Wer mich schon etwas länger kennt, weiß ja, dass ich das bäckend von wördpress so wenig mag, dass ich mir lieber ein skript geschrieben habe, mit dem ich ein wördpress-blog über die API befüllen kann. Der irgendwann verbaute WYSIWYG-editor war mir schon immer zuwider, und selbst die einfache textarea
ist zusammen mit dem ganzen javascript-kram im bäckend nicht wirklich eine freude. Klar, zur not geht das alles (ich kann ja leider auch nicht überall meine skriptchen laufen lassen), aber wirklich damit herumschlagen will ich mich nicht. Außerdem geht mir HTML wirklich leicht von der hand. (Ist ja auch nicht so schwierig.)
Aber jetzt gibts mal etwas neues von wördpress. Offenbar soll der WYSIWYG-editor neu erfunden werden. Dieser prototyp sieht aus, als wäre er für die meisten menschen gar nicht so eine schlechte idee — wenn sie dann irgendwann die ganze funkzjonalität finden, die in einer etwas eigenwilligen benutzerführung präsentiert wird. Der jetzige WYSIWYG-editor von wördpress ist in jedem fall eine gewaxene müllhalde, mit ganz komischen brüchen, wenn man inhalte aus der mediatek einbauen will. Das dingens einmal gut geplant neu zu machen, ist also ein vernünftiger vorsatz. Aber wie ich die wördpress-entwickler kenne, wird das ergebnis ein träges, zähflüssiges etwas werden, das mit meinen arbeitsrechnern schlicht unbenutzbar ist. (Bei wordpress.com ist es jetzt schon so übel, dass der „verbesserte editor“ eine viertelminute zum inizjalisieren braucht und auch dann noch manchmal ein paar sekunden später während des tippens den cürsor wild rumspringen lässt, was für einen schnelltipper, der mal eben einen kleinen fehler korrigieren will, ein krampf im arsch ist.)
Trotzdem, ein leises lob gibts von mir allein deshalb, weil diesmal nicht wie sonst so oft ein scheinproblem gelöst wird. Ich glaube zwar nach wie vor, dass eine vernünftige desktop-anwendung eine bessere (und leichter handhabbare) idee als die fette, in javascript realisierte „anwendung im brauser“ wäre und dass so ein webbrauser doch eine unangemessen „bloatige“ laufzeitumgebung für kohd ist, aber jede zeit hat ihre wirre mode, die allerlei menschen komisches zeug tun lässt. Die momentane mode sind halt „anwendungen im brauser“. Dieser bullschitt ist so weit gediehen, dass die brauser immer weiter trivialisiert und immer weniger als anwendung benutzbar werden, damit die darin laufende „anwendung“ nicht mit einer zweiten benutzerschnittstellenschicht überlagert wird. Ich bin mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis die knöpfe zum vor- und rückblättern in den brausern weggemacht werden… 😦