Nein, das ist nicht Hadmut Danisch oder sciencefiles, das ist die wesentlich unverdächtigere spektrum der wissenschaft, die hier die grün-links-feministische wurzel eines teils der gegenwärtigen neonazi-agitazjon anspricht:
Im einseitigen Bemühen um Opferschutz offenbart die konservative Sexualmoral dieser Tage gleich mehrere blinde Flecke: Wie sonst ließe sie sich so einfach von rechts vereinnahmen?
[…] Sexualgewalt, vor allem wenn sie gegen Kinder gerichtet ist, wird seit Jahrzehnten über Skandalisierungen vermittelt. Sie zielen auf Emotionen und eine griffige Dramatik („alle drei Minuten wird …“, „jedes dritte Kind …“, „fast jede Frau hat schon …“). Sie lässt keinen vertretbaren Gegenstandpunkt mehr zu. Es sind unmittelbare Einladungen an die Affekte. Entfaltet wird ein Sog emotionaler Betroffenheit, der sich meist in einem Ruf nach Strafe und in einer gründlichen moralischen Diskreditierung abwägender Stimmen artikuliert. Einige Konflikte bringen es zur Gesetzesreife. Dann folgt der nächste Skandal – und so immer weiter. Dabei wirkt stets derselbe Mechanismus, der den Akteuren des Skandals, wie im obigen Fall dem rechten Netzaktivisten, die edle Rolle desjenigen zuschreibt, der einen Skandal mutig aufdeckt. Die selbstgerechte Empörung ist gewiss. Den Opfern springt man zur Seite, verdammt die Täter und feiert den Skandalantreiber. Details interessieren da nicht mehr. Es reicht der Anfangsverdacht
Treffer! Versenkt!
Das war und ist die jahrzehntelange propagandistische praxis so genannter progressiver bewegungen mit überbordender feminismus-sympatie (ich meine den heutigen gaga-feminismus mit seinen ständigen first-world-problems), die auch Adolf Hitler und Joseph Goebbels gefallen hätte. Und die auch heutigen menschen mit gefestigtem rechtsradikalen weltbild gefällt. Von S/M-gesteuerten #MeToo zum lynchmob ist es ein verblüffend kurzer und gerader weg gewesen.