Der verlorene index

Nichts gegen den „thunderbird“, das ist ein guter mäjhlkeiend. Aber wenn der mal abgekackt ist — das kommt zwar selten, aber doch immer wieder einmal vor — denn lässt er alle indexdateien für die ordner in einem zerschossenen zustand zurück, und das kann hirnen.

Ich habe natürlich hunderte von einzelnen filterregeln. Die meisten legen bestimmte absender in bestimmten ordnern ab, damit ich keine macke von meinem mäjhlaufkommen kriege. Und wenn die indexdatei in ordnung ist, denn sehe ich das daran, dass der ordnername fett ist und in klammern die anzahl der neuen mäjhls aufgeführt wird. Wenn die indexdatei zerschossen ist, denn sehe ich das gar nicht. Erst, wenn ich den ordner, in dem scheinbar nichts geschieht, anklicke, kriege ich in der statuszeile die meldung „zusammenfassungsdatei wird erstellt“ und darf dem donnervogel beim durchatmen zuschauen — danach habe ich für diesen ordner wieder meine vertraute darstellung und sehe auch, dass etwas neues gekommen ist.

So etwas ist mir neulich passiert, als es um die vorbereitung eines gemeinsamen aprilscherzes ging. (Kommt ja morgen, lasst euch überraschen.) Ich habe die mäjhl zwar bekommen, aber nicht bemerkt, und in der folge war das gegenseitige unverständnis groß. Die übliche scheiße, die immer wieder passiert, wenn man compjuter zum kommunizieren benutzt.

Wenn das problem auftritt, ist es übrigens ganz einfach, die indexdateien für alle ordner neu zu erzeugen. Hierzu reicht es, alle ordner mit der suchen-funkzjon zu durchsuchen, für jeden ordner wird dabei im hintergrund der index wiederhergestellt. Warum dieses verkackte programm so etwas nicht von allein hinkriegt, bleibt allerdings das geheimnis der programmierer.

Ich hoffe, es hilft auch anderen. (Aber heute scheint ja die mehrheit der compjuternutzer gar nicht mehr zu wissen, was ein mäjhlkleiend ist und dass es so tolle filterregeln gibt.)

Wenn einem der kopf explodieren will…

…vor schmerz und traurigkeit, wenn alles, was man tut, in absoluter ödnis versinkt, wenn sich selbst noch das wetter in die trübsal einpasst und einen ganzen tag des grauen, viel zu kalten regens über das land gießt, denn ist es für mich — zumindest, wann immer ich es kann — eine der tröstlichsten betätigungen, einfach ein wenig mit einem fraktalgenerator herumzuspielen und dabei ein paar neue fraktalformeln zu erfinden und zu untersuchen.

Beispiel für ein hübsches fraktal

Und ich dachte schon, mir würde so langsam das formel-material für die fraktalen welten ausgehen. 😉

Gewalt

Solange niemand mal etwas gegen diese kranke oberflächliche Gesellschaft tut, in der man einen auf die Fresse bekommt, weil man keinen Markenpulli trägt und ein teures Handy hat, solange sterben eben ab und zu weiter Leute.

A. in einem pohst in einem (mit gutem grund) nichtöffentlichen forum in einer diskussjon zum tema des „amoklaufes“ von winnenden

Grabrede für ein blog

Mehr als zweieinhalb jahre habe ich jetzt mein eigentliches, mein ausgereiftes, mein hauptsächliches blog „lumières dans la nuit“ geführt, und in ein paar stunden wird es sich — wenn ich nicht völligen strunz programmiert habe — einfach abschalten. Dieses blog wurde ein richtiger begleiter in meinem leben. Es war ein bisschen wie eine kamera: jemand, der eine kamera mit sich führt, sieht überall ein motiv, und jemand, der so ein blog betreibt, sieht überall einen grund, seine trüben und hellen gedanken in worten auszudrücken. Es ist mir schon etwas wehmütig, dass das nun aufhören wird.

Für meine handvoll leser — es waren gar nicht so wenige — kam es vielleicht sehr überraschend, dass ich scheinbar plötzlich aufhörte. Für mich selbst steigerte sich der überdruss jeden tag, vor allem in den letzten wochen und monaten. Es war nicht das bloggen selbst, das mir die fortsetzung des bloggens untragbar machte, es waren nicht die immer wieder auftauchenden, teils scharfen polemiken im kommentarbereich, es war auch nicht die tägliche plagerei mit der spämm im blog, es waren auch nicht meine lebensbedingungen als obdachloser bettler, der nur nimmt, was ihm kampflos gegeben wird; nein, es war die juratrollerei einiger leute, die mich immer wieder mit angedrohten, rechtlichen schritten dazu gebracht haben, dass ich einträge still entfernt habe. Denn. Ich konnte es nicht auf eine juristische auseinandersetzung ankommen lassen, für den sörver war ein schwerkranker freund verantwortlich, der diese last kaum hätte tragen können. Als ich vor einigen tagen eine weitere, mit kostenintensiven drohungen und einer frist gespickte aufforderung bekam, eine völlig harmlose betrachtung eines teilaspektes des gesellschaftlichen prozesses  zu entfernen, da ist mir endgültig der kragen geplatzt. Es ist für mich einfach nicht mehr möglich, harmlose und eher nachdenkliche dinge offen und in nicht-anonymer weise zu bloggen, und ich werde auch nie wieder damit anfangen.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich jeder kräftig bedient hat, der etwas von meinen texten für sich erhalten will. Dafür war die piratenlizenz da.

Klar, das blahblog bleibt. Erstmal. Es ist eine fröhliche linkschleuder, bei der ich auch mit leichtigkeit etwas löschen könnte. Aber ein gedanke, der für mich einen wert hat, passt nicht mehr in die gegenwärtig bestehende gesellschaft in der BRD.

Auch meine musik wird bleiben. Erstmal. So lange, bis auch ein künstlerischer ausdruck in der BRD nicht mehr möglich ist, ohne dass man immerfort die rechtskeule der geldherrschaft erwarten muss. Sollte es so weit kommen — und ich lasse mich nicht auf eine einzige erzwungene löschung mehr ein — denn wird auch die von mir veröffentlichte musik verschwinden. Wer in ihr einen wert sieht, der wird sie hoffentlich in ein netzwerk zum dateitausch stellen, denn dafür hat sie ihre freie lizenz bekommen. Meine besonderen erfahrungen mit jamendo werden es mir für alle zeiten unmöglich machen, noch einmal musik einem so genannten „web zwo null“-dienst anzuvertrauen. Ich mache mein schaffen doch nicht zu einem stück käse, mit dem man menschen in die mausefalle der überfall-werbung lockt.

Noch ein paar stunden, und es ist vorbei. So richtig kann ich es selbst noch nicht fassen. Aber ich werde es fassen müssen, denn es gibt nichts anderes. Mir sind in den letzten tagen noch so viele themen und erscheinungen übern weg gelaufen, über die sich eine schreibende betrachtung gelohnt hätte, aber das gibt es vorerst nicht mehr. Vielleicht entschließe ich mich, irgendwo völlig anonym weiter zu machen, aber allein das ist ein schaden, so etwas wie eine spukerscheinung nach dem tod.

Ruhe sanft, du licht in der nacht! (Und wenn du spuken willst, wenn du zum irrlicht über dem sumpfigen grau des lebens werden willst, denn sieh zu, dass dich niemals jemand greifen kann. Denn man tut alles in der BRD, um noch den flüchtigsten, marginalsiertesten geist zu erwürgen.)

Über der todesanzeige könnten die worte stehen: „Wer den menschen die möglichkeit zum sprachlichen ausdruck nimmt, der lässt ihnen nur noch die fäuste zum sprechen.“

Alles ist vorbereitet

Mein blog (ich meine jetzt „lumières dans la nuit“, nicht dieses hier) wird sich pünktlich zum ende der mir gesetzten frist abschalten und nur noch eine platzhalterseite mit einem kurzen hinweis präsentieren. Gut, dass sich so etwas leicht über ein WP-plackinn erledigen lässt, denn ich weiß nicht, wo ich in den nächsten tagen sein werde.

Gefundene bilder

Zufällig fand sie — weil sie eher aus langeweile im internetz unterwegs war und dabei die idee bekam, doch einfach mal meinen namen einzugeben — die ganzen alten fotos von mir, diese schlammigen, die wir damals für die „urlaubsreklame“ gemacht haben. Sie war völlig verwundert, denn das passte nicht in das bild, das sie sich von mir gemacht hatte. Und sie war verunsichert, weil es nicht in das bild passte, das sie sich von mir gemacht hatte. Seltsam, wenn fotos nicht in das bild passen…

CSU braucht nachhilfe in demokratie…

Das Bundesverfassungsgericht erteilt daher der CSU, die dieses Gesetz zu verantworten hat, eine Nachhilfestunde in Demokratie: Dieses Gesetz, so die Karlsruher Richter, verbindet die Wahrnehmung eines Grundrechts mit unkalkulierbaren Risiken. Es verhindert damit, dass der Bürger ein Kommunikationsgrundrecht, das für das Funktionieren der Demokratie elementar ist, unbefangen gebrauchen kann.

…und hat derartige nachhilfestunden noch viel häufiger nötig. Leider kommen die niemals freiwillig zur nachhilfe.

Offensichtlichkeit des tages

Au weia, was wäre ich nur, wenn heise mir nicht gelegentlich das offensichtliche mitteilen würde: die menschen haben einfach kein interesse daran, mit ihrem mobiltelefon zu sörfen. Ob das wohl daran liegt, dass die menschen sich ihre techniknutzung lieber bequem und einfach gestalten und dass sie deshalb keine lust auf miese tastaturen und winzige anzeigeflächen haben. Nur werber glauben immer, dass man den menschen jede scheiße andrehen kann.

Hohlopathie

Ist jetzt eigentlich schon herausgekommen, wie die homöopathischen Informationen in den Computer hineinkommen? Durch Glaubuli auf die Tastatur streuen? Die Festplatte mit Bachblüten tränken?

Es hat lange gedauert, bis ich auf diesen kommentar gekommen bin, ich habe in schwärzester laune fast den ganzen kommentarverlauf durchgelesen und bin inzwischen wieder ein bisschen erheitert. Um was es geht? Na, um die tollwütige kwacksalberei der „holopathie“.

Aber so richtig lustig wird es wirklich erst in den kommentaren! Das ist getrolle auf höchstem nivoh und seine genüssliche richtigstellung. Die fünf bis sex stunden zeit, die man sich dafür nehmen muss, sind es wert, wenn man nichts anderes zu tun hatte. Zwischendurch ertappt man sich unwillkürlich dabei, wie man das verhalten der dort „diskutierenden“ analysiert, um ihnen ihre psychischen krankheiten zu diagnostizieren. (Und nein, das tut man wirklich nur zum spaß, und nicht, weil man auch in die kwacksalberei einsteigen will.)