Was wird eigentlich aus den sachen ohne besondere kwellenangabe, die sich irgendwelche drexjornalisten von irgendwo aus dem internetz mitnehmen und dann als eigenen jornalismus mit ihrem eigenen reingebastelten logo drin auf irgendwelchen (leistungsschutzrechtgeschützten) kwalitätsjornalistischen websites verbauen? Zum beispiel wird daraus so etwas wie dieses entzückende beispiel:
Ich fragte jeweils (unter meinem echten Namen) an, ob ich die Szenen, die Tobias Huch zeigen, von ihnen kaufen kann. Das sind Szenen, die nun mal von mir stammen und an denen sie keine Rechte haben können. Bei Spiegel Online sagte mir, dass ich das Material für einen vierstelligen Betrag kaufen kann
Wenn man das schon rauskopiert, dann kann man doch wenigstens noch geld dafür nehmen! Widerliche, intelligenz- und leserverachtende scheißpresse mal wieder. Möge das zeitalter des jornalismus bald schon zu ende sein, mögen die verleger in ihrem eigenen sud ersticken, mögen ihre zuarbeiter in den genuss jenes „hartz IV“ kommen, das sie aktiv (und nicht einmal gut bezahlt) herbeigeschrieben haben!
[via Fefe]
Nachtrag, 24. januar, 16:00 uhr:
Der, die oder das spiegel im kommentarbereich des blogs von Enno Lenze so (leider sind dort kommentare nicht direkt verlinkbar, einfach mit strg+f
im brauser nach „Sven Christian“ suchen):
Sehr geehrter Herr Lenze,
wir möchten uns entschuldigen, dass wir Ihr Filmmaterial verwendet haben, ohne Sie zu fragen. Das sollte uns nicht passieren.
Wir waren fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Tobias Huch selbst Rechteinhaber sei, da er das Video auf seiner fb-Seite veröffentlicht hat. Das fanden wir bemerkens- und berichtenswert.
Wir hätten das Material aber nicht verkauft – weder an Sie noch an andere. Einer meiner Kollegen Ihnen auf Anfrage die üblichen Konditionen genannt, wenn wir eigens erstelltes Material anderen TV-Sendern zur Verfügung stellen. Wenn Rechteerwerber Interesse zeigen, prüfen wir vor dem Verkauf genau, ob das verwendete Material nur aus Eigendrehs besteht, oder eben Fremdquellen enthält.
Noch eine Bemerkung zum Copyright:
Wenn, wie in diesem Fall, ein Beitrag Eigen- und Fremdmaterial enthält, nennen wir die Fremdmaterialquelle im Anspann. Das haben wir ihn dem Fall, weil die Quelle im Video insertiert wurde, nicht gemacht. Auch das war nicht korrekt.
Wir haben den Film offline gestellt. Zum weiteren Klärung haben wir uns schon per Mail an Sie gewandt.
Herzliche Grüße,
Sven Christian,
Leiter Bewebtbild [sic!] SPIEGEL ONLINE
Zu der lustig-listigen behauptung „wir hätten das materjal nicht verkauft“ siehe einfach, dass bei einer expliziten anfrage vorher über tausend øre lizenzkosten genannt wurden. Natürlich hätten die das geld genommen, es stinkt ja nicht und es ist leicht verdient! Was war noch mal dieses unwort? „Lügenpresse“? Passt ja immer wieder mal erstaunlich gut…
Ich sollte betrüger werden und das einfach so ähnlich machen. Den leuten irgendeinen betrug (schwindelzettel, förderrechte für mineralöl auf dem mond, sonstigen unfug) andrehen und geld dafür verlangen, aber so bald gegen mich ermittelt wird, sagen, ich hätte das geld ja gar nicht genommen, wenn mans mir gegeben hätte. Das ist doch total überzeugend, wenn auch ein bisschen intelligenzverachtend. So eine nummer versuchen die kwalitätsjornalisten vom spiegel hier. Ich bin ja ein friedlicher mensch, aber wenn so etwas einer versuchte, der mir direkt gegenübersäße, hätte der ziemlich unmittelbar (wg. affekttat) meine faust in seinem fressbrett.
Stirb, scheißpresse, stirb! Verrecke, jornalist, verrecke!