Es hat sich ausgewattsäppt! Für französische schüler gibt es jetzt ein händiverbot an der schule. So schaffen sie es vielleicht besser, eine hochgradig irreguläre ortografie und eine grammatik zu erlernen, die zu zwei dritteln aus in der gesprochenen sprache unhörbaren, mittelalterlich anmutenden schreibkonvenzjonen besteht¹. 😉
Morgen im gleichen teater: taschenrechner werden durch rechenschieber ersetzt, und die praktischen füller und kugelschreiber werden durch hammer, meißel und steintafel ersetzt. Denn man lernt nicht fürs leben, man lernt für die staatliche zwangsschule. Und deren gewalthafte prinzipjen sind nun einmal kaputt, wenn die angebliche wissensvermittlung durch einen besoldeten hampelmann im zuge des fortschritts nun an kleine menschen geht, die ein kleines kästchen in der tasche tragen, das mühelos den zugang zum wissen der welt eröffnen kann. Schon das fernsehen hat die instituzjon schule so beschädigt, dass sie kaum noch funkzjonieren konnte, weil es die an der mühsam und langwierig zu erwerbenden schriftkultur hängende grenze zwischen kindertemen und erwaxenentemen entfernt hat. Und jemanden, der weiß, den kann man nicht belehren.
Noch zwei jahre, dann wird man vor lauter kultusp’litischer verzweiflung die gleiche tolle (und mit gewalt durchgesetzte) idee in der BRD haben. Und sich zwei, drei jahre später wundern, warum sie nicht nur nicht funkzjoniert, sondern fast alles noch schlimmer macht…
¹Ja, liebe franzosen, ich weiß: deutsch ist auch nicht besser. Ganz im gegenteil.