…und Henning Uhle zeigt uns mal kurz, was passiert, wenn man von dieser ganzen komplexität überwältigt nicht mehr für menschliche leser schreibt, sondern für algoritmen von suchmaschinen.
Das ist eben nicht mehr nur eine Blog-Plattform. Es ist eben ein verdammtes Content Management System. An mancher Stelle ist WordPress einfach mal kaputt optimiert worden. Ja, es funktioniert alles. Und mittlerweile haben sie auch die meisten Plugins, die amok gelaufen sind, eliminiert. Aber bei dem Gedanken, einfach was ins Internet zu werfen, wie man das früher gemacht hat, ist WordPress zu groß.
Jetzt ist es so, dass du immer im Hinterkopf hast, dass das SEO-Plugin grün werden muss […]
Ich kann das problem nicht so richtig nachvollziehen, und ich benutze schon seit ewigkeiten dieses komplexitätsmonster wördpress. Bei mir sieht das verfassen eines neuen textes allerdings auch so aus:
Von den jeweiligen editor-beglückungsideen in wördpress habe ich mich schon lange abgewendet. Ich finde generell die idee der „anwendung im webbrauser“ ziemlich schlecht und hätte es besser gefunden, wenn es einen sehr kleinen wördpress-kern mit ganz wenig funzjonalität gegeben hätte, den man mit ein paar mitgelieferten und von der kernmannschaft mitgepflegten äddons auf den jeweils gewünschten funkzjonsumfang erweitern kann. Wenn man schon so äddon-schnittstelle kohdet! Stattdessen habe ich heute ein in PHP geschriebenes softwäjhr-monster, bei dem ich immer wieder die äddon-schnittstelle nutze, um unerwünschte, aber in den kern verbaute funkzjonalität abzustellen. Diesen beschissenen neuen editor zum beispiel, der auf meinem arbeitsrechner so lange zum inizjalisieren braucht, dass ich darüber vergessen würde, was ich eigentlich schreiben wollte, wenn ich dieses scheißdingens aus der javascript-energieverschwenderhölle benutzte. Man sollte die entwickler dazu nötigen, ihren auswurf mal auf einem nicht ganz aktuellen rechner zu testen, damit sie den leuten gnade angedeihen lassen, die sich nicht alle zwei jahre einen neuen kompjuter kaufen.
Stattdessen ist XMLRPC wunderbar. Die hätten einfach eine ganz normale anwendung zur verwaltung der webseit machen können. So für leute, denen es nicht ganz so leicht fällt, ein bisschen HTML zu tippen und sich ein skript zu basteln, mit dem man den text bloggen kann. Haben sie aber nicht.
Und irgendwelche nervigen SEO-schlangenöle brauche ich nicht. Ich schreibe für menschen, nicht für maschinen. Ich habe niemals den wunsch gehabt, irgendwelche preise der alfabloggeria abzustauben und massenhaft gelesen zu werden. Ich mache das alles immer noch so wie früher:
Früher (TM) war es so, dass man seine Gedanken zu Erlebtem, Gelesenem und wozu auch immer in den Blog schrieb. Es war das Teilen von Erfahrungen, das Mitteilen von Gedanken, der Austausch mit anderen
Erfreulicherweise geht das noch. Nur diese ganzen blogs im früheren, eigentlichen sinn des wortes sind mangelware geworden, stattdessen machen sie alle S/M¹. „Weil man da viel mehr reichweite hat“ oder so ähnlich. Wenn sie ein eigenes blog haben, dient es nur zur nachäffung des unseriösen jornalistischen klickbäjht-geschäftes. Und in der tat, wördpress ist mit jeder versjon ein bisschen unbenutzbarer geworden, und ich habe schon öfter den tag verwünscht, an dem ich das genommen habe. Wie viel spaß eine migrazjon auf ein anderes system macht, habe ich ein paar mal ausprobiert. Es macht keinen spaß. Es macht so wenig spaß, dass ich es niemals angegangen bin. Spätestens, wenn man sich dabei erwischt, SQL-dumps mit sed
zu bearbeiten, um ein paar problemchen zu beheben, verliert man die lust, wenn es nicht unbedingt sein muss.