Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will durch mehrere Reformen mehr Platz und Rechte für Radfahrer quasi auf die Straße bringen. „Das Rad ist ein gleichberechtigter Teil des Straßenverkehrs“, betonte der CSU-Politiker. Das soll sich ändern
*grusel!*
[Archivversjon] (bitte auch mal meine links klicken, um zu bemerken, dass ich eben vorsätzlich sinnentstellend zitiert habe). 😉
Und, was will er jetzt machen, der bescheuerte doofrindt-nachfolger, dass sich das mit dem gleichberechtigten teil des straßenverkehrs ändert?
Ah ja, „schutzstreifen“. Also auf der rechten straßenseite gezogene, abgetrennte, meist etwas zu enge linjen (mit der ungefähren breite eines handtuches) mit bußgeldbewehrter benutzungspflicht für radfahrer, die meist als vielzweckstreifen (parken, sperrmüll, sonstwas) dienen. So dass radfahrer gezwungen werden, beim geradeausfahren rechts von rechtsabbiegendem verkehr zu fahren. Von radfahrern, die nach links wollen, ist dabei noch gar nicht geredet. Klar, so etwas kann man „schutzstreifen“ nennen, wenn man das wort „endlösung“ auch schönklingender als „massenmord“ findet. Ich bevorzuge das viel klarere wort „todesfalle“ — und diese totalverkackte scheißidee irgendwelcher leute, die garantiert nie im normalen alltag mit dem fahrrad durch deutsche städte mit ihrem mörderischen stadtverkehr fahren, greift immer mehr um sich. Vor ein paar tagen habe ich mich wegen einer polizeimeldung mal zu einem längeren rant hinreißen lassen, den ich hier nicht wiederholen möchte.
Ganz großes kino: LKW-fahrer sollen demächst innerorts nur noch im schritttempo rechts abbiegen dürfen. Nun, ich wills mal so sagen: ein vierzigtonner kwetscht mich auch im schritttempo noch zu tode, wenn er mich übersieht und ich in ihn übersehe, weil ich meine glubschen im verkehr irgendwo anders hinrichte. Deshalb betrachte ich solche dinger ja auch als etwas mit „eingebauter vorfahrt“. Alles andere bringt mich in der praxis einfach nur um.
Ah ja, 1,50 meter abstand beim überholen eines radfahrers. Das ist bereits seit jahren gängige rechtsprechung in der BRD, also richterrecht und damit geltendes recht. Oder anders gesagt: für den fahrradfahrer ändert sich gar nix, auch nicht, wenn das geltende recht durch andere verkehrsteilnehmer einfach ignoriert wird. Und kommt, hej, ein „neues verkehrsschild“, das darauf hinweist, dass man auf dieser straße die geltenden verkehrsregeln einhalten muss, auch wenns mal lästig wird… ich weiß nicht, wer dem herrn Scheuer ins gehirnchen geschissen hat, als er diese idee ausgebrütet hat. Zwei punkte in flensburg bei verstößen und ein ernstnehmen entsprechender anzeigen von radfahrern bei der polizei wären viel zielführender (am besten zusammen mit der zulassung von fahrrad-kameras als beweismittel, damit das barbarische PS-faustrecht auf der straße mal aufhört). Denn diese arschgeburten von vollidjoten, die mit ihren scheißautos in fünfzehn zentimeter abstand an einem vorbeirasen, sind verdammte henker! Und nein, ich rede nicht von ganz engen und/oder vorsätzlich verkehrsbehindernd zugeparkten straßen, wo wir alle gar keine andere wahl als die „kreative auslegung“ von verkehrsregeln im sinne des §1 StVO haben und wo man dann auch hoffentlich entsprechend vorsichtig miteinander umgeht, sondern von idjoten. Wer sich beleidigt fühlt, dürfte gemeint sein.
Und ein zweiter bei-rot-darfst-du-rechtsabbiegen-grünpfeil an den ampeln, der nur für radfahrer gelten soll, wirds auch total bringen. Ich bin auf eine erfassung der anzahl von missverständnissen gespannt. Schon der DDR-grünpfeil für autos ist mehr als nur ein bisschen gefährlich, wenn ich auch eingestehen muss, dass es ein praktisches und vielerorts sinnvolles verkehrszeichen ist, solange man die augen aufhält. Ob ein „halber grünpfeil“ da weniger gefährlich wird? Ich habe so meine zweifel.
Damit bei alledem auch wirklich noch mehr radfahrer auf der intensivstazjon oder beim bestatter landen, soll man in zukunft auch mit dem fahrrad nebeneinander fahren dürfen, wenn das mal irgendwo kein „sicherheitsrisiko“ ist. Vermutlich sieht der herr Scheuer diese tolle idee als einen beitrag zur lösung des rentenproblems durch sozjalverträgliches frühableben.
Zu schade, dass dieser schreibtisch-totschläger Andreas Scheuer (CSU) nicht für die tödlichen folgen seiner scheißp’litik verantwortlich gemacht werden kann.
(Und ja, werte autofahrer, ich weiß, dass es auch unter den radfahrern welche gibt, bei denen man die frage, ob sie auch ein gehirn haben, nur in der metzgerei beantworten könnte.)