Lacherchen des tages

Die Hamburger Volksschauspielerin Heidi Kabel hat einmal gesagt: „Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn auch einmal eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufgerückt ist“. Kabel starb 2010 und konnte noch nicht ahnen, dass elf Jahre später die Emanzipation nach ihrer Definition tatsächlich vollendet sein würde

Gruselmeldung des tages

Experimente mit Werbung in menschlichen Träumen:
Wissenschaftler sind alarmiert

Eine US-Brauerei hat mit Videos experimentiert, die Probanden von Bier träumen lassen. Einige Traumforscher halten das für einen gefährlichen Präzendenzfall […] Jeder smarte Lautsprecher in Amerika könne zu einem Werbeträger werden, „vielleicht verpackt als Teil von Programmen, die uns besser schlafen lassen oder uns Träume von Batman und Lady Gaga versprechen“. Träume seien einfach Kognition während des Schlafs, und der Kapitalismus habe keine Skrupel, Kognition in großem Umfang für Gier und Gewinn zu manipulieren

Spätestens, wenn pr0n-webseits so etwas als äpp anbieten, damit man geile träume kriegt, wird es für diese werbeform kein halten mehr geben. 😦

Stirb, werber, du stinkender scheißfeind, geh verrecken! Und nimm deinen stinkenden bruder, den scheißjornalisten, mit ins loch!

Aber wer sich einen „smarten lautsprecher“ — der übrigens in wirklichkeit kein lautsprecher, sondern ein mikrofon, also eine wanze, ist — in sein wahnzimmer stellt, ist eh nicht mehr zu retten. Erich Mielke wäre so stolz gewesen

In hannover wird gemessert

Nach ersten Erkenntnissen der Kriminalpolizei Hannover setzte am frühen Dienstagmorgen gegen 5:55 Uhr ein 59 Jahre alter Passant einen Notruf ab, nachdem er am Rande der Eilenriede einen leblosen Mann entdeckt hatte. Die Person saß mit erheblichen Verletzungen, die ihm offensichtlich durch ein Stichwerkzeug zugefügt worden waren, auf einer Parkbank am Werner-Holtorf-Weg unweit der Hohenzollernstraße/ Ecke Heinrichstraße. Ein umgehend alarmierter Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Bei dem Getöteten handelt es sich nach derzeitigen Ermittlungen um einen stadtbekannten Obdachlosen mittleren Alters

Den ruf konnte man noch beschädigen?

Der stern ist ja beinahe ein dumpfes arsch- und tittenblatt wie die bunte, so dass da eigentlich nicht mehr viel ruf zu ruinieren wäre. Aber jetzt heißt es bei der scheißpresse: höschen runter, beine breit:

Zumindest beim Stern herrscht seit vielen Monaten Untergangsstimmung. Am 1. März wurde das Politik- und Wirtschaftsressort des Magazins aufgelöst. Stattdessen gibt es eine gemeinsame Hauptstadtredaktion von Capital, Business Punk und Stern. Eine Maßnahme, die den Ruf des Sterns derart beschädigt, hätte niemand intern für möglich gehalten. Mehrere Redakteure verließen daraufhin das Magazin

Keine sorge, da kommen neue. Zumindest so lange, wie der contentindustrielle „stern“ noch reklameplätze vermarkten kann, so dass die redaktöre bezahlt werden können…

Die hl. märkte des tages

Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess findet, mit einem Tempolimit würde Deutschland einen Wettbewerbsvorteil aufgeben

Ich finde übrigens, mit einer völligen entkriminalisierung und legalisierung jeglicher benutzung berauschender substanzen (gern mit anständiger regulierung, damit wir keine zehntausenden elfjährige dschunkies haben) würde die BRD einen wettbewerbsvorteil erlangen. Mit ziemlich genau der gleichen dämlichen „argumentazjon“.

Klarstellung: ich betrachte autos übrigens als rauschmittel. Tatsächlich sind die meisten kiffer wesentlich razjonaler gegenüber ihrem teuren hobby eingestellt als die meisten autofahrer. Und ja, viele kiffer sind schon ein bisschen irrazjonal, aber nicht so… 😁️

FDP-Vizevorsitzender Wolfgang Kubicki erwiderte dem Grünen-Mitchef Robert Habeck: „Wer im Angesicht einer der schwersten ökonomischen Krisen der Bundesrepublik jetzt ein Tempolimit fordert, lebt politisch hinter dem Mond.“

Und um das gleich anzumerken: die immer wieder angeführten verkehrsunfälle sind kein so gutes argument für ein tempolimit auf den autobahnen. Tatsächlich sind autobahnen die sichersten straßen in der BRD. Ist ja auch kein wunder, denn es sind ziemlich gerade, kreuzungsfreie straßen, auf denen einfach gefahren werden kann. Obwohl einige zeitgenossen auch damit noch überfordert sind und andere das rechtsfahrgebot nicht zu kennen scheinen, passieren weiterhin die meisten verkehrsunfälle in den ortschaften, wo es kreuzungen, radfahrer, vorfahrtregelungen, fußgänger, haustiere und lebhafte kinder gibt. Wenn überhaupt, dann ist hier ein tempolimit sinnvoll, und zwar eines deutlich unter fuffzich. Und bitte auch eines, das durchgesetzt wird. Und danach bitte irgendetwas gegen die teilweise fürchterlichen unfälle auf den landstraßen tun, zum beispiel energisch und nachhaltig besoffene aus dem verkehr nehmen.

Ein tempolimit auf autobahnen ist nur in hinsicht auf die kilometer pro kilowattstunde (sei es aus strom oder aus verbrennung) sinnvoll, also im rahmen einer diskussjon um die einsparung von energie und emissjonen. Klar, dass motoren effizienter sind, wenn sie nicht bis an die grenzen ihrer leistungsfähigkeit ausgefahren werden. Beinahe jedes andere argument ist bullschitt.

Nach anderthalb verdammten jahren…

Nach anderthalb verdammten jahren scheißcorona gibt es endlich ein paar erkenntnisse dazu, wie corona sich ausbreitet [archivversjon], so dass man nicht mehr einfach nur raten muss.

So richtig überrascht bin ich eigentlich von nichts:

Mehr als 42 Prozent aller Corona-Infizierten wüssten nicht, dass sie das Virus in sich tragen, erklärt der Mediziner. So bestehe die Gefahr, dass sie den Erreger unbewusst weitergeben und sich die Pandemie weiter ausbreiten kann

Ein leichter verlauf ist einem schnupfen sehr ähnlich, und niemand nimmt einen schnupfen ernst. Die meisten lohnabhängigen menschen schleppen sich auch mit einem schnupfen zur arbeit, weil sie sonst angst um ihre lebensgrundlagen (wohnung, mobilität, essen) haben müssen.

Ältere Menschen seien deutlich häufiger unwissentlich infiziert als Jüngere […] Jüngere Menschen nehmen mehr am gesellschaftlichen Leben teil und nutzen daher die Tests auch öfter

Völlig erwartungsgemäß.

Immer wieder wird spekuliert, dass Kinder die Viren stark verteilen. Sie können den Abstand nicht einhalten oder waschen sich nicht so häufig die Hände. Wir sehen aber insgesamt kein höheres Risiko, sich bei Kindern anzustecken […] Zudem seien Kinder weniger anfällig, sich selbst anzustecken

Das ist ein bisschen interessant, wobei ich mich hier in hinblick auf kommende schulöffnungen frage, bis wann die bezeichnung „kind“ gebraucht wird. Die meisten schulkinder ab der fünften klasse werden allerdings nicht auf dem arm genommen oder geküsst. Ich erwarte, dass dieses studienergebnis von scheißp’litikern als argument für eine schulöffnung benutzt wird.

Fängt ja schon an:

Da Kinder nicht Treiber von Infektionen seien, sollten Kitas und Schulen in der derzeitigen Situation auch im Herbst offen bleiben. Es müsse aber klare Konzepte geben – mit Luftfiltern, Hygieneregeln und Teststrategien

Da luftfilter geld kosten, wird es keine geben. Sind ja nur kinder.

Wenig überraschend ist auch, dass armut krank macht:

Entscheidend für die Ausbreitung des Virus sei vielmehr die Anzahl der Personen, die in einem Haushalt zusammenwohnten. Je höher diese sei, desto größer werde auch das Risiko einer Infektion, so der Epidemiologe. Hier sind laut Studie besonders Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status betroffen – also geringere Bildung, weniger Einkommen oder beengte Wohnverhältnisse. “Es ist allerdings ein Vorurteil, dass sich diese Gruppe nicht so sehr an die AHA-Regeln halten würde. Nach unseren Daten ist sogar das Gegenteil der Fall.“ Sie würden sich öfter die Hände waschen und die Abstände einhalten. Vielmehr erhöhten die insgesamt schlechteren Lebensverhältnisse  die Möglichkeit einer Ansteckung

Das gilt generell.