Wie schön der schnee die tristess des maschsees hervorgebracht hat…
Archiv für den Monat Januar 2013
Fechten bei den trauerweiden
@Der_Oberlehrer
Es erfüllt mich als verweigerer der deutschen rechtschreibung und als praktizierenden der rechten gutschreibung mit großer befriedigung, dass man den idjotischen rechtschreibfetisch zumindest auf twitter bekwem an einen dummen bot delegieren kann. Darauf werde ich in zukunft gewisse mitmenschen auch immer wieder einmal hinweisen.
(Als ob rechtschreibfehler nicht die patina des internetzes wären…)
Diese lust…
Diese lust, den ganzen korrupten politikern einfach ein paar bündel banknoten mit der erforderlichen gewalt in den hals zu drücken und ihnen ganz entspannt beim ersticken zuzuschauen!
Müllfund
Diesen gruß aus den siebziger jahren habe ich gestern im müll gefunden. Natürlich ist der süntie ziemlich durch. Die klaviatur funkzjoniert noch, der tiefpassfilter kann zumindest noch böse resonieren, aber der eigentliche tonerzeuger macht gar nichts mehr, statt mir prächtige rechtecksignale auszugeben. Hoffentlich bekomme ich noch in diesem jahr genug freien kopf, um dem kasten wieder die unvergleichlichen saunds der siebziger jahre zu entlocken…
„Data minung“
Wer auf reichen grunde schürft, wird die große goldader abbauen. Wer jedes sandkorn umdrehen muss, kann auch das das neuenglisch, mit dem er diesen vorgang umschreibt, nicht verbergen, dass er nicht auf reichem grunde schürft, sondern wie mitmensch narr in staub und scheiße schätze sucht.
Aldi!
Du darfst mich gern irgendwie altmodisch finden, aber für mein irgendwie altmodisches empfinden ist dieses ostern zwar nicht religjös bedeutsam, aber dafür so eine art frühlingsfest. So etwas, das in die tage fällt, in denen die natur aus dem grausigen, dunklen, kalten winter aufwacht.
Draußen liegt zurzeit so viel schnee, dass sogar der anblick einer potthässlichen stadt wie hannover durch diese nasse decke erfreulich wird; der wind pustet leisen, totigen frosthauch aus nordost; die außentemperaturen liegen bei minus fünf grad, gefühlt liegen sie sogar bei arschkalt; und dir, aldi, fällt nichts besseres ein, als in dieser scheißkälte deine ramschmärkte mit ei- und rammlerförmigem süßkram in jeder größe und jeder denkbaren verpackungsfarbe zuzudstellen.
Ich, irgendwie altmodisch, aber vor allem am frieren, ich finde das wirklich unpassend.
Nur, um es dir mal gesagt zu haben, aldi.
(Und gib es doch zu: deine marzipan-ostereier sind doch ehemalige marzipan-kartoffeln, die von billigen ein-euro-ausbeutlingen ein bisschen in der hand gerollt wurden, um ihre neue form zu erhalten.)
Der anwender muss immer informiert sein
…weil musste verstehen: normal ist das nicht, dass es keinen fehler gibt. Klick mal auf „OK“, und dann kommen die fehler und dann kannst du weitermachen wie gewohnt.
„Heise Developer“ übt sich in satire
Der aus einer Macrosammlung hervorgegangene Texteditor genießt seit seinen Anfängen im Jahr 1976 nicht unerhebliches Interesse bei Entwicklern und verfügt mittlerweile auch über Funktionen wie Syntaxhighlighting.
„Heise Developer“ über emacs — die frage, ob der autor des kurzen artikels völlig verpeilt war, ob das ein praktikant ohne sachkenntnis geschrieben hat oder ob es einfach jemand war, der so angenervt von GNUs beglückungsidee in form eines lisp-interpreters mit editor-schnittstelle ist, dass er einfach einen launigen satz ins CMS geprügelt hat, kann ich allerdings nicht beantworten. Ich tippe allerdings auf jemanden, der emacs noch nie benutzt (und deshalb auch noch nie vermisst) hat…
Aber es war schon gut, dass kein kaffee im mund war. 😀
Datenbanksysteme
Dass es datenbanksysteme gibt, die ja nichts weiter als ein standardverfahren zur verfügung stellen, um daten speichern und vor allem schnell wiederfinden zu können — ja, dass es sie gibt, ist nur ein denkmal für die tatsache, dass die dateisysteme nichts taugen und noch niemals etwas getaugt haben.
Huch! Über hundert…
Ich muss eingestehen, dass ich ein bisschen erschrocken darüber bin, wenn ich einmal drüben beim zwitscherchen etwas rauszwitschere, das von anderen so sehr weitergetragen wird. Kein wunder, dass manche zeitgenossen in dieser echokammer für stummeltexte ein ganz komisches selbstbild bekommen und sich für ausgesprochen wichtig halten.
Ja, manchmal denke ich sogar schelmisch, die piratenpartei ist nichts weiter als eine parteigründung solcher leute…
*wegduck!*
Koalizjonskaos
Den machern der bildzeitung, die hier von koalizjonskaos schreiben und damit meinen, dass eine regierung möglicherweise mal nicht vom rechten block der bänkerbereicherung und menschenverachtung CDU+FDP gebildet wird, diesen machern der bildzeitung, die so unbedingt klare verhältnisse haben wollen, scheißegal, wie übel diese verhältnisse für die menschen sind, wäre vermutlich auch die NSDAP eines Adolf Hitler sehr sümpatisch gewesen. Wegen der „klaren verhältnisse“ und dem fehlen jeglicher meinungsverschiedenheit.
Funkzjoniert doch…
Die bild am montag entdeckt einen internetztrend
Wer den Schaden hat, braucht für den Internettrend nicht zu sorgen: Footballspieler Manti Te’o will eine Beziehung zu einer Freundin unterhalten haben, die gar nicht existierte. Und auf einmal ist es total in, Bilder mit einer imaginären Partnerin im Arm zu posten.
Spiegel onlein — bildertrend „teoing“: niemanden in den arm nehmen
Hey, spiegel, du olle buhlewarschleuder,
ich weiß nicht, ob du dir das vorstellen kannst, aber ich kann sogar befriedigenden sex mit frauen haben, die gar nicht existieren. Und das tollste daran: wenn dabei jemand stöhnt, ist das immer und völlig zweifellos echt. Die frauen in meiner fantasie sind mir bestimmt jedes mal sehr dankbar dafür, dass ich ihnen immer wieder einmal für ein paar minuten so lustvoll etwas leben einhauche.
Willst du darüber nicht auch einmal schreiben? Das ist voll intressant.
Ach, du wixt lieber mental. Und schreiben tust du nur über leute, die aus deiner kwalitätsjornalistischen sicht wichtig sind. Zum beispiel über sportler aus den USA, die sportarten betreiben, von denen die meisten menschen in deiner zielgruppe nicht einmal die grundlegen des regelwerkes kennen?
Na gut, dann onanier weiter in deinem brägen. Das macht zwar dumm, aber das merkt bei dir, spiegel onlein, auch keiner mehr. Jedenfalls keiner, der dich regelmäßig liest.
Dein dich nicht so sehr genießender
Elias
Kein schertz ist…
…diese kanzlei Schertz. Gruß auch von herrn Wowereit, der die anvergewaltliche kompetenz im verschwindenlassen von beiträgen zu p’litischen willens- und unwillensbildung gern in anspruch nimmt. Leisten kann er es sich wohl.
„MySpace“, neues!
Da habe ich doch gerade gelesen, dass du tolle deine neue site jetzt so weit fertig hast, dass du sie nicht mehr „beta“ nennst, und da habe ich gedacht, ich könne es mir ja mal anschauen. Kostet ja nichts (außer der dafür eingerichteten wegwerfmäjhladresse, um gar nicht erst an irgendeine drecksreklame nach der kontolöschung zu kommen). Und habe ich tatsächlich zum ersten mal, gefühlte acht jahre, nachdem ich dich wegen deiner plappernden pornoreklamebanner aus meinem leben verbannt habe, wieder die URL von dir, „MySpace“, eingegeben.
Nun, ich war nicht so entzückt von dem, was ich dort sah:
Einen kurzen moment habe ich überlegt, ob ich mir diesen weiteren versuch der kommerzjalisierung anderer menschen arbeit wirklich geben will. Doch dann habe ich an die armen nanoprominenten im dschungelkämp gedacht, die ja auch jede made und kakerlake fressen und habe mich damit selbst überredet, dass viele dinge doch viel leckerer sein können, als sie aussehen und habe in einem anfall geistiger lichtauslöschung nicht den tab am brauser geschlossen, sondern auf die große blaue schaltfläche mit der aufschrift „Join“ geklickt (das mit deutschen begriffen kriegt ihr auch noch irgendwann hin).
Und es geschah nichts.
Nichts. Einfach nichts. Das öbszöne blaue ding auf einer seite, auf der mich ein gutgekleideter zombie dazu anwerben möchte, seinesgleichen zu werden, auf dass ich menschenmaterial des web 2.0 werde, tat einfach gar nichts.
Natürlich habe ich daraufhin erstmal meine brausereinstellungen geändert. Ich habe dir praktisch alles erlaubt, sogar das einbinden von skripten und fonts aus anderen kwellen und plugins und das verwenden von HTML5-datenbanken, die so ideal für jeden sind, der die alten kuhkies nicht mehr hinreiched für die totale menschenüberwachung im internetze findet.
Und dann habe ich die seite neu geladen, man weiß ja nie.
Und noch einmal geklickt.
Und zur sicherheit nochmal.
Und es geschah immer noch nichts.
Komm, „MySpace“, ich verwende den aktuellen opera mit aktuellem fläsch-plagin und habe dir alles erlaubt. Und deine strunzprogrammierer kamen damit nicht klar? Du, „MySpace“, hast seit vielen jahren die erste mir übern weg laufende dreckseit gebaut, die nicht mit Opera funkzjoniert.
Das ist eine leistung!
In der inkompetenz deiner programmierer.
Da fühle ich mich gleich noch willkommener, als ich mich schon beim anblick deiner verkackten startseite gefühlt habe. Als du, „MySpace“, vor ein paar monaten noch beta warst, habe ich ja über solche schwächen (die ihr „superkräfte“ genannt habt) noch hinweggesehen, aber bei dem fertigen produkt ist das nur noch peinlich. Das mit einem halbwegs standardkonformen HTML5 scheint für euch einfach eine überforderung zu sein.
So wird das nichts mit uns.
Und das ist vielleicht auch besser so.
Guhgell, du alte krake!
Du willst mir also allen ernstes weismachen, dass „ich“ schneller im internetze unterwegs sei, wenn ich deinen brauser installiere? Ich soll dir also glauben, dass die datenpäckchen sich gleich mit ein paar bit pro sekunde mehr durch die leitung kwetschen, wenn sie sehen, dass sie auf eine laufende instanz deines brausers zulaufen? Wegen… ähm… wegen der hormone, die du da reinkompiliert hast? Und dein nettes angebot, mit dem du mir so freundlich unübersehbar sogar noch dein logo ein kleines bisschen überpflastert, hat nichts damit zu tun, dass du, guhgell, der größte reklamevermarkter und träcker des gesamten internetzes bist, der über einen eigenen, ordentlich nach hause telefonierenden brauser halt noch genauere einsichten in die interessen einen menschen bekommen kann, was dann zu noch besseren menschenprofilen führt, als du sie so schon einsammelst.
Ich sage dir mal, guhgell, was mein internetz regelmäßig schneller macht: Dass ich meinen brauser scheißreklame blocken und keine externen javascript-fetzen und fonts laden lasse. Das ist zwar schlecht für deine ubikwitären träcking-versuche — das meiste von diesem müll liegt nämlich auf deinen sörvern — aber mir machts das netz genießbarer.
Und mit deiner reklame, guhgell, sagst du mir nur eines: du richtest dich an menschen, die von nix eine ahnung haben und deshalb jeden versprochenen hokuspokus glauben. Deinen brauser, der in erster linie eine träckingwanze ist, sollen sich also nur idjoten installieren.
Das ist doch ein klares bekenntnis!
Analogkäse
Nahrungsmittelindustrie aufgepasst! Der tipp für die vermarktung des eher unbeliebten kemischen produktes, das man „analogkäse“ nennt: einfach in großen, grünen freundlichen lettern das wort „VEGAN“ auf die verpackung drucken lassen und zum zehnfachen preis verkaufen. Mindestens.