Was bin ich damals im privaten rahmen angemacht und als paranoiker verspottet worden, als ich projekte einstellte, weil sie wegen des „leistungsschutzrechtes für presseverleger“ in der bimbesrepublik abmahnistan und unter dem immer ganz besonderen rechtsverständnis der hamburger dunkelkammer nicht mehr rechtssicher zu betreiben seien und plötzlich ein erhebliches kostenrisiko werden würden. Nun, der auch stets zu einem heiteren scherzchen aufgelegte rechtsanwalt Markus Kompa (der meiner kenntnis nach gar nicht mehr mitglied der piratenpartei ist, auch wenn golem das anders mitteilt) hat mal ausprobiert, was mit diesem „leistungsschutzrecht“ alles so möglich ist:
Als dann einmal ein Screenshot eines ‚Presseerzeugnisses‘ von einem Gegner eigenmächtig genutzt wurde, sah ich die Chance zu einem Experiment – das unerwartet lustige Ergebnisse zeitigte […] Nach Ansicht von Kompa ist die Berufung auf das Leistungsschutzrecht „deshalb verführerisch, weil man nicht lange und breit darlegen muss, dass man die reklamierten Rechte auch wirklich besitzt, denn das LSR bekommt man sogar, wenn man selbst geklaute Inhalte publiziert […]“
Bwahahahahaha! Das ist angewandter realsatirischer humor in köstlichster form!
Mit gruß vom deutschen bimbestag und winkewinke aus dem schatten der lobby von euren presseverlegern, insbesondere vom axel-springer-verlag! Grüßchen auch von der scheiß-SPD, die mit ihrem würgehändchen mitwinkt!
Tja, und wer irgendwas mit internetz in der BRD macht, wo „kleinste textbestandteile“ aus presseerzeugnissen drin vorkommen können (zum beispiel in der SEO-optimierten URL, mit der ein link auf einen artikel oder auf die kwelle einer mitgeteilten tatsache gesetzt wurde), der hat halt pech gehabt, denn jede willkür ist möglich geworden. Wenn eine webseite, die alle paar wochen mal einen artikel macht, als „presseprodukt“ durchgeht, dann geht ein blog oder ein forum mit vielen links sicher auch als „aggregator“ durch, der explizit im gesetz genannt wird. Nur der im gesetzestext nicht genannte eigentliche adressat des bürgerrechtsfreien „rechtes“, guhgell, hat einmal fröhlich „dann leckt uns doch einfach am arsch“ gesagt, und schon haben alle auf ihre ansprüche gegenüber guhgell verzichtet, weil ihnen plötzlich aufgefallen ist, dass nicht der schwanz mit dem hund wedelt, was sie die ganze zeit vorher irgendwie übersehen haben. Tja, ist halt ein bisschen scheiße in der BRD für kleine privatmenschen, die nur über durchschnittliche geldmittel verfügen und unter den bedingungen ihr dasein fristen müssen, die von der manifesten idjotie der herrschenden und besitzenden geschaffen werden. Oder für mittelständische unternehmen mit interessanten ideen zu den derzeitigen technischen möglichkeiten. Gibt ja auch noch andere staaten, in denen man internetz machen kann, ohne dass man wegen deppendoofer, von lobbyisten von den volxvertreter-judassen eingekaufter gesetzeswillkür gleich an den rand der existenzjellen notlage geraten kann.
Auch weiterhin viel spaß mit dem stillstandort deutschland!
Nachtrag, 3. april: Ich finde Markus Kompa ja ohne die jornalistischen kürzungen in der telepolis noch viel köstlicher zu lesen. 😀