Nachdem ich mich jetzt schon so lange über das immer schwerfälliger und langsamer werdende wördpress geärgert habe, habe ich endlich zur selbsthilfe gegriffen und mir eine blogsoftwäjhr für die kommandozeile zusammengehäckt. Und auf einmal macht das bloggen wieder spaß.
Was ich so toll an meiner idee finde, ist die möglichkeit zur automatisierung. Ich habe meine texte schon immer offline geschrieben, um sie besser archivieren zu können. Dabei habe ich ordner für jahr und monat angelegt, in denen ich die texte gespeichert habe, und nach der veröffentlichung habe ich diese texte in einem ordner published
abgelegt, um nicht die übersicht zu verlieren. Jetzt habe ich ein programm für die kommandozeile, und meine erste tat war das verfassen eines kleinen shellskriptes, um diesen vorgang zu automatisieren.
Dieses skript sieht so aus:
#!/bin/sh
dir=~/Dokumente/Blogtexte/`date +%Y-%m`
cd $dir
test -d published || mkdir published
for i in *.txt
do
if grep -q '^!![:space:]*blog:' "$i"
then
wpcmd -v "$i"
mv "$i" published
fi
done
Der seltsame grep -q
macht einerseits keine ausgabe nach stdout, das ist der zweck von diesem komischen -q
(eine opzjon noch aus frühesten unix-zeiten), aber grep hat ja einen rückgabewert, der ungleich 0 ist, wenn der suchausdruck nicht gefunden wurde. Und der ausdruck nach dem grep
gibt eine zeile an, die in jedem blogfähigen text enthalten sein muss, so dass niemals „versehentlich“ ungeeignete texte gepohstet werden. Ich habe mir mit diesen paar zeilen shellskript doch tatsächlich meinen kompletten vorherigen wörkflou automatisiert und kann mich wieder völlig darauf konzentrieren, meine texte zu in meinem lieblingseditor zu schreiben. (Der übrigens immer noch ein emacs ist, ja, ich weiß… — aber ich bin dieses monster jetzt seit jahrzehnten gewohnt. Vielleicht bringe ich ihm demnächst mal das bloggen bei, das fehlt noch in emacs. Wenn nur diese vielen klammern in diesem scheiß-lisp nicht wären.)
Na ja, immerhin habe ich mir einen hübschen starter auf meinem desktopp gebastelt, der mein skript aufruft und alles auf einen klick runterbloggt.
Wenn bloggen gar nicht mehr nerdy ist, denn muss man es eben nerdy machen. Und immer daran denken: CODE IS PROSA, NOT POETRY… 
Ich glaube aber nicht, dass ich in den nächsten vier wochen das wpcmd-projekt noch einmal anfassen mag. Ich bin froh, dass ich gerade mal ein paar tage ruhe gefunden habe, das, was jetzt fertig ist, auch richtig zu machen. Wie man an diesem pohsting sieht, lässt sich mit der jetzigen alfa ganz gut bloggen. Für die zukunft steht ganz oben auf meiner liste, etwas dreckscode in wpcmd besser zu machen (betrifft vor allem die applohd-funkzjon) und ein paar pohsteigenschaften zusätzlich setzen zu können (vor allem das veröffentlichungsdatum, denn ich blogge manchmal in die zukunft) — und denn kommen erstmal jede menge admin-möglichkeiten, in erster linje kommentarmoderation an der kommandozeile. Wenn der stand erreicht ist, den ich haben will, brauche ich die adminoberfläche in wordpress nur noch in sehr seltenen fällen.