Umständlichste addition

Als ich mir heute mal die API für wördpress über XML-RPC angeschaut habe, da habe ich die wohl umständlichste und langsamste metode gefunden, zwei zahlen miteinander zu addieren — man verwende hierfür einfach eine testfunktion in wördpress. Eine implementation in Python 2.6 sieht so aus: (In Python 3 heißt das modul anders.)

import xmlrpclib
URL = 'URL zur xmlrpc.php eines WP-Blogs'

def inefficient_add(a, b):
  xmlrpc = xmlrpclib.ServerProxy(URL)
  return xmlrpc.demo.addTwoNumbers(a, b)

if __name__ = '__main__':
  print inefficient_add(1, 1)

Natürlich muss die URL gegen eine richtige ausgetauscht werden, wenn man mal wieder so richtig auf die einsicht warten will, dass eins und eins eben zwei ergibt.

Übrigens beschäftige ich mich gerade mit so etwas, weil ich mich gerade mal wieder darüber aufrege, dass es keinen einziges brauchbares blog-programm für linux gibt — deshalb muss ich mal wieder selbst ein bisschen häcken. Als ob man nix besseres mit seinem leben zu tun hätte…

Eine „notepad“-funkzjon, die man missen lernt

Vermutlich ist der zu microsoft windohs gehörende editor „notepad“ einer der schlechtesten editoren, die jemals zusammen mit einem betriebssystem ausgeliefert wurden. Dieses programm kann einfach nichts, und jeder amatör könnte unter zuhilfenahme einer modernen entwicklungsumgebung in wenigen stunden einen besseren editor programmieren. Der schmerzhafteste mangel in „notepad“ ist wohl die unfähigkeit des programmes, lange zeilen für die darstellung am bildschirm umbrechen zu können. Dieser mangel wird gefolgt von einem zweiten mangel, nämlich der unfähigkeit des programmes, textdateien zu editieren, die nicht der zeilenende-konvenzjon von microsoft windohs folgen, was ihn für die schnelle bearbeitung eines unter einem unixoiden system erstellen kwelltextes völlig ungeeignet macht — und genau das brauche ich immer wieder einmal. Und dass „notepad“ in älteren windohs-versjonen (bis windohs me) nicht mit textdateien umgehen kann, die größer als 32 kilobyte sind, ist schon ein bisschen peinlich.

Das ding ist eben ein lebendes fossil aus den zeiten von windohs 1.01, und ihm wurde alles in allem nur wenig pflege angediehen. Dies vielleicht auch deshalb, weil die wenigsten nutzer eines klickigen microsoft-betriebssystemes einen bedarf nach einer so klassischen anwendung wie einen editor haben, und wer solchen bedarf hat, der hat sich „notepad“ höchstens ein einziges mal angeschaut, bevor er nach alternativen ausschau hielt. Selbst der MS/DOS-editor (nein, nicht der alte zeileneditor EDLIN, sondern der editor, der seit dem sowieso schon recht brauchbaren MS/DOS 5.2 mitgeliefert wurde) ist um klassen besser.

Deshalb ist es erstaunlich, dass ausgerechnet dieser für jede richtige arbeit fast unbrauchbare editor „notepad“ über eine funkzjon verfügt, die ich bei allen anderen für microsoft windohs verfügbaren editoren vermisse. Und das ist die unter den meisten anwendern wenig bekannte funkzjon, ein automatisches logbuch erstellen zu können. (Ist das überhaupt irgendwo von microsoft dokumentiert worden?)

Es reicht, wenn die erste zeile einer textdatei aus dem wort <code>.LOG</code> (genau so geschrieben) besteht, und schon fügt „notepad“ bei jedem öffnen der datei an das ende der datei eine neue zeile mit dem aktuellen datum und der uhrzeit ein und die eingabemarke springt zum zeilenende.

Es mag für jüngere menschen etwas seltsam klingen, aber wenn man seine notizen zu irgendwelchen projekten in einem editor verfasst, gewöhnt man sich sehr an eine solche funkzjon. Auf meiner windohs-ce-schreibmaschine, einem jornada 820e, benutze ich bis heute für bestimmte arten von dateien ein programm namens „pocket notepad„, das die meisten funkzjonen des unsäglichen microsoft-originales gut nachbildet (was nicht sehr schwierig ist), unter anderem auch diese log-funkzjon (was mich sehr erfreut hat, und was der grund ist, weshalb ich dieses programm überhaupt benutze). Weil ich — auch wegen meines lebensstiles — wirklich häufig gedanken, ideen und notizen zu projekten und gesprächen unterwegs erfasse, empfinde ich diese an sich einfach zu implementierende funkzjon als einen echten nutzen. Ich mag es eben, wenn mir ein kompjuter arbeit abnimmt, und sei es auch nur der kleine arbeitsschritt, zum ende einer datei zu springen und dort ein datum einzufügen. Genau dafür ist ein kompjuter und jede andere technik nämlich da, mir die ruhtine zu ersparen und mich so in den dingen zu unterstützen, die ich eigentlich zu tun gedenke.

Umso erstaunlicher, dass die vielen alternativen editoren unter windohs, die oft deutlich besser sind, diese kleine funkzjon nicht implementieren. Liegt es daran, dass ich wirklich der einzige mensch bin, der so arbeitet? Oder liegt es vielleicht daran, dass die programmierer eines editors diese funkzjon gar nicht kennen, weil sie viel zu unbekannt ist.

Hey, wordpress.com, ich bin begeistert!

Gerade sehe ich, dass das wördpress hier inzwischen imstande ist, die einfachen anführungszeichen auf der tastatur gegen typografisch passende für die eingestellte deutsche sprache zu ersetzen. „Das ist toll“, war es, was ich dazu sagte, um mit den worten „aber warum haben wir das erst jetzt, ein plackinn dafür gibt es schon seit jahren“ fortzusetzen. Aber nein, ich will mal nicht abjauchen, es ist gut, dass diese funkzjon jetzt in den kern von wördpress geraten zu sein scheint…

Bundeswahlkampf 2009 Satire auf Flickr

Außer der Reihe eine Mitteilung in eigener Sache

Dies ist nur ein kurzer Hinweis für alle, die immer noch jenen Teil des „Web Zwo Null“ benutzen, der seinen Hype schon hinter sich hat. Bei Flickr existiert seit heute nachmittag eine neue Gruppe namens Bundeswahlkampf 2009 Satire, deren Absicht und Funktion sich hoffentlich aus diesem Namen hinreichend erklärt. Diese Gruppe wartet darauf, dass sie mit Leben oder doch wenigstens mit vielen satirischen Bildern gefüllt wird.

Es geht in der neu gegründeten Gruppe ausschließlich um die Sammlung von satirischen Bildern zum Bundestagswahlkampf 2009, insbesondere um Satiren auf Plakatentwürfe, Flyer und vergleichbare Werbemittel. Karikaturen, bildhafte Anmerkungen und Fotomontagen können dort ebenfalls ihren Platz finden. Es geht nur um den laufenden Wahlkampf, und nicht um die Politik in ihrer Allgemeinheit. Die Frage, was Satire „darf“, wird dort nicht aufkommen. Die Gruppe hat keine parteipolitische oder ideologische Ausrichtung, jede antretende Partei und jede vertretende Ideologie kann also zum Ziel der Satire werden — auch die unter vielen Netznutzern so beliebte Piratenpartei (die gewiss auch Anlass geben wird). Mit der Gründung dieser Gruppe verbindet sich die Hoffnung, dass der an sich unerträgliche Wahlk(r)ampf ein bisschen erträglicher wird, indem die besonders hohlen Phrasen und Stereotypien in scharfer oder scharfsinniger Form richtig gestellt werden. Allerdings wird Menschenverachtung, Rassismus und jeglicher Aufruf zu illegalen Taten nicht geduldet (so sie nicht entsprechende Auftritt der antretenden Wahlkämpfer satirisch widerspiegelt) und autoritär-despotisch wegmoderiert — wer es anders haben möchte, muss selbst eine Flickr-Gruppe gründen oder etwas Vergleichbares machen.

Die entstehende Sammlung soll als eine Anlaufstelle den Menschen in der Bundesrepublik Deutschland die kommenden Wochen den „Genuss“ der oft etwas faden und fadenscheinigen Aktionen in einem Wahlkampf würzen und versüßen. Sie ist ein Beitrag zur politischen Unwillensbildung, wo immer dieser Unwille seine Anreize in der werbenden „politischen Willensbildung“ findet. Sie will gepflegt, gefüttert und benutzt werden, bis wir die Bundestagswahl endlich hinter uns haben und wieder mit dem alltäglichen Wahnsinn leben müssen.

Wenn möglich, sollten alle Bilder unter einer für die Benutzung durch andere geeigneten CC-Lizenz lizenziert werden, damit auch alle etwas davon haben. Der Wahlkampf ist schließlich ernst genug…

Anschauen? Mitmachen? Hier lang: „Bundeswahlkampf Satire 2009“ bei Flickr

Füsik der scheiße

Es gibt viele ernst gemeinte kosmologische modelle in der fusik, die allesamt versuchen, die erscheinungen des kosmos auf möglichst einen grundzustand und ein fundamentales naturgesetz zurückzuführen.

Natürlich ist dieses treiben zum scheitern verurteilt. Denn das ziel ist nicht erreichbar, obwohl die annahmen stimmen. Jeder lebende kann es durch sein leben selbst erfahren, dass es genau einen grundzustand und genau ein naturgesetz gibt. Der grundzustand des ganzen universums ist scheiße, ja, dieses braune, stinkende zeug. Das ganze universum besteht in wirklichkeit aus scheiße. Und diese scheiße entwickelt sich nach dem einen und einzigen naturgesetz in diesem universum, dem gesetz von Murphy.

So und nicht anders tritt alles in diesem universum in erscheinung… 😉

Manchmal dauert eben alles etwas länger

Ja, manchmal brauchen die dinge ihre zeit.

Vor etwa anderthalb jahren habe ich mir mal die mühe gemacht, einen wirklich schweren kernel-fehler in den bugtracker bei debian einzutragen. Dieser fehler trat auf, wenn man eine IDE-controllerkarte verwendete, die offizjell unterstützt wurde. Ich musste das kärtchen verbauen, weil es sich um einen uralten rechner handelte, dessen BIOS die größe der beiden festplatten, die ich gerade rumliegen hatte, nicht unterstützte und sich deshalb weigerte, die platten zu erkennen. Einen BIOS-appdäjht für das board gab es auch nicht mehr, also nimmt man halt die nächste gelegenheit und schaut mal nach, was in den müllkisten so herumliegt.

Das hat eigentlich ganz gut funkzjoniert. Bis auf eine „kleinigkeit“. Offenbar gab es ein kleines problem mit der reihenfolge der initialisierung der IDE-laufwerke, und diese tauschten deshalb bei jedem dritten buht ihre gerätenummern. Der anschließende versuch des init-skriptes, die dateisysteme zu mounten, gelang dann nicht so richtig, und ich durfte so lange neu buhten, bis es mal klappte.

Also habe ich mich hingesetzt und das problem mal dokumentiert. Natürlich ist so ein fehler „grave“, da er das system unbrauchbar macht, und natürlich habe ich nicht mit weiteren informazjonen zu meiner konfiguration gegeizt.

Eines ist wirklich gut an linux: Wenn man einen derart kritischen kernel-fehler einigermaßen genau beschreibt, denn findet sich immer sehr schnell ein experte, der daran wirklich interessiert ist und der einem helfen kann. Ich hatte meinen workaround in weniger als 15 minuten, und der hat sofort funkzjoniert. Einfach den partitionen labels geben, und diese labels in die fstab eintragen. Danach hatte ich mit dem ollen rechner und der komischen strokelei nie wieder probleme…

Ich hatte diese schmerzen also völlig vergessen.

Bis eben, als ich meine mäjhl abholte. Da sah ich, dass dieser fehler geschlossen wurde.

Manchmal braucht es eben etwas länger. (Vor allem, wenn man ganz komische sachen in seinem ganz komischen rechner verbaut.)

Oxymoron des tages…

…ist die bezeichnung „TinyMCE“ für diesen in javascript gehäckten WYSIWYG-editor, der gar nicht „tiny“ ist, sondern mit 500 kilobytes javascript in knapp 350 verschiedenen dateien daher kommt. Darunter ächzt jeder ältere rechner. Auch wördpress benutzt den im bäckend zum verfassen eines blogeintrages — aber damit kann man noch leben, weil man das eben nicht alle paar sekunden tut. Aber was reitet eigentlich so einen depperten forenbetreiber, der sich dieses aufgeblähte monstrum in sein forum holt, damit die nutzer damit ihre beiträge verfassen, und der — als ob das nicht reichte — dieses monstrum unter jede diskussjon drunterklatscht und damit die benutzung seines forums etwa so interessant wie die beobachtung von zähflüssig durchs geäst hangelnden faultieren macht. Hat so ein forumbetreiber etwa keine probleme mit seinem websörver und dem träffik, den so etwas verursacht? Oder hasst er einfach nur seine forennutzer?

Einmal ganz davon abgesehen, dass ganz viele nutzer dieses forums den komfort vor allem dazu nutzen, jede noch so sinnentleerte textauszeichnung in ihre beiträge reinzuklickern, so dass das tolle desein des forums so richtig in die absurdität gezogen wird, weil der eigentlich inhalt aussieht, als säßen da drei dutzend affen an einer setzmaschine.

Mich hat er jedenfalls vertrieben. Nach weniger als zwei minuten. Die temen, die eigentlich ein forum beleben sollen, treten hinter derartigen zumutungen so zurück, dass man keine lust darauf hat.