoffen, dass die meisten menschen nicht geneigt sein werden, so etwas hinzunehmen.
So, und nun noch eine kleine leseauswahl des heutigen tages. (Alles nicht meine blogs, und übrigens auch nicht vollständig.)
Im forum von WordPress Deutschland heißt es dennoch von halboffizjeller seite, dass ich ja der einzige wäre, der mit seinen blogs eifrig gegen den aktuellen spämm-versuch agitiert. Man muss schon ganz schön verblendet sein und jeden realitätsbezug verloren haben, wenn man die dinge so betrachtet, wie WP deutschland es hier zu tun scheint. Oder man muss vorsätzlich eine böse und feindselige retorik benutzen – das ist keine gute idee gegenüber den eigenen anwendern, wirklich nicht.
Ich werde mir jetzt erstmal ein paar tage oder wochen blogpause geben und in aller ruhe über die migration auf eine andere softwäjhr-basis nachdenken. Meine erfahrungen, die ich dabei sammle, werde ich natürlich zum nutzen aller veröffentlichen, damit ich hoffentlich ein paar nachfolger finde. Ich weiß noch nicht, welche softwäjhr es werden wird, und bevor ich das ausführlich evaluiere, will ich erstmal zwei schöne und unbelastete whitedarkness-parties machen.
Nur so viel ist klar: ein wordpress wird es bei mir nie wieder.