Wenn euch doch nur jemand vor der klaut gewarnt hätte…

Amazon schaltet Netzwerk ab:
„Parler“ vorübergehend offline

Schon doof, wenn man für sein S/M-geschäftsmodell völlig auf die klaut, also auf die kompjuter anderer leute, gesetzt hat. Was jeder dieser technischen ohnmachten vorwegging, war die freiwillige selbstentmächtigung.

Und weil ich gerade schon wieder öfter falsch verstanden werde: Nein, ich jammere weder Trump noch parler eine einzige träne nach. Aber macht euch mal klar, was diese aussperrungen nach gutsherrenart bedeuten. Guhgell und äppel wollen also keine anwendungen mehr in ihrem äppstohr haben, wenn darüber unmoderiert kommuniziert werden kann. Mit genau der gleichen begründung kann man dort jede anwendung entfernen, die wirksame kryptografie hat (und nicht so eine krüpplografie, die immer noch überwachung, ausspähung, datensammelei ermöglicht). Zum beispiel das beliebte kostenlose k-9 mail für ändräut, denn es ermöglicht im gegensatz zu guhgells beschissener, technikverhindernder scheiß-mäjhläpp seinen nutzern PGP, natürlich auch als gruppenkommunikazjon, völlig unüberwachbar, völlig unmoderierbar. Das könnte jetzt von guhgell einfach aus dem äppstohr entfernt werden. Oder genauer: es müsste von guhgell aus dem äppstohr entfernt werden, wenn das begründungsgefasel von „unmoderierte kommunikazjon“ für die parler-entfernung kein vorwand war.

Und das amazon jetzt einfach den stecker zieht und einen ganzen dienst abschaltet, sollte jedem zu denken geben, der glaubt, ein geschäftsmodell auf klaut-grundlage machen zu können oder auch nur ein paar daten in der klaut speichern zu können. Der technischen ohnmacht geht die selbstentmächtigung voraus. Aber das sagte ich ja schon.

So, und jetzt beim scheißjornalisten weiterlesen, der euch ins hirnchen kwasselt, dass wischofone und klaut die beste erfindung seit geschnitten brot sind! 💩️

Antropopatologie und kwacksalberei des tages

Na, wie sieht die intensivmedizin an staatlich mitfinanzierten BRD-krankenhäusern aus, wenn man da mit tatütata reingefahren wird, weil man intensivmedizinische betreuung braucht?

Doch in deutschland werden schwer an COVID-19 erkrankte menschen in krankenhäuser verbracht, wo sie sediert und ohne formalisiertes einspruchsverfahren mit ingwergetränkten brustkompressen und homöopathischen kügelchen behandelt werden

Der link geht auf einen englischsprachigen text. Mittlerweile spricht sich in der ganzen welt herum, dass in der erbärmlichen bananenrepublik BRD scheibchenweise ein „gesundheitssystem“ eingeführt wurde, das wichtige medizinische hilfsmittel (wie zum beispiel eine brille, damit ein mensch auch gucken kann) nicht über die krankenversicherungen finanziert, aber dafür kwacksalberei, zauberei und das heilen mit den geistern entschwundener wirkstoffe — ohne, dass es irgendwelcher medizinischer studien bedürfte. Ein tolles geschäft ist das geworden, wie aus dem tollhaus.

Und nein, die im herbst kommende schwarz-grüne horrorkoalizjon wird daran nichts ändern, sondern ganz im gegenteil.

Schlagzeile des tages

Nach Sturm auf US-Kapitol
Polizei verstärkt Schutz des Bundestags

[Archivversjon]

Kwelle der realsatirisch überschriebenen meldung der aktuellen kamera des BRD-parteienstaatsfunks ist allerdings das fachblatt für häjhtspietsch und fäjhknjuhs, die bildzeitung. Und im springerblättchen mit schlips wird schon mal die verfolgung von gedankenverbrechen vorbereitet:

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte der „Welt am Sonntag“ mit Blick auf die Ereignisse in Washington: „Aus bösen Gedanken werden böse Worte und irgendwann auch böse Taten.“

Tja, ist schon scheiße, wenn sich so ein paar volxanteile auf einmal in der volxvertretung breitmachen… :mrgreen:

Prof. dr. Offensichtlich

Prof. dr. Offensichtlich, der forsche forscher an allen fronten der erkenntnis, hat in einer erstaunlichen studie rausgekriegt, dass menschen viel mehr miteinander telefonieren, wenn es schwieriger geworden ist, sich persönlich zu treffen und man nicht mehr einfach in eine kneipe gehen kann. Niemand hätte damit rechnen können!

Darauf hat die welt gewartet…

In einer Pressemitteilung kündigte Trump an, er befinde sich in Verhandlungen mit mehreren Anbietern und erwäge, eine eigene Internetplattform zu eröffnen

[Archivversjon]

Mit verlaub, herr nochpräsident: das deutlich zensurresistentere und dezentraler organisierte USENET gibt es schon. Ach, sie wollen auch mal sperren, zum beispiel jeden teilnehmer mit einem intelligenzkwozjenten über siebzich? Na, dann machen sie mal ihr „schitter“ auf. 💩️

Aus der popkulturellen unterhaltungswahnwelt in die corona-zwangsbeschulung

Da weiß ich gar nicht, was ich als zitat rauspicken soll, so dicht und schmerzhaft ist der ganze text. Kein gesicht und keine stimme: kinder in der aktuellen populärkultur:

In Chris­to­pher Nolans Agenten-Zeitreise-Thriller Tenet, einem der wenigen größeren Kino­er­eig­nisse des vergan­genen Jahres, steht in mancher Hinsicht ein Kind im Zentrum des Gesche­hens: Max, der etwa sieben­jäh­rige Sohn der Heldin Kat und des Böse­wichts Sator. Max ist der Grund, warum Kat ihren gewalt­tä­tigen Mann nicht verlässt; ihn versucht sie zu schützen, wenn die Welt unter­zu­gehen droht; von ihm und ihrer großen Liebe zu ihm spricht sie wieder und wieder. Dennoch lernt das Publikum Max niemals kennen. Wir sehen ihn ganze drei Mal, stets aus großer Distanz: Zweimal kommt er aus dem Gebäude seiner teuren Privat­schule und verschwindet im mons­trösen schwarzen Gelän­de­wagen, der ihn nach Hause bringt. Ein drittes Mal, es ist die letzte Szene des Films, kommt er eben­falls aus der Schule, wird aber diesmal von seiner Mutter abge­holt […]

Über zwei­ein­halb Staf­feln aber wird keines der Kinder je gezeigt, und erst im Finale der Serie tauchen beide für etwa zwei Sekunden auf. Zuvor spre­chen die Eltern […] häufig und intensiv über Betreu­ungs­fragen […] Aktiv und für die Zuschauer sichtbar sind dabei aber ausschließ­lich Erwach­sene, deren Leben sich im Übrigen durch die Exis­tenz der Kinder nicht grund­sätz­lich verän­dert hat […] Ständig bezeugen junge ebenso wie erfah­rene Mütter die sie erfül­lende gren­zen­lose Liebe zu ihrem Kind, ständig wird diesen Frauen von allen Seiten beschei­nigt, sie seien „groß­ar­tige“ Mütter. Diese Mutter­schaft aller­dings bleibt abstrakt und in gewisser Weise ziellos. Denn auch hier tauchen die Kinder selbst kaum auf. Sie werden Erzie­he­rinnen ausge­hän­digt, an Baby­sitter über­geben oder mit dem Schul­ranzen auf dem Rücken aus der Tür geschoben. Niemand verbringt jemals Zeit mit ihnen, spielt oder führt gar ein Gespräch. Kinder haben in dieser Erwach­se­nen­welt keinen indi­vi­du­ellen Charakter, keine Ansprüche und keine Stimme, sie sind nur zwei­erlei: ein Orga­ni­sa­ti­ons­pro­blem und eine Projek­ti­ons­fläche für die Gefühle der Erwach­senen […] Gender und race sind ständig disku­tierte Themen, Homo­se­xu­elle und Trans­per­sonen gehören selbst­ver­ständ­lich zur festen Beset­zung, und auch class und disa­bi­lity werden proble­ma­ti­siert. Kinder aber bleiben klischee­haft und stumm […]

Es geht um Lebens­ent­würfe und neoli­be­rale Leis­tungs­op­ti­mie­rung. Kinder passen hier höchs­tens als Idee herein, nicht als eigene Wesen mit indi­vi­du­ellen Bedürf­nissen […]

Hier wird nicht etwa eine Gesell­schaft gefor­dert, die mit entspre­chender Infra­struktur und Gesetzen Mütter und Kinder schützt und beiden Gruppen Entfal­tungs­mög­lich­keiten bietet. Hier wird – durch die stän­dige Wieder­ho­lung und Beto­nung des Wortes „mother“ – ein neues, hoch­an­spruchs­volles Frau­en­ideal konstru­iert, dessen Durch­set­zung die Inter­essen von Müttern und Kindern syste­ma­tisch igno­riert

Kein wunder, dass jede empatie mit kleinen menschen verschwindet, wenn man sein gehirn jeden verdammten scheißtag mit dieser propagandascheiße von menschenfeinden flutet, die letztlich nur produziert wird, um reklame damit zu vermarkten.