Was hat uns allen denn noch ganz dringend gefehlt?

Die Device-APIs-Arbeitsgruppe des World Wide Web Consortiums hat die Battery Status API als Proposed Recommendation veröffentlicht. Über sie können Webentwickler den Ladezustand des Endgeräts abfragen und daran das Verhalten der Webanwendung anpassen

Juchu! Endlich ein weiteres halbes bit (oder vielleicht sogar deutlich mehr, die träcker sind in ihrem einfallsreichtum ja genau so unerschöpflich wie die verbrecher) für das brauser-fingerprinting! Und natürlich: noch ein bisschen mehr zeugs für die kopfkranke idee, dass ein webbrauser eine laufzeitumgebung für anwendungen ist. Der nuckelt aber viel heftiger am akku als jede noch so dumm geschriebene native anwendung…

Allein, wenn ich an die anwendungen denke, an die scheißwerber jetzt denken werden: wenn der akku voll ist, kann man es ja multimedial, blinkend und zappelnd machen, ansonsten gibts halt ein banner. Ach nee, das würde ja voraussetzen, dass scheißwerber sich solche gedanken machen, und das ist nun einmal ausgeschlossen.

Und diese tolle idee, dass eine webseit feststellen können soll, wieviel akku sie in wärme und effekte verwandeln kann und sich dann gegebenenfalls anpassen soll — man könnte ja auch gleich seine webseit so machen, dass sie nur so wenig ressorßßen wie nötig verpulvert. Ach, das wäre altmodisch… na gut, dann eben etwas mehr aufgeplusterte API im brauser. Dass komplexität das genaue gegenteil von sicherheit ist, gehört zu den gedanken, die da gar nicht mehr gedacht werden sollen.

Hej, und an den datendingsdaschutz ist auch gedacht:

Die Vorschläge enthalten auch Richtlinien zur Sicherheit und Privatsphäre. So sollen Entwickler beispielsweise vermeiden, dass zu genaue Messkurven direkte Rückschlüsse auf Nutzer zulassen

Wer es nutzt, soll einfach keine profile draus machen, weil es eine richtlinje gibt, dass man das nicht machen soll. Das wird ganz sicher funkzjonieren! :mrgreen:

Ich wünsche euch allen auch weiterhin viel spaß dabei, in einem anonymisierenden technischen medium jeder dahergelaufenen webseit das privileg einzuräumen, programmkohd im webbrauser auszuführen.

Der neueste hirnfick der scheißpresseverleger

Eyeo greife in den impliziten Vertrag zwischen Verlag und Leser ein, der die Anzeige kostenlos abrufbarer Artikel vorsehe

Hej, scheißpresseverleger,
und hej, scheißjornalist, der du dich von so einem geschmeiß bezahlen lässt,

fragt mal den anwalt in eurem scheißpressehaus, was ein vertrag ist und wie der zustande kommt. Der muss da sicherlich gar nicht erst im bürgerlichen gesetzbuch nachschlagen, sondern wird euch aus dem stegreif sagen können, dass ein vertrag durch übereinstimmende willenserklärung zustande kommt — oder doch mindestens durch konkludentes handeln einer oder beider beteiligter seiten. Eigentlich ist das so ein trivialkram, da brauchtet ihr nicht einmal einen anwalt für zu fragen, aber ihr seid ja presse, da kann man leider keine allgemeinbildung voraussetzen. (Zeigt sich ja jeden tag in eurem geschreibe, dass man die nicht voraussetzen kann.)

Und jetzt stelle ich euch hirnfickenden riesenarschlöchern nur eine einzige frage: würde ich wohl einen werbeblocker benutzen, wenn ich den willen hätte, den von euch transportierten träckenden, gefährlichen und widerwärtigen reklamescheiß auf meinen rechner zu holen?

Falls ihrs wegen eures manifesten schwachsinns immer noch nicht rafft oder wegen eurer lust an eurem vorsätzlichen rechtsmissbrauch immer noch nicht raffen wollt, ihr arschgeburten mit jornalismushintergrund: nein, ich würde das natürlich nicht tun. Niemand würde das tun.

Hier liegt keine übereinstimmende willenserklärung vor. Hier liegt nicht einmal konkludentes handeln vor. Der von euch behauptete „vertrag“ existiert nicht. Er ist eine glatte und für jeden aufgeweckten zwölfjährigen erkennbare lüge. Er ist eine lüge, die mit denjenigen lügen vergleichbar ist, mit denen betrüger naive menschen übertölpeln und abzocken. Er ist eine lüge, mit der ihr andere menschen einschüchtert und wie die grenzkriminellen juratrolle vor gericht zerrt. Es handelt sich um glatten rechtsmissbrauch. Vorsätzlichen rechtsmissbrauch.

Und darin zeigt sich vor allem eines: ihr seid durch und durch arschlöcher, und zwar welche mit erschreckend großer krimineller energie.

(Ja, das gilt auch für dich, jornalist, denn du machst bei dieser bande mit, du arschloch!)

Das passt übrigens total gut zu der scheißreklame, die ihr zum sinn und zur eigentlichen botschaft eurer webauftritte gemacht habt, während ihr euch in staatstragende gesten schmeißt und euch als „kwalitätsjornalisten“ bezeichnet. Euren finde-den-content-ratespaß könnt ihre euch dahin stecken, wo die sonne nicht mehr hinscheint. Wenn ihr dann hunger kriegt, fresst doch einfach eure scheißzeitungen, die euch bald schon keiner mehr abkaufen wird.

Plonk!
Ein opfer eures in den dunkelkammern des reichstags herbeilobbyierten leistungsschutzrechtes, das es wohl auch nicht für euch gebracht hat, aber unser aller leben schlechter gemacht hat…

PS: Stirb, jornalist, stirb! Verrecke, verleger, verrecke! Bis zum ende der werbung im web sinds nur noch zwei jahre

Neusprech des tages

Die menschenverachtenden PR-lügner der BRD so: das wort „abschiebungsabkommen“ klingt viel zu deutlich und macht jedem klar, um was es sich handelt, das können wir nicht nehmen. Wir brauchen ein besseres wort. Nehmen wir doch einfach „mobilitätspartnerschaft„, das klingt doch gleich viel besser…