Rückläufer des tages: die „smartwatch“

Da hat samsung doch so eine tolle idee gehabt. Einfach in eine armbanduhr verbauen, was die leute von ihrem wischofonen mittlerweile gewohnt sind — aber natürlich so, dass die uhr für leute, die noch nicht gehört haben, was ihnen die stunde geschlagen hat, nur mit händis von samsung zusammen verwendet werden kann. Wäre ja schließlich scheiße, wenn man über die flutsche technikverhinderung, die sich zurzeit hinter der silbe „smart“ verbirgt, nicht irgend etwas machen würde, was den nutzer bevormundet und seinem leben eine zusätzliche abhängigkeit hinzufügt. Leuten, die dreihundert euro dafür hinlegen, dass sie eine armbanduhr haben, die mit 512 MiB RAM und einem 800-MHz-prozessor dazu befähigt ist, über das händi in der tasche aus dem internetz das wetter abzurufen und anzuzeigen¹, hätte ich ja keine höhere geistige leistung mehr zugetraut, aber ein gutes drittel dieser leute stellt schnell fest, dass es diese gekwirlte scheiße nicht haben will.

Aber ich befürchte, ich muss mir demnächst mal ein trefflich wörtlein ausdenken, um „smartwatch“ auf deutsch zu bezeichnen — die welt ist schließlich reif, und so eine bullschitt-idee könnte sich durchaus verkaufen, zumindest solange, wie eine typische modewelle anhält. Ich schaue unterdessen aufs telefon, wenn ich wirklich einmal wissen will, wie spät es ist…

¹Ja, das ist polemisch gesagt. Aber viel können kann das ding nicht…

dorkq

Hach ja, früher, als alles besser war, hat das mit der darstellung von text im brauser auch so halbwegs geklappt. Heute hingegen brauchts auch fürs web überall ausgefeilte, am reklamedreck und -druck orientierte typografie, und nicht jeder brauser kommt dabei mit jeder schriftart und jeder CSS-anweisung klar… und dann kommt schon einmal beim auftreten von absurden fehlern die frage auf, wieso zum hackenden henker auf ändräut-brausern aus dem projektnamen „GRUNT“ das nicht einmal mehr grunzfähige dada-wort „dorkq“ wird. Merke: es gibt ändräut-brauser, die können „rot23-verschlüsseln“, wenn man bestimmte schriftarten benutzt. [via]

Prof. dr. Offensichtlich untersucht TrueCrypt

Prof. dr. Offensichtlich hat rausgekriegt, dass das kompilieren einer softwäjhr ein strikt deterministischer vorgang ist, der mit gleichen kompeilern aus gleichen kwelltexten gleiche binärdateien erzeugt. Natürlich kam dabei auch heraus, dass im beliebten „TrueCrypt“ keine zusätzlichen hintertüren verbaut wurden. Windohs-anwender können sich nun also weiterhin in gefühlter sicherheit wiegen, wenn sie stark verschlüsselte dateisystem-kontäjner zusammen mit einem betrübssystem verwenden, dass seit über einem jahrzehnt NSA-hintertüren enthält…

Gegen schlechte laune

Wenn du mal schlechte laune hast und dein leben (zutreffenderweise) für sinnlos und das ganze universum (zutreffenderweise) für völlig ungerecht hältst, wenn du im selbstmitleid ertrinkst, du gekränkter narzisst: versuch einfach, daran zu denken, dass es bäume gibt, die ein paar jahrzehnte lang waxen mussten, nur, um gefällt und zu papier verarbeitet zu werden, damit sie in ein buch „von“ Boris Becker verwandelt werden konnten.

Vom umgang mit demonstranten

In der DDR kann man schon einmal dafür, dass man an einer demonstrazjon teilgenommen hat, seine arbeitsstelle verlieren — die polizei reicht entsprechende informazjonen einfach weiter, und so kommt es zu existenzjellen konsekwenzen für ein solches einstehen. So ist das eben mit einem stalinistischen unrechtsstaat. Nächsten sonntag feiert dieser sich dann für die freiheit, die er den menschen gebracht hat, und die menschen widersprechen auch gar nicht. Oh, das war ja die polizei der USA

Übrigens: nachdem ein heer von idjoten die biometriedatenbank von fratzenbuch und co als unbezahlte idjotenarbeiter immer weiter verbessert hat, ist es nunmehr möglich, auch einen vermummten demonstranten polizeilich gesichtszuerkennen. Viel spaß beim lustwandeln unter den von euch selbst zur macht gemachten überwachungskameras in den städten — könnt ja ein bisschen eure händis streicheln!

Bernd Riexinger

Bernd Riexinger, großmotz der linkspartei, spricht ein trefflich wort zur rechten zeit:

Die Merkel-Files im Giftschrank der Amerikaner sind eine Zeitbombe, die jederzeit Milliardenschäden anrichten kann

Gar nicht auszudenken, was für lustige lobbyisten auf merkels als wischofon getarnte NSA-wanze angerufen haben, um ihr die letzten kleinen änderungen an gesetzestexten zu diktieren. Hach, wie gern ich in diesen „Merkel-Files“ mal ein paar stündchen blättern würde — das banale ist ja hoffentlich schon in guter vorarbeit vom geheimdienstlich wertvollen getrennt, damit man diese erkenntnisse schnell im p’litischen tagesgeschehen nutzen kann…