Die brücke

Diese brücke war mitgenommen von einer zeit, die an ihr genagt hatte. Sie war zu ihrer zeit gewiss einmal modern und damit auch kalt, doch jetzt greift das grün nach ihr, ohne dass jemand die verfließende kälte wieder herstellen möchte. Da, wo der braune fluss fließt, ist das geländer noch kahl wie magnesium, aber an den ufern wuchern überall, wo die füße nicht oft hintreten, sumpfige pflanzen durch die ritzen und bereiten schon auf die andere seite vor, auf feuchtes land voll von knisterzarten weiden.

So sieht die brücke aus

Es war wohl eine der tröstlichsten brücken, über die ich in diesem jahr gegangen bin.

Achtzig

Allen fortschritten der grafischen benutzeroberflächen zum trotz: Jeder heutige PC kann immer noch in einem einem textmodus betrieben werden. Dabei werden standardmäßig fünfundzwanzig zeilen mit jeweils achtzig zeichen dargestellt.

Woher kommen die achtzig zeichen in der zeile?

Das hat mit der größe eines US-amerikanischen dollar-scheines zu tun.

Im jahre 1890 führten die USA eine volxzählung durch. Dabei sollten die erfassten daten automatisch verarbeitet werden. Man entschloss sich, die damalige technik zur datenverarbeitung zu verwenden. Eine Hollerith-maschine sollte die gewünschten auswertungen aus lochkarten erstellen. Hermann Hollerith hatte entscheidungen zu treffen, unter anderem über die größe der lochkarten.

Er entschied sich dazu, die lochkarten so groß wie einen dollarschein zu machen. Warum er sich dazu entschied, ist nicht ganz klar. Vermutlich gab es einfach billige, geeignete behältnisse für den sicheren transport von empfindlichen objekten in genau dieser größe, denn das war ein problem, dass sich den menschen im alltag immer wieder stellte.

Bei der verwendung dieser breite mit den damals realisierbaren technischen möglichkeiten passten genau achtzig spalten auf eine karte.

Das format dieser karten setzte einen standard in der datenverarbeitung, der sich für viele jahrzehnte halten sollte. (Ich selbst hatte meine letzte lochkarte in den späten achtziger jahren in der hand.)

Als später bildschirme an die stelle der alten lochkarten traten, wurden zunächst immer noch programme eingesetzt, die zeilen mit einer länge von achtzig zeichen erwarteten. Folglich musste der bildschirm auch diesen standard unterstützen. Und das tut er bis heute. In der darstellbaren anzahl zeilen gab es niemals eine entsprechende standardisierung, und so finden sich bei anderen platformen als dem PC bis in die jüngere zeit hinein darstellungen mit 24, 25, 32, 40, 48, 50 oder 52 zeilen. Aber die vom system direkt unterstützte zeilenlänge ist beinahe immer achtzig zeichen.

Wenn ein heutiger PC in seinem textmodus achtzig zeichen in der zeile anzeigt, denn ist das nur der tatsache geschuldet, dass vor über hundert jahren die lochkarten so groß wie ein dollarschein waren.

Fensterchen

Wer mich ein bisschen kennt und mir das eine ums andere mal beim arbeiten zugeschaut hat, der weiß, dass ich bei allen weichei-atitüden in einem bereich so richtig hart im nehmen bin: nämlich bei den kompjutern, die ich zum arbeiten verwende. Ich stehe auf dem etwas altmodischen standpunkt, dass kompjuter viel zu schade zum wegwerfen sind und habe deshalb keine hemmungen, auch noch die ältesten und sonderbarsten geräte zu benutzen.

Und wenn sie einer wegwerfen will: ich nehme fast alles. Wie gesagt, ich bin da „hart im nehmen“. (Aber nicht immer im ertragen.) Bei aller razjonalisierung, es ist natürlich die armut, die mir diese haltung (neben so mancher anderen) aufzwingt.

Was ist mir dabei schon alles untergekommen! Vor etwa zwei jahren bekam ich etwa einen 468er DX-fragnicht von IBM, der zuvor als sörver diente. Als ich den einschaltete, fragte ich mich unwillkürlich, ob der kasten wohl mit dampfkraft rechne, so laut dröhnte es daraus. Nun, im inneren des recht großen gehäuses fand ich schnell aufklärung, was da vor sich ging: in diesem ziemlich rechenschwachen kasten werkelten doch tatsächlich sieben SCSI-festplatten, eine lauter als die andere. Insgesamt kam so eine plattenkapazität von fast 600 megabyte zusammen, das muss wohl mal viel gewesen sein. Das darauf installierte OS/2 mit bruch im warpkern hat meine laune auch nicht gerade verbessert. Es war einer der wenigen fälle, in denen nicht einmal mehr ich etwas mit dem schrottrechner anfangen konnte.

Was ich da am letzten wochenende bekommen habe, ist in vielfacher hinsicht das genaue gegenteil davon. Es handelt sich um einen jornada 820e von hewlett packard, ein besonders kleiner klapprechner ohne bewegliche teile darin. (Neudeutsch nennt man so etwas einen „handheld“. Nicht mit einem Handy verwexeln!) Wer sich darunter gar nichts vorstellen kann, möge sich kurz ein bild machen, indem er sich das folgende bild anschaut.

Ist er nicht niedlich?

Wie man auf dem Bild erahnen kann, arbeitet „der kleine“ unter windows. Aber nein, so ein windows ce möchte man doch lieber „fensterchen“ nennen. Die piktogramme sehen zwar so aus, wie man es von den großen produkten der firma microsoft gewohnt ist, aber was sich dahinter verbirgt, ist eher klein. Aus „word“ ist „wörtchen“ geworden, ein programm, das nur unwesentlich mehr kann als „WordPad“ unter windows. Aus „Excel“ ist ein „Tabellchen“ geworden, dass bei allen einschränkungen der abgespeckten versjon übrigens immer noch sehr leistungsfähig ist. Das „datenbänkchen“ spottet eigentlich jeder beschreibung und wurde offensichtlich nur dazugetan, um die ganze büropalette voll zu kriegen. Und beim „präsentazjönchen“ haben sie sich gleich gespart, dass man eigene präsentation auf der kleinen kiste erstellen kann; man kann sie einfach über „active sync“ transferieren und auf „dem kleinen“ abspielen, was wegen des vollwertigen VGA-ausganges und wegen des geringen gewichtes dieses recherchens auch keineswegs eine idjotische idee wäre.

Aber „der kleine“ ist ansonsten genau das, was ich die ganze zeit schon gebraucht habe. Er ist wegen seiner ganz brauchbaren tastatur eine ideale schreibmaschine für unterwegs, die mir hilft, in meinen ständigen orts- und rechnerwexeln doch noch einmal etwas zu schaffen. Für meine immer wieder einmal aufkommenden unbehausten nächte finde ich es auch sehr erfreulich, dass der akku bei meiner arbeitsweise immerhin fast acht stunden laufzeit hat. Das wäre bei einem modernen, vollwertigen klapprechner ein unglaublich guter wert. Und das „wörtchen“ kann etwas, was es für mich erst brauchbar macht: es kann die texte auch als RTF abspeichern, so dass ich sie auf jedem von mir benutzten system weiter verwenden kann.

So komme ich vielleicht doch noch einmal zu meiner mammutlesung: drei tage über die bibel. Denn diese texte müssen unbedingt ausgearbeitet werden, und ich möchte schon am anfang des nächsten jahres damit fertig sein. Leider habe ich im moment so viel technikkram in meinem rucksack, dass kaum noch platz für die bibel ist…

Erfreulicherweise habe ich auch einen WLAN-adapter für PCMCIA dazu bekommen, der recht gut funktioniert. Jetzt brauche ich nur noch ein paar offene zugangspunkte, um hin und wieder ein bisschen netzarbeit unter besonders schwierigen bedingungen machen zu können. Leider ist das zum system gehörende „explörerchen“ ein ziemlicher krampf im arsch. Es kann natürlich nur ein „bisschen“ HTML, und leider kann es auch nur ein „bisschen“ HTTP, was bei einem ersten praxistest zu recht lustigen fehlermeldungen führte. Mal schauen, ob ich irgendwann einen lustigeren brauser hierfür finde, der aber dabei noch eine erträgliche geschwindigkeit haben muss.

Alles in allem ist mein leben viel besser geworden. Und diesen text habe ich mit wörtchen geschrieben, was recht schnell von der hand ging. Da ich sowieso immer einen kartenleser dabei habe, ist der transfer über die CF-karte kein besonderes problem, nicht einmal auf eines der von mir benutzten linux-systeme.

Danke SvOlli, für diese bereicherung meiner tage.

Die idee hatte ich eigentlich schon länger…

Seit einigen wochen ist der hannöversche blogg-aggregator hblox kaputt. Auch vorher hat er immer wieder einmal einen kleinen schluckauf bekommen. Dann sah man identische blogeinträge mehrfach hintereinander, und es kam nichts neues mehr hinzu. Aber bislang haben es die betreiber meistens geschafft, die probleme schnell in den griff zu kriegen. Im moment kümmert sich entweder niemand mehr darum, oder es interessiert sich einfach niemand mehr dafür, dass das ding nicht läuft.

Für meine zusammenstellung der fiehds lesenswerter blogs verwende ich schon seit monaten das plackin bdp-rss. Es ist ein relativ pflegeleichtes plackin, das sehr viel mehr kann, als ich nutze. Schon vor zwei handvoll wochen beim hannöverschen bloggertreffen habe ich vorgeschlagen, dass auch ich einen solchen aggregator aufsetzen könnte, und ich hatte dabei natürlich an ein wördpress mit bdp-rss gedacht.

Jetzt habe ich das projekt endlich durchgeführt und aufgesetzt. Das ergebnis ist „das bloggende hannover„, eine zusammenstellung von blogs aus der stadt hannover, offen für jeden „richtigen“ blogger. Natürlich hat mich die umsetzung deutlich mehr zeit gekostet, als ich vorher für möglich gehalten hätte, und natürlich gab es auch die üblichen probleme, die es immer gibt, wenn man einen kompjuter dazu bringen will, etwas sinnvolles zu tun. Was ich vom immer noch viel zu populären internet explorer 6 und seiner eigenwilligen CSS-interpretazjon halte, will ich lieber gar nicht erst ausbreiten. Es führte schließlich zu folgender IE6-gedenkzeile:

body { height: 100.01%; }

Aber am ende läuft ja doch noch etwas, und ich hoffe mal, dass sich genügend interessierte blogger aus hannover finden. Denn im gegensatz zu hblox will ich niemanden gegen seinen willen aufnehmen, und deshalb wünsche ich explizite anfragen.

Dabei zeigten sich schon am ersten tag probleme, die ich niemals erwartet hätte. Eine bloggerin hatte ein schön gestaltetes blog, aber sie hat keinen blog-titel vergeben, so dass die RSS-fiehds ohne titel ausgeliefert wurden. (Sie tat dies wahrscheinlich, um ihr diesein nicht durch einen eingeblendeten titel zu zerschießen.) Um ihr auf ihre recht kurze anfrage das problem zu erklären, schrieb ich fast anderthalb stunden lang an einer mäjhl, in der ich natürlich zu zeigte, wie sich dieses problem lösen lässt. Ich weiß aber nicht, ob diese bloggerin wirklich in PHP-dateien editieren wird, nur damit ihr blog einen titel haben kann. Ehrlich gesagt bin ich mir mit etwas abstand gar nicht mehr so sicher, dass ich alles so glücklich formuliert habe, wie ich das eigentlich wollte. Denn ich würde dieses blog zu gern aufnehmen, es gefällt mir gut. (Auch in seinem diesein.)

Ach, wenn man softwäjhr für andere menschen schreibt, kriegt man doch immer noch eine ganz andere klasse von problemen.

Die reklame-vergewaltigung

Ich bin ja wegen meines bettelnden, obdachlosen und vollständig auf andere menschen angewiesenen lebensstiles mit ständig wechselnden rechnern im internetze unterwegs, manchmal sogar in büchereien und an ähnlich unerkwicklichen orten. Deshalb kommt es leider immer wieder einmal vor, dass ich einen brauser verwende, den ich mir nicht selbst installiert und konfiguriert habe.

Zum glück verwenden die meisten menschen nicht mehr das hassobjekt von mikrigweich, den internetz exploiter. Aber leider haben die meisten menschen erstaunlich wenig vorsorge gegen die werbeflut im internetz getroffen. Und leider habe ich die angewohnheit, mich überhaupt nicht mehr aus „normalen“ nachrichtenkwellen zu informieren, sondern fast ausschließlich über diverse blogs. Damit ich nicht zu blind dabei werde, klappere ich nicht nur meine von einem verborgenen gregarius aggregierten standard-blogs ab, sondern nehme mir zu aktuellen temen auch einmal die suche von technorati oder gar die guhgell-blogsuche, um völlig andere stimmen zu lesen. (Manchmal wende ich mich schnell mit grauen davon ab, und manchmal ist es interessant.)

Dabei stoße ich immer wieder auf eine kategorie von blogs, die ohne großen schaden einfach aus dem internetz entfernt werden könnte. Die betreiber dieser blogs haben offenbar kein interesse daran, dass sie gelesen werden, es reicht ihnen völlig aus, wenn man sie findet und in die dortige reklamefalle tappt. Die texte sind meist einfach abgeschrieben, die fotos von irgendwo reinkopiert. Wenn man zehn bis fünfzehn sekunden gelesen hat, wird das reklame-javascript in diesen blogs aktiv, und eine riesige werbefläche legt sich sanft animiert vor die inhalte, die mich eigentlich interessieren.

In brausern, die ich selbst konfiguriere, sehe ich so etwas nie. Weil ich javascript (und die ganzen plackinns) grundsätzlich abschalte und nur für bestimmte seiten zulasse. Aber andere menschen machen das eben nicht, und auf ihren brausern muss ich immer wieder erleben, wie das internetz im zeitalter der totalen verwirtschaftung jeder kommunikazjon aussehen soll.

Meine reakzjon auf eine solche reklame ist übrigens immer die gleiche. Ich schließe diese seite und beachte dort gar nichts mehr. Wenn so ein blogger jemanden wie mir irgendetwas mitteilen wollte, denn hat er es nicht geschafft. Es gibt formen der werbung, die eine mitteilung gezielt zu verhindern suchen. Wenn jemand so eine scheiße in sein blog einbaut, darf er sich nicht darüber wundern, wenn seine „mitteilungen“ unbeachtet bleiben. Und zwar hoffentlich nicht nur von mir. Dass es ein solcher blogger gar in meine leseliste schafft, ist völlig ausgeschlossen.

Werte, geldverdummte blogger da draußen: wenn ihr schon ein paar dürre groschen mit reklame machen wollt, denn seht doch wenigstens zu, dass das nicht eure blogs völlig entwertet. Sonst gibt es mittelfristig weder leute, die sich für eure mitteilungen interessieren, noch gibt es die dürren reklamegroschen. So, wie eure blogs zurzeit entwertet werden, könnt ihr eure blogs auch gleich aus dem netz nehmen und durch reine reklame- und verarschungsseiten ersetzen.

Maschseefest

Jeden sommer wird es in hannover für ein paar wochen angerichtet, das so genannte „maschseefest“ rund um die beliebte abm Adolfs Hitlers . Das „festliche“ dieses „festes“ besteht darin, dass man ein paar bühnen für diverse imitatoren Westernhagens und der Rolling Stones um des sees gärender brühe sprenkelt, die dort mit gesprächstötenden verstärkeranlagen die primitivität dieser musik zur trinkfördernden geltung bringen. Und natürlich werden buden aufgestellt, die dünnes bier und allerhand zeug feilbieten, das sich der besucher solchen „festes“ in den mund stecken kann. Am nordufer stinkt es aus sechzehn internationalen pfannen zum himmel. Unverzichtbar natürlich auch der stand mit diversem süßkram der marke „haribo“, den man für einsfuffzig zu 100 gramm nach freier wahl mitnehmen kann — und damit auch wirklich immer zu viel davon gekauft wird, sind die tüten und schaufeln riesig und selbst 300 gramm sehen nach nichts aus.

Dahin strömt denn der hannoveraner in beachtlichen massen. Es ist ja „etwas los“, und da muss man dann hin. Die gesichter der menschen, die dort ihre zeit verleben, sind zum größten teil von einer erschreckenden leere, aber das bemerkt der hannoveraner kaum mehr, weil er sich an diesen anblick in seinem alltag gewöhnt hat. Einige kommen mit den eigens für dieses „fest“ eingerichteten buslinien des nahverkehrs-betreibers. Andere kommen mit dem fahrrad, und wer einen anhänger für sein fahrrad hat, der nutzt diesen gern, um eine oder besser gleich zwei kisten bier mit sich zu führen, damit er sich dieses recht öde und wenig festiliche „fest“ auch etwas billiger schönsaufen kann. Wer es sich leisten kann, kommt mit dem taxi.

Die mehrzahl der besucher dieses „festes“ freilich, sie kommt mit dem auto. Um. Dann um dem maschsee herum zu kreisen und nach irgendwelchen parkplätzen zu suchen. Jeder leere fleck in der nähe des sees wird von wild abgestellten autos belegt, scheissegal, ob das in der südstadt so rare grüne gras verreckt…

maschseefest parken

maschseefest parken 2

…und wer in seenähe wohnt, der hat am wochenende die ganze nacht hindurch das türenschlagen und brüllen und das barbarische zerschlagen der flaschen auf dem asfalt im ohr.

Ein fest in hannover, das wie hannover ist. Gut, dass es nur ein paar tage dauert.

Wahr und unwahr

Wahr ists, dass in ganz europa in zukunft zigaretten verkauft werden sollen, die nach einiger zeit von allein ausgehen, um auf diese weise brände zu verhindern.

Unwahr ists hingegen, dass diese zigaretten sich gar nicht erst anzünden lassen sollen, um ein brandrisiko gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Obwohl es sehr leicht möglich wäre, eine solche zigarette zu produzieren. Es reichte, wenn der tabak durch asbestbrösel ersetzt würde. Der besondere vorteil dabei: diese zigarette bliebe auch weiterhin krebsfördernd. So wäre doch allen am besten gedient!

Der fressende frust

Manchmal frisst auch in mir der frust. Dann frage ich mich, warum ich das alles noch mache und mein ganzer ton kriegt etwas selbstmitleidig winselndes, das ich selbst kaum bemerke, aber bemerken muss, um es von anderen menschen fernhalten zu können. Denn es ist natürlich mein ding, folge meines lebens und einiger entscheidungen, die ich einfach nur noch bis zur letzten konsekwenz durchziehe.

Denn etwas anderes als diese entscheidungen habe ich nicht mehr.

Ein teil dieser entscheidungen ist die „whitedarkness“ — ich will auch fortan alles in die kreative arbeit stecken und dafür sorgen, dass netzwerke zwischen menschen entstehen. Das zurückliegende offene wochenende war da mal wieder sehr entmutigend. Denn es gab ja jede menge angebote zur besseren bespaßung, die parallel liefen, und so kam es, dass selbst menschen, die sonst eigentlich immer da sind, lieber woanders hingingen. Da denke ich schon einmal im voll erblühenden selbstmitleid, dass diese menschen zu uns kommen wie zu einem notbehelf, wenn es keine leichter konsumierbaren angebote gibt. Und auch nach überwindung dieses selbstmitleids kann ich diesen eindruck nicht mehr abschütteln. Den anderen — zumindest Mira — geht es auch nicht so sehr anders. Und dann kann man sich auch ohne selbstmitleid schon einmal fragen, wofür man sich überhaupt die ganze mühe macht und sich gelegentlich den arsch aufreißt, um mit den wenigen verfügbaren mitteln, die wir nun einmal haben, eine veranstaltung auf die beine zu stellen.

Ich weigere mich strikt, mit meinem tun an einem markt für bespaßung aufzutreten. Ich habe für lange lange zeit keine besondere lust mehr, solche veranstaltungen mitzutragen — da kann ich auch gleich arbeiten gehen, für diesen frust wird man sogar noch bezahlt.

Vor allem vergeht mir die lust daran, wenn ich immer wieder erleben muss, dass mir menschen ins gesicht sagen, wie toll sie das alles finden — und dabei gleich ihr verständnis der gesamten whitedarkness als eine mehr oder weniger gelungene vorrichtung zu ihrer bespaßung mitschwingen lassen, die sie eben so toll finden.

Nein, ein dienstleister für bespaßung will ich niemals werden.

Es kann sein, dass ich diesen teil einfach hinschmeiße. Aber es geht den anderen nicht mehr so sehr anders als mir, und dieser flyer ist abgesprochen.