Für jene, die das wort nicht verstehen: netzneutralität ist die gleichbehandlung aller datenpakete im internetz.
[…] Dabei wurden auch Namen Verstorbener verwendet […] Die republikanische Mehrheit in der FCC selbst hat offenbar wenig Interesse an Aufklärung
Das ist ja wie bei russischen „wahlen“. Da ist Vladimir Putin auch so populär im volke, dass sogar verstorbene ihren tod mal kurz unterbrechen, um wählen zu gehen. Nur, dass das die USA sind…
Hier in der bananigen republik täuschland oder gar in der EU wäre die abschaffung und/oder balkanisierung des freien internetzes viel einfacher für den lobbyismus, da werden die menschen nämlich gar nicht erst gefragt und viele gesetze direkt von lobbyisten formuliert und ohne große änderungen im plenarsaal händchenhebend zu geltendem recht gemacht.
Dass in den USA eine dermaßen große kriminelle energie freigesetzt wird, um die netzneutralität abzuschaffen, beweist natürlich nur, wie wichtig die netzneutralität ist.
Autsch. Neutralität ist nicht Gleichbehandlung, sondern die Abwesenheit eigener Einflussnahme. Netzneutralität bedeutet demnach, dass das Netz bzw. der Netzbetreiber nicht als dritte Partei betrachtet werden muss.
Gleichbehandlung würde Unterschiede vernachlässigen, egal wie bedeutsam sie sind. Das funktioniert nicht. Datenpakete mit unterschiedlichem Type of Service dürfen und sollen unterschiedlich priorisiert werden. Frames mit unterschiedlicher TTL dürfen und sollen unterschiedlich weit gelangen. Und so weiter.
Netzneutralität herrscht, wenn die netztechnische Behandlung von Datenpaketen nur die für solche Zwecke vorgesehenen Angaben auf den Paketen heranzieht. Diskriminierung nach sachfremden Kriterien und insbesondere Deep-Packet-Inspection scheiden damit aus.
Netzneutralität verbietet m.E. nicht, Kapazitäten zu reservieren. Wer aber mit den vollen Leistungsdaten einer Technologie wirbt und dann für die ausgeschilderten Entgelte nur einen winzigen Bruchteil der Leistung verfügbar macht, hat irreführend geworben, muss Bußgelder zahlen, eine fristlose Vertragsauflösung akzeptieren und die bereits erhaltenen Nutzungsentgelte in dem Anteil erstatten, den die zurückgehaltene Leistung an der beworbenen Leistung ausmacht. So stelle ich mir das vor. In der politischen Praxis könnte es allerdings wirksamer sein, erhebliche Kapazitätsbeschneidungen einfach zu verbieten.