Der Zuschauer ist nur eine begrenzte Zeit verarschbar.
Oliver Kalkofe
Die sich selbst als zukunftswerkstatt ihmezentrum bezeichnende, intelligenzverachtende propaganda- und PR-klitsche ist froh über konstruktive schritte, um den weiteren verfall der ruine aufzuhalten. Irgendwie haben die vor ein paar jahren mal ganz anders geklungen. Aber jetzt:
Die so genannten Kleineigentümer:innen von Gewerbebereichen im lhme-Zentrum, in einer mühselig ausgehandelten Vereinbarung zwischen Wohnungseigentümer:innen und Gewerbegroßeigentümer PIZ mitgefangen/mitgehangen, wurden über viele Monate nicht über die Sanierungsplanungen der PIZ informiert, konnten also nicht nachvollziehen, geschweige denn mitbestimmen, wofür sie denn zahlen sollen […] Auch die groß angekündigte Bürgerbeteiligung zu Fuß- und Radweg-Durchwegung erwies sich eher als Maus denn als Elefant. Nach gut einem Jahr ohne Bürgerbeteiligung durften die Bürger:innen während zwei Wochen ihre Pros und Contras zu zwei relativ ähnlichen Alternativen äußern – das war’s […] Die Diskussion am Runden Tisch oder im Bezirksrat um Verkehrskonzepte, die dem Grünen-Ziel der Verkehrsflächen-Umwidmung nahekommen und geeignet wären, Barrieren zwischen Stadtteilen und lhme-Zentrum zu verringern, werden -von alten SPD-Seilschaften? – blockiert […] Ist es auch richtig, in den rund 60.000 m2 Gewerbefläche weniger Verkaufsfläche vorzusehen als früher, so ist die Planung mit „Premium-Parkplätzen“ im Herzen des Erdgeschosses bei gleichzeitig hunderten ungenutzten Parkplätzen in den Untergeschossen kaum als inspiriert und zukunftsgerichtet anzusehen […]
Und so weiter und so fort. Aber bitte nicht abreißen…
[…] während weltweit ein Hype um guten Brutalismus Architektur entstanden ist
Bwahahahahaha! 🤣️
Mir wäre ja ein heip um bewohnbare städte mit hang zur artgerechten menschenhaltung lieber. Aber der kommt nicht, stattdessen vergöttern die idjoten aus den unbewohnbaren städten die kalte, beschissene scheißnatur; je weiter sie davon weg sind, desto mehr vergöttern sie zivilisazjonsfreies leben. Aber leider gehen sie damit nicht in die wildnis, sondern wählen die antisozjalen scheißgrünen und fahren vielleicht mal mit ihrem SUV zum „biomarkt“, als ob das andere fresschen aus dem chemielabor käme. Dumme, konsumorientierte, von ihrer kalten drexpsyche getriebene hirnstummel, ein gutes geschäft sind sie.
Übrigens: so sieht es zurzeit im ihmezentrum aus (alles aktuelle fotos aus den letzten sieben tagen):
Was man dort nicht sieht: handwerker und bauarbeiter. Gut, einen handwerker kann man schon mal sehen, aber da geht es dann um eine wohnung, in der etwas gemacht werden muss. An der scheißruine wird nicht mehr gearbeitet. Die wird einfach dem zerfall überlassen, wenn man sie (wegen des p’litisch gewollten und herbeigeführten wohnungsmangels in hannover) schon nicht einfach abreißen kann.
Beim ihmezentrum und in der PRopaganda zum ihmezentrum ist alles schon einmal dagewesen:
- Das ihmezentrum ist eigentlich ganz hübsch, aber es wird zum fremdkörper, weil es so viel verkehr auf spinnereistraße, fössestraße und blumenauer straße gibt…
- Als der gegenwärtige betrü… ähm… investor Lars Windhorst (von mir liebevoll „Lars Carlyle“ genannt) seine pläne für die durchwegung von der ida-arenhold-brücke zur blumenauer straße vorstellte, war es völlig offensichtlich, dass er die zeichnung billigstmöglich anfertigen ließ. Das einzige, was davon steht, ist übrigens der bücherschrank — aber der wurde auch nicht von Lars Windhorst hingestellt.
- Im ihmezentrum sollte aldi-süd eröffnen.
- Wenn ein bisschen dummes staatsgeld beantragt wurde — also das steuergeld von menschen, die richtig arbeiten — kam es auch immer wieder mal zu scheinbauarbeiten auf der scheinbaustelle. Manchmal haben sogar ganze zwei arbeiter an der scheinbaustelle gearbeitet.
- Immerhin wurde schon mal ein schild aufgestellt.
- Es gab lustige PRopagandafilmchen über urbane möglichkeitsräume.
- Es gab ein neues baustellenschild.
- Nach sieben jahren zerfall wurde mal festgestellt, dass auf der scheinbaustelle seit sieben jahren nicht gearbeitet wurde.
- Immer wieder gab es lustige PRopagandatexte in der lokalen scheißPResse.
- Am 18. februar 2020 folgte der tollen PRopagandafoljie aus dem mai 2018 ein vertrag zwischen der stadt hannover und der betru… ähm… investmentklitsche von Lars Windhorst. Das ist jetzt 471 tage her. Seitdem gab es — abgesehen vom aufhängen eines schildes — nicht einmal einen versuch des betrü… ähm… investors Lars Windhorst, die beabsichtigte vertragserfüllung auch nur glaubhaft zu simulieren. Lt. völlig unbestätigten gerüchten aus für gewöhnlich ganz brauchbar informierten kreisen soll übrigens keine vertragsstrafe für die verspätete oder gar nichterfüllung in diesem wunderbaren vertrag stehen. Solche verträge hätte ich damals auch gern mal gehabt…
- Zwölf jahre nach dem betrug durch carlyle stellt man fest, dass der betru… ähm… die bautätigkeit unter Lars Windhorst verblüffend ähnlich aussieht.
- Aber hey, dafür gibt es einen wunder wandel weihnachtsmarkt von einer klitsche, deren logo ein windrad, einen baum, ein sönnchen und ein vogelhäuschen darstellt. Bösen gerüchten zufolge ist das vogelhäuschen unbewohnt, weil die vöglein in die köpfe dieser professjonellen lügner von der reklamefront eingezogen sind. Und wenn man gerade nicht das hochfest des konsumismus ist, dann gibts einen gemütlichen flohmarkt.
- Unterdessen verkauft der BRD-staatssender (ja, wirklich) namens deutschlandfunk das ihmezentrum als eine spannende architektur. Ich vermute mal, dass die gute frau, die diese herrgottserbärmlich dumme, intelligenz- und menschenverachtende lüge im radio vorgetragen hat, nicht in so einer spannend zerfallenden ruine lebt.
- Ach, apropos PR-lügen. So etwas gibt es auch in zarter, zerbrechlicher PR-lyrik. Am besten finde ich immer noch den hier: Die verwaiste Betonstruktur ist als interpretationsfähige Nische in der Stadt Sehnsuchtsort. Möge der aus guten gründen unbekannte textdichter doch einfach in seinem sehnsuchtsort einziehen! Ja, IN DIESER RUINE LEBEN MENSCHEN, VERDAMMTE SCHEIẞE NOCHMAL!
- Die nach scheiße stinkende scheiß-madsack-scheißPResse faselt unterdessen unter bezugnahme auf namenlose aussagen einen von top-adresse der stadt. Schade, dass dieses PRessesterben so langsam geht! Aber vielleicht verstehen scheißjornalisten, die darüber nachdenken, ja mal, warum sie ungefähr so beliebt wie herpes geworden sind.
- Ach ja, die beschissene, nach scheiße stinkende scheiß-madsack-scheißpresse hat uns 2019 gezeigt, wie die arbeiten beginnen. Das ist jetzt 877 tage her. Geschehen ist auf der scheinbaustelle nichts. Die ruine rottet immer noch vor sich hin.
- Im sommer des jahres 2018 wurde PResseberichterstattet, dass man sich ein halbes jahr lang den kopf darüber zerbrochen hat, wie es mit der scheißruine zwischen ihme und blumenauer straße weitergehen soll. Tolle ideen hatten sie. Das ist jetzt 1025 tage her. Es gibt weder die moderne und einladende fassade, noch die indoor-plantahschen (die meinten bestimmt hanfanbau, damit man wenigstens ein bisschen fröhlichkeit beim anblick dieser scheiße entwickeln kann) noch solarzellen auf dem dach.
- Und weil die meisten PRopagandaautoren eher nicht so in hannover leben, wissen sie auch nicht so genau, wer hier gerade würgermeister ist. Aber schön, dass sie unfreiwillig daran erinnern, wie lange dieser großbetrug auf kosten tausender direkt betroffener menschen (ja, DA LEBEN VERDAMMTE SCHEIẞE NOCHMAL MENSCHEN DRIN) schon läuft und von rat, regjonsverwaltung und hannöverscher scheißpresse offen mitgetragen wird.
- Sogar auf dem kommerzblogger-schulterklopfkreis re:publica wurde schon die lügenPRopaganda vorgetragen. Damit dumme, kalte geldblogger die dummen, kalten scheißlügen weitertragen, vermute ich mal…
- Weil der damalige investor intown so einen schönen schlips und so feinen zwirn getragen hat und so ehrlich blickende augen hatte, hat die stadt hannover unter federführung ihres hochkorrupten kulturdezernenten Harald Härke einen langfristigen mietvertrag im ihmezentrum unterschrieben. Das ergebnis an der spinnereistraße hat zwar einen erheblichen realsatirischen liebreiz (es sieht dort bis heute so aus, nur der zerfall ist langsam fortgeschritten), aber die leute aus der verwaltung, die da jeden scheißtag arbeiten, tun mir leid.
- Selbst Rosa Luxemburg musste schon für die PRopaganda von heuschrecken-kapitalisten herhalten.
- Die scheißgrünen wollten die ruine schon unter denkmalschutz stellen. Ist ja auch besser, dann kann man gelder für den erhalt von denkmälern beantragen, den sich irgendwelche betrü… ähm… investoren vom kaliber eines Lars Windhorst in die tasche stecken können.
- Ich könnte jetzt noch viel mehr zu der märchenburg raussuchen, aber ich glaube, dieser kleine rückblick ist genug.
Da fühlt man sich echt verschaukelt, wenn dann auf einmal zwanzig jahre alte schlagzeilen noch einmal in der zeitung stehen.
Abriss: jetzt. Alternativen: keine.