Spämm

Obwohl es mitten im sommer ist, muss heute weihnachten und ostern gleichzeitig gewesen sein. Ich habe heute im verlauf von 24 stunden keine einzige spämm in meiner mail gehabt. So etwas habe ich jetzt seit fast zehn jahren nicht mehr erlebt. Hat jemand den lobenswerten entschluss gefasst und durchgeführt, einfach alle spämmer abzuknallen?

Und nein, anders als ich zunächst dachte, war der SMTP-sörver nicht abgekackt.

Bleibt eigentlich nur eine frage: wie soll man unter solchen umständen noch über die tägliche spämm bloggen?

Vom leben auf der straße

ARD videotext, seite 407, 25. juli, 20:30 uhr:

Unter dem Titel „On the Road“ widmet sich das rock’n’popmuseum im westfälischen Gronau ab dem 10.August in einer Sonderausstellung dem Leben auf der Straße. Präsentiert würden Aspekte wie Trucker in Deutschland, Wanderarbeiter („Hobos“) in den USA oder Roadies einer tourenden Band, kündigte das Museum an. Die Straße sei „weit mehr als ein Band aus Asphalt auf dem Fahrzeuge rollen“, so die Ausstellungsmacher.

Ah ja, werte kulturbeflissene macher einer solchen ausstellung, alles mögliche lebt also auf einer straße, die mehr als ein fließband für röhrende, stinkende blechbeulen sein soll. Nur nicht so ein obdachloser, der lebt nicht auf der straße. Der wird einfach ausgeblendet von eurer tollen sicht von der straße, die ihr da den leuten in form einer ausstellung in die hirne beizt, auf dass sie genau so blind werden, wie es hier staatstragend so erwünscht ist, dass solcherart angebot sogar seinen weg in den videotext des staatsfernsehens der BRD nehmen kann.

Als jemand, der ebenfalls und vielleicht etwas wirklicher als jeder „roadie“ und „trucker“ auf der straße lebt, ist mir jedenfalls noch kein „trucker“ und auch noch kein „roadie“ begegnet, aber jede menge ganz alltägliches und mit dem schlachtstock aus den innenstädten weggeprügeltes elend übern weg gelaufen — neben der ganzen armut, die noch eine reguläre behausung hat, sich aber auch bettelnd durch das dasein schlägt.

Aber das darf es hier ja nicht geben, und deshalb definiert ihr das leben auf der straße einfach um. Es muss sich wohl um eine form der kunst handeln bei diesem umdefinieren, deshalb landet es auch in einem museum. Wie nennt man diese kunstform bloß? „Neue sachlichkeit“ war etwas anderes. Ah, jetzt weiß ich es wieder: Man nennt diese kunstform „neusprech“.

Vom verschreiben

Früher, als ich noch nicht direkt um die dinge bettelte, die ich zum leben benötige, sondern mich als abhängig beschäftigter arbeitsbettler durchs leben schlug, da habe ich auch als programmierender gearbeitet.

Wer nicht selbst programmiert, hat in der regel eine völlig falsche vorstellung von der natur dieser arbeit. Es ist erstaunlich, wie viel man beim programmieren zu lesen hat, ob es sich nun um die dokumentazjon benutzter biblioteken, um API-schnittstellen oder auch nur ganz allgemein um handbücher handelt. Jeder programmierer liebt dokumentazjon, die am bildschirm lesbar ist und mit vielen beispielen typischer anwendungsfälle daher kommt, die man direkt über die zwischenablage in den editor befördern kann, um sie an die eigenen aufgaben anzupassen. Und jeder programmierer hasst fehler in solcher dokumentazjon.

Als ich mich zum beispiel mit der manchmal etwas ungewöhnlichen SQL-syntax der SQL-datenbank von gupta (die hießen zwischendurch auch mal centura) herumschlug und noch nicht so recht auskannte, da habe ich immer wieder einmal ein beispiel aus der dokumentation eingeflogen, um es mir anzupassen. Und dabei habe ich so manche überraschung erlebt, weil diese beispiele fehlerhaft waren. Um mich mit dem völligen hohn zu übergießen, waren diese fehler in der gedruckten dokumentazjon beseitigt — ganz offenbar wurden die hilfetexte aus einem anderen dokument erstellt, und man hatte auf guptas seiten im veröffentlichungsdruck nicht immer die allergrößte sorgfalt walten lassen.

Aber die geschichte hatte auch ihr gutes, denn gupta ist nicht microsoft. Als ich einmal aus ganz anderen gründen den support anrief (teures ferngespräch in die USA, abstottern auf englisch, nuschelnder südstaaten-dialekt auf der anderen seite der leitung — gut, dass das nicht mein geld war…), da nutzte ich gleich die gelegenheit, diese handvoll fehler in der dokumentazjon zu melden. Und zu meiner größten verwunderung wurden alle von mir gemeldeten fehler im nächsten pätsch der entwicklungsumgebung korrigiert. Als jemand, der es gewohnt war, wie microsoft seine korrekturen irgendwo in den tiefen des MSDN-geraffels verbarg, erlebte ich so etwas wie eine begegnung mit einer anderen welt. Seitdem weiß ich, dass es sich manchmal wirklich lohnt, fehler in einer dokumentazjon zu melden.

Manchmal aber ist es gut, auch die offensichtlichen fehler aus der dokumentazjon zu übernehmen, sie könnten nämlich zum standard geworden sein. Mein liebstes (allerdings inzwischen historisches) hass-beispiel ist der RFC für das protokoll HTTP. Irgend jemand hat sich dort beim schlüsselwort für die übermittlung der verweisenden URI vertippt, er schrieb falsch „Referer“ statt korrekt „Referrer“. Dieser tippfehler ist zum bestanteil des HTTP-standards geworden, und er ist es bis heute; die falsche schreibweise ist technisch korrekt. Ich habe schon mehr als einmal erlebt, dass menschen falschen programmkohd schreiben, weil sie eben korrektes englisch schreiben. Die zwischenablage wäre hier besser gewesen…

Der vogel

Ich war mit ihr durch linden unterwegs, das feste ziel war nicht vorhanden. Plötzlich, mitten im gehen, hielt ich inne. Denn in der mitte des fußweges saß ein kleines knäuel grauer vogel, aufgeplustert und etwas zitternd, aber unfähig, wie ein freier vogel vor uns wegzufliegen. Sie wäre fast darüber geschritten, so unerwartet war dieser anblick.

Wir nahmen das arme bündel leben in die hand. Es war ein grauer vogel, noch jung, aber der schnabel zeigte nicht diese typische, am rande stehende verfärbung, wie sie oft bei ganz jungen, gerade dem neste entkommenen vögeln sichtbar wird. Ein auge war halb geschlossen, das andere offen und wach. Der vogel war grau, aber wir konnten nicht entscheiden, von welcher art er war. Hätten wir ihn nicht genommen, er wäre gewiss in den nächsten minuten zu einem hundespielzeug geworden, wenn ihm nicht ein unachtsamer fuß die knackende erlösung gegeben hätte.

Dieser vogel war offensichtlich sehr stark angeschlagen. Seine angst vor uns war spürbar, aber er war nicht imstande, etwas zu unternehmen. Und wir waren uns wirklich unschlüssig, wie wir mit diesem tier umgehen sollen. Es war uns sofort klar, dass wir den vogel nicht einfach so mitten auf einem weg für fußgänger, hunde und rasende radfahrer liegen lassen wollten. Doch waren wir hin- und hergerissen zwischen der entscheidung, dem hilflosen tier mit quicken ruck das genick zu brechen, um sein leiden zu beenden oder es irgendwo hinzusetzen, wo es noch eine schangse hat, sich in den nächsten minuten aufzurappeln. Niemand halte mich für ein weichei, aber ich war nicht dazu imstande, das tier totzumachen. Und sie nahm auch immer mehr von dieser idee abstand.

Sie kletterte mit dem vogel über einen zaun und eine hecke, um ihn in einem von hunden unbehelligten vorgarten abzusetzen. Denn wir sagten uns, dass man der natur wohl ihren lauf lassen solle. Die kurz aufkommende idee, das kleine tier einfach in ihre wohnung zu nehmen, haben wir sofort als kwälerei eines wildtieres verworfen. Während sie also den vogel in eine relative sicherheit vor hunden brachte, blieb ich auf dem weg, um unser beider fahrräder zu bewachen.

Eine tochter mit ihrer mutter kam des weges, und beide schauten sie sich angestrengt um, als hielten sie nach etwas ausschau. Doch da, wo sie suchten, da stand ich mit zwei fahrrädern und einer leicht getrübten stimmung. Die mutter fragte mich, ob ich einen vogel gesehen hätte, und ich erzählte kurz die geschichte und was wir da taten. Dabei erfuhr ich, dass das vöglein der tochter beim radfahren in die speichen geraten sei, woraufhin die tochter zu ihrer mutter rannte.

Schließlich standen wir zu viert an der hecke und schauten sehr interessiert auf einen vogel, der uns sonst gar nicht aufgefallen wäre. Wir sprachen über nahrungsketten, den tod, die existenz von raubtieren, den speiseplan von katzen — alles temen, die die kleine tochter mit ihren acht jahren das erste mal in ihrem leben hörte. Zu dem widerstreben, mit dem sie diese mitteilungen aufnahm, mischte sich ein gehöriges maß faszinazjon für die vorgänge in einer natur, die ihr als echtes stadtkind wohl bislang sehr fremd gewesen, so sehr wir alle als recht unbedeutender teil auch in diesen prozessen aufgehen. In ihr erwachte eine ahnung.

Während der dreißig minuten, die wir dort standen, begann der vogel in seiner lust nach dasein zu fiepsen und einen platz mit besseren sichtschutz einzunehmen. Wir fragten uns, wie es ihm wohl ergehen wird, und ich schraubte meinen sonst so schwarzen pessimismus ein wenig zurück. So sehr ich auch glaubte, dass die nächste freilaufende katze ein leichtes mahl finden würde, so sehr zeigte ich dem kleinen mädchen auf, dass es im leben immer eine möglichkeit gibt, wenn der lebende nur aktiv ist und nicht die dinge fatalistisch über sich ergehen lässt. Und ich bin mir gewiss, dass die kleine tochter, die sichtbar stolz auf ihre fortschritte im schreiben war, in dieser halben stunde mehr für ihr leben relevante dinge gelernt hat, als in zwei jahren dumpfer beschulung und in acht jahren des fernsehens.

Gartenbetteln

Es gibt im leben eines obdachlosen bettlers immer wieder momente, in denen ein solches leben schön wird. Zum beispiel heute, als mich im regentrüben wetter eine alte frau (sie war gewiss über siebzig jahre alt) darum bat, dass ich ihr doch bei der arbeit im garten helfen möge. Sie kommt allein nicht mehr damit klar, und ich war nur zu bereit, ein bisschen zu mitzuernten, wenn es auch fürs erste vor allem fallobst war. Doch das war heute gewiss nicht mein letzter besuch in diesem garten, und die apfelbäumchen sehen wirklich verheißungsvoll aus:

Apfelbäume

Ja, diese blassgrünen und diese leicht rötlichen bällchen am baume sind äpfel, und zwar ziemlich leckere äpfel mit einem ausgeprägten eigengeschmack, ganz anders als diese dinger, die man in den supermärkten unter dem begriff „apfel“ angeboten bekommt. Ich habe mir tatsächlich fast den magen daran verdorben. Das fallobst vom boden war zum zeitpunkt des fotos schon aufgesammelt, und sowohl am apfelkuchen als auch am apfelmus werde ich mich demnächst mitlaben. Zu einer recht kultivierten tasse kaffee bei angeregtem plausch, versteht sich. (Die hängematte wird vom enkel benutzt, wenn er am wochenende in den garten geht, um darin nichts zu tun und das obst obst sein zu lassen.)

Aber im garten fanden sich auch bomben, so jedenfalls meine erste assoziazjon:

Zucchini

Und da wachsen noch etliche nach, mehr, als diese alte frau jemals alleine wird essen können. Wie gesagt, der heutige tag war trotz des regens ein fest für einen bettler. Besser hätte es kaum kommen können. 😉

Unter angriff

Es ist jetzt die zweite nacht hintereinander, in der mein wichtigstes blog schweren angriffen eines kräckers ausgesetzt ist, der einen recht großen ehrgeiz in seinem vorgehen entwickelt hat. Das betrachten der teilweisen erfolge dieses nun seit stunden fortgesetzten bemühens eines recht destruktiven zeitgenossen kann schon recht mürbe machen.

Ich kann inzwischen nicht mehr ausschließen, dass einer der folgenden versuche erfolgreich sein wird. Ein etwas weniger gesichertes projekt auf dem gleichen sörver ist jetzt zwei mal erfolgreich „abgeschossen“ worden; es diente dem kräcker übrigens als einstieg. Dabei habe ich doch gerade noch vor mir gesehen, dass ich in den nächsten tagen den tausendsten beitrag schreiben werde. Nun kann es bald heißen, abschied zu nehmen.

Denn mit der jetzt erforderlichen aufmerksamkeit kann ich dem angriff nicht mehr begegnen. Morgen muss ich mir wieder etwas zu essen zusammenbetteln, und wer weiß, wo ich am ende landen werde. Ein internetz habe ich nur selten zur verfügung, und selbst wenn einmal, kann ich mich nicht überall „austoben“ und stundenlang die aktuellen angriffe auf dem sörver analysieren.

Neue angriffe auf alte wordpress-versjonen

Es scheint eine neue welle von angriffen auf installazjonen alter wordpress-versjonen zu geben. Unter welchen umständen diese angriffe gelingen und wie die angreifer genau vorgehen, konnte ich noch nicht analysieren.

Mir liegt gerade ein frisch gekräcktes wordpress-2.3.3-blog zur analyse vor. In diesem blog wurde die datenbank vollständig gelöscht, ferner wurde der inhalt des upload-ordners zerstört. Wer kein bäckapp hat, der hat unter umständen viel arbeit auf einem schlag verloren.

Konfiguration des blogs:

  • WordPress 2.3.3
  • Benutzerregistrierung war möglich
  • Restriktive dateirechte, nur der upload-ordner war schreibbar
  • Es existierte der standard-user „admin“ mit der user-id „1“

Vorgehensweise des angreifers.

  • Offenbar ist dem angreifer ein login geglückt.
  • Dies geschah wahrscheinlich über eine wörterbuchattacke. Die wp-login.php wurde über stunden hinweg zwei bis drei mal in der sekunde aufgerufen, und zwar immer mit einem sehr seltsamen redirect_to, der unter anderen manchmal die zeichenkette javascript:alert('xssyedinthe_bekir') enthielt, aber auch immer wieder mit langen relativen pfaden an dateien wie /etc/passwd oder /etc/shadow kommen wollte. Anfangs gingen diese angriffe ab 22:19 uhr von der IP-adresse 84.180.242.203 aus. Die gesamte Vorgehensweise deutet auf ein typisches skriptkiddie hin, das zum glück einmal auf ein schwaches Passwort und einen existierenden jusernamen „admin“ stieß.
  • Vor der wörterbuchattacke versuchte der angreifer offenbar eine schwachstelle in einem plugin namens wp-slimstat (kenne ich nicht, wird es aber wohl geben) auszunutzen. Immer wieder kam es zu versuchen, etwas javascript über einen parameter anzugeben, um eine injection hinzukriegen.
  • Während des mutmaßlich automatisierten angriffes kam es auch zu einer ansicht der seite im browser, der angreifer hat sich scheinbar auch für inhalte des blogs interessiert. Inbesondere das impressum hat er sich angeschaut, ebenso wie ein mit dem blog verbundenes bbpress-forum. Dies geschah mit einem firefox 2.0.0.16.
  • Um 23:59 uhr wechselte die IP-adresse des angreifers zu 140.116.245.113, interessanterweise glückte der angriff jetzt sehr schnell. Ob da noch ein weiteres problem in der konfiguration lag, muss ich noch analysieren. (Es ist eine unchristliche zeit für so etwas.)
  • Der angreifer schaute sich von hand ein wenig im blog um und klickte sich heiter durch den admin-bereich, als ob er zum ersten mal ein wordpress gesehen hätte.
  • Gegen 4:36 hatte der angreifer die IP-adressen 81.227.87.69 und 89.248.169.108. Er hat eine datei c99.php hochgeladen, die praktisch eine komplette shell mit den rechten des webservers ist. Leider wurde diese datei auch im applohd-verzeichnis ausgeführt und ermöglichte dem angreifer die zerstörung der darin liegenden dateien. Gut, dass er sich nicht weiter umgeschaut hat, kann man nur sagen, denn dieser websörver war nicht in allen punkten so gut abgesichtert, wie man das eigentlich tun sollte…
  • Am ende gelang es dem angreifer, das blog einmal neu zu installieren. Sehr wahrscheinlich war ihm jetzt auch der username und das passwort für den zugriff auf die datenbank bekannt. Er hat keine vollständige löschung der datenbank vorgenommen, sondern offenbar nur ein paar tabellen entfernt.
  • Am ende hat sich der angreifer nach der neuinstallation einfach angemeldet und einen eigenen beitrag mit hämischem und kindischem text verfasst.

Wie verhindert man so einen angriff:

  • Sichere passwörter nehmen! Und! Sichere passwörter nehmen!
  • Regelmäßig bäckapps machen! Und! Regelmäßig bäckapps machen!
  • Immer den jusernamen „admin“ nach der installation eines wordpress löschen. Eine wörterbuchattacke ist schwieriger, wenn jusername und passwort geraten werden müssen.
  • Auch restriktive dateirechte schützen nicht vor angriffen. Aber hier haben sie vielleicht schlimmeres verhindert. Die vorgehensweise gegen ende zeigte auch zeichen von frustration, da sollte wenigstens noch zerstört werden, was möglich ist. Aus dem muster des angriffes wird schon ein bisschen kenntlich, dass der angreifer weiter gehende ziele hatte.
  • Selbst, wenn es absurd klingt, sollte gelegentlich ein bäckapp des ordeners wp-content/uploads vorgenommen werden, da hier alle daten zerstört werden können
  • Wer ein plackinn namens wp-slimstat hat, sollte sich sofort eine alternative suchen. Darüber wurde ein angriff versucht, der gescheitert ist. Die wörterbuchattacke war aufwändiger. Mir ist das passwort dieser installation bekannt, und wenn es sich nicht um ein sehr schwaches passwort gehandelt hätte, wäre dieser angriff wohl aufgegeben worden.
  • Sichere passwörter nehmen! Und! Sichere passwörter nehmen!

Ich hoffe, es hilft anderen, schweren schaden zu vermeiden.

Ungezogen umgezogen

Dieses blog ist ein ersatz für ein zuvor bei blogspot gehohstetes blog. Die gründe für den umzug von blogspot nach wordpress sind bei schieflage beschrieben. Auch unter der neuen adresse wird es in zukunft unreife beiträge, notizen aus dem randbereich der kompjuternutzung und oft auch etwas wirres zeug geben, natürlich alles in rechter gutschreibung und schlechter sortierung.

Und überigens freue ich mich schon darauf, endlich auch hier über XMLRPC bloggen zu können, die mäjhlschnittstelle von blogspot war doch oft ein bisschen leidig…

Wie gut der import-filter für blogspot funkzjoniert, kann jeder an hand des ergebnisses beurteilen. Die einzigen probleme gab es im zusammenhang mit vorformatiertem text (kwellkohd), da war das resultat oft ein bisschen daneben. Ich werde dies aber in älteren beiträgen nicht korrigieren…

Audiodateien aus playliste kopieren

Es gibt doch immer wieder ein problem, für das man selbst eine lösung finden muss.

Ich hatte zum beispiel gestern das problem, dass ich meine playliste für die kommende whitedarkness 14 mit audacious zusammenstellte, aber anschließend die bunt in meiner verzeichnisstruktur verteilten MP3-dateien auf den auflegerechner schaufeln musste. Das kann man natürlich auch von hand machen, aber so eine art von arbeit ist doch etwas demütigend. Ein kompjuter ist da wesentlich geeigneter, dumme sklavenarbeit zu machen. Man muss ihm halt nur sagen, was er zu tun hat…

Deshalb schrieb ich mir flugs ein kleines shellskript, dass alle dateien aus einer M3U-datei in ein verzeichnis kopieren kann. Da ein solches skript vielleicht auch für andere menschen recht nützlich ist, habe ich den ersten entwurf ein bisschen „geglättet“ (er hatte nur fünf zeilen und war nur für diese eine verwendung von mir geeignet) und gebe dieses kleine skript auch gern weiter:

#!/bin/sh
#
# m3ucopy#
# Copy sound files from a m3u playlist to a given directory.
# A quick and dirty script...
#
# Elias Schwerdtfeger, http://www.tamagothi.de/
#
# $Id: m3ucopy,v 1.2 2008/07/08 10:36:11 elias Exp $

# Parse parameters
dir=playlist_files
case $#
in
    1)  m3ufile=$1 ;;
    2)  m3ufile=$1 dir=$2 ;;
    *)  echo >2 "Usage: $0  []"
        exit ;;
esac

# The filenames may contain spaces, better ignore them
IFS=''

# Copy all files to the directory
test -d $dir || mkdir $dir
for i in `sed '/^#/d' $m3ufile` do
  cp -u "$i" $dir
done

Ich hoffe, dass neben mir auch jemand anders dieses skript nützlich findet.

Youtube und die nacktheit der daten

Wer eine vorstellung davon bekommen möchte, wie gefährlich angesammelte daten sind, der halte sich bitte einmal vor augen, dass youtube jetzt von einem US-amerikanischen gericht dazu verdonnert wurde, sämtliche daten aller ihrer nutzer an die kontentindustrie auszuliefern.

Diese auslieferung angesammelter daten ist zunächst völlig unabhängig von irgendwelchen verstößen gegen irgendwelche rechte am „geistigen eigentum“. Es gibt auch keine andere filterung, sondern es wird die gesamte gesammelte informazjon über die nutzung von youtube einer privatwirtschaftlichen körperschaft in die hände gedrückt. Wie weit die datenspeicherung auf seiten youtubes geht, ist natürlich spekulativ. Aber allein aus den logdateien des dort verwendeten websörvers dürfte aufschluss darüber gegeben sein, wer welche inhalte auf seinen persönlichen webseits eingebettet hat, was gewiss auch die eine oder andere gierige klage dort ermöglichen wird, wo eine entsprechende rechtslage erfolg bei solchem klagen verheißt. (Zum beispiel auch in der BRD. Die für einige menschen schmerzhaften finanzjellen forderungen werden gewiss in den nächsten wochen und monaten kommen, vor allem dort, wo sich inhalte der kontentindustrie mit werbeeinblendungen über guhgell-ads oder einen ähnlichen dienst für die verseuchung des netzes mit reklame verbunden haben.)

Darüber hinaus ist das ganze noch viel schlimmer. In dieser datensammlung verbinden sich mäjhladressen und diverse persönliche angaben mit einem nutzungsprofil des größten videodienstes im internetz. Egal, ob ein fetischist dort gewisse skurille darbietungen geguckt hat, ob ein mensch auf der suche nach unterhaltung immer wieder den suchbegriff „stupid“ oder „fun“ eingab, um in hundertfacher variazjon zu sehen, wie sich menschen, kinder und tiere unsanft auf den arsch legen oder ob jemand diese plattform zur verbreitung weltanschaulicher, politischer oder p’litischer standpunkte und aufklärungen verwendet hat, alle diese recht persönlichen angaben sind jetzt in den händen eines großes wirtschaftszweiges und werden gewiss eine gewisse wirtschaftliche nutzung erleben. Das ist jenseits jeder verhältnismäßigkeit, aber es ist jetzt recht in den USA. Und davon ist die gesamte welt betroffen, so die menschen youtube nutzen. Jeder mensch, der bislang für eine weitgehend harmlose und nichtsnutzige form der kommunikazjon youtube benutzt hat, steht jetzt mit seinen teils sehr persönlichen daten nackt vor den betreibern des inhaltslosen fernsehens namens MTV.

Wer immer noch in heiterer und gedankenloser orwellness allerhand persönliches kram an zentrale dienste gibt, darf sich nicht darüber wundern, wenn dieses beispiel schule macht. Egal, ob studivz oder myspace – wo der umfang der angesammelten daten groß genug ist, da werden begehrlichkeiten geweckt.

Wer aber angesichts der neuen situazjon seine fünf sinne zusammenhält, sieht, dass es keine alternative dazu gibt, von solchen zentral organisierten und damit für solches zugreifen allzuleicht erreichbaren dienstleistern wegzukommen. Eine eigene webseit ist schnell aufgesetzt, verursacht keine übermäßigen kosten, und lösungen für multimediales publizieren gibt es zuhauf. (Nein, ich gebe hier keine empfehlung, da oft auch der geschmack eine gewisse rolle spielt.) Es wird zeit, dass das „web zwo null“ von einem internetz der menschen abgelöst wird, in dem man sich wieder dezentraler und ohne die furcht vor irgendwelchen zu „recht“ erhobenen datenkraken äußern kann.