Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wenig die menschen über die dinge wissen, die sie jeden tag in der hand haben. Zum beispiel die euro-banknoten. Kaum jemand scheint sie sich genau anzuschauen, jeder scheint sich nur für den aufgedruckten wert zu interessieren. Denn sonst würden viel häufiger gewisse fragen aufkommen.
Zwei dinge fallen nämlich auf, wenn man in deutschland mit euro-scheinen umgeht.
Das erste ist, dass fast alle seriennummern mit einem „X“ beginnen. Das ist kein zufall. Alle in der BRD ausgegebenen euro-banknoten haben eine solche seriennummer mit „X“. Aber warum ausgerechnet das „X“? Hat es etwas mit den berüchtigten X-akten zu tun?
Nein, die erklärung ist ganz einfach und typisch europäisch. Zwar sollten die scheine überall in europa gleich aussehen und keine nazjonalen merkmale mehr enthalten, damit durch diesen hirnfick auch jeder geldbenutzer lernt, dass bei größeren geldwerten die staaten keine rolle mehr spielen, aber dennoch sollte für die bänker identifizierbar bleiben, wo der schein ausgegeben wurde. Deshalb haben die leute bei der EZB beschlossen, den ausgabestaat in der seriennummer zu kohdieren. Und damit das so gut wie kein mensch in europa versteht, beginnen die seriennummern nicht etwa mit einem gängigen und vertrauten kürzel für den staat, sondern mit einem buchstaben, der nach folgendem verfahren vergeben wurde:
Man liste alle staaten in der europäischen währungsunion auf und sortiere diese liste alfabetisch aufsteigend. (Ich habe leider nicht rausgekriegt, in welcher sprache diese liste geführt wurde, vermute aber, dass es englisch war.) Und diesen staaten ordne man alfabetisch absteigend und bei „Z“ beginnend die anfangsbuchstaben der seriennummern zu. Bei diesem verfahren ist die BRD auf ihr „X“ gekommen.
Ich bin mir sicher, dass dies eine tatsache ist, die kaum ein mensch in deutschland weiß, und ich bin mir ebenso sicher, dass dieses unwissen von den bänkern in der EZB gewünscht ist. Die einfachen menschen sind für die eurobürokraten nämlich nur ein haufen dumm zu haltender verfügungsmasse, und je dümmer, desto besser.
Übrigens hat diese zuordnung eine kleine besonderheit. Griechenland hätte eigentlich den buchstaben „W“ bekommen, man wollte diesen buchstaben aber dort nicht haben, da er nicht im griechischen alfabet vorkommt. So etwas macht im alltag probleme, wenn menschen das häufigste anfangszeichen der seriennummer auf den banknoten nicht aussprechen können, da sie ihm einfach keinen vernünftigen lautwert zuordnen können. Deshalb hat griechenland sein „W“ mit dem dänischen „Y“ vertauscht – die dänische notenbank hat also das „W“ übernommen, und die griechische verwendet nun das „Y“. Allerdings hat das königreich dänemark nicht den euro als zahlungsmittel eingeführt, und deshalb gibt es zurzeit keine seriennummern, die mit einem „W“ beginnen.
So, jetzt aber zu den großen rätseln mit zahlen und buchstaben in euro-banknoten.
Wer sich schon einmal eine beliebige euro-banknote angeschaut hat, dem ist bestimmt eine bewusst unauffällig, aber nicht unsichtbar angebrachte kombinazjon aus buchstaben und ziffern auf der vorderseite aufgefallen. In manchen scheinen verbrigt sich dieses detail in einem der sterne, in anderen scheinen ist die kombinazjon irgendwo am rand versteckt. Dass es sich nicht um eine seriennummer handelt, ist allein schon deshalb offensichtlich, weil man durchaus manchmal zwei scheine mit der gleichen kombinazjon haben kann, wenn man nur darauf achtet.
Ich glaube, dass sich jeder schon einmal darüber gewundert hat. Ich habe mich zum beispiel einmal so darüber gewundert, dass ich in einer bank gefragt habe, und der bankangestellte konnte mir diese frage nicht beantworten. Ein mensch, der von berufs wegen jeden tag mit diesem geld umgeht, weiß so etwas nicht! Ob der wohl überhaupt etwas über das geld weiß, mit dem er zu tun hat? Nach dieser erfahrung, es war übrigens eine filjale der „deutschen bank“, habe ich mich der konkurrenz zugewandt und mein glück bei einer filjale der „commerzbank“ versucht. Dort hätte man mir gewiss gern etwas geld aus der tasche gezogen, aber da ich als bettler ein wirklich beschissener kunde bin und als obdachloser nicht einmal eine anschrift habe, kam das wohl eher weniger in frage und die berufsmäßige höflichkeit des schlipsträgers wich schnell einer haltung, mich schnell wieder loswerden zu wollen. Und meine frage konnte man natürlich auch nicht beantworten…
Zum glück gibt es auch noch ein internetz, und darin findet man auf alle fragen irgendwann und irgendwo eine antwort, manchmal sogar die richtige. Leider meist nicht in deutscher sprache, da die BRD eine ähnliche haltung zu ihren „bürgern“ hat wie die EU. Die aufklärung ist aber eigentlich ganz einfach, und die motivazjon für diese kryptische angabe auf jedem euro-geldschein ist unmittelbar verständlich.
Der erste buchstabe gibt an, in welcher druckerei die banknote gedruckt wurde. In der BRD kann dies entweder ein „P“ oder ein „R“ sein. Das „P“ steht für „Giesecke und Devrient“, dies ist der ehemals volxeigene betrieb, der schon die mark der deutschen demokratischen republik gedruckt hat, nun aber ein privatwirtschaftliches unternehmen ist, das durch den druck von euro-noten gewiss gute umsätze macht. Und das „R“ steht für die bundesdruckerei, die noch im staatlichen besitz ist, aber demnächst von den p’litikern der BRD verhökert werden soll.
Die anderen komponenten in dieser nummer geben an, welche druckplatte verwendet wurde und welche position der schein in der matrix dieser druckplatte einnimmt. Auf diese weise ist es möglich, einen fehler auf der druckplatte auch dann noch zu erkennen, wenn er erst bei umlaufnoten auffällt und gegebenenfalls den bankhäusern entsprechende informazjonen zukommen zu lassen, damit sie solche scheine trotz einer beschädigung akzeptieren und unauffällig aus dem verkehr ziehen können.
Übrigens werden auch die banknoten für andere staaten in der BRD gedruckt. Die griechischen banknoten zu 200 und 500 euro stammen ebenfalls aus der bundesdruckerei und haben deshalb ebenfalls ein „R“ an dieser stelle. Leider wird nicht auf den scheinen angegeben, wann und auf welchem weg dieser geldtransport nach griechenland läuft, er wäre gewiss ein lohnendes ziel.
Ich habe jedenfalls endlich meine aufklärung gefunden.
Und vielleicht findet ja jetzt mancher seine aufklärung hier…