Das scheißvirus sieht ein bisschen anders aus, als es meistens abgebildet wird:
Die ersten Abbildungen von SARS-CoV-2 orientierten sich allerdings weniger am aktuellen Erreger, sondern stark an seinem Vorgänger SARS-CoV-1, der 2002/2003 die erste SARS-Pandemie auslöste. Dieses Virus trug rund 100 Spike-Proteine auf seiner Virenhülle und war etwa 100 Nanometer groß […] Bereits im Sommer 2020 hatten Wissenschaftler mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie die Form und Struktur des Spike-Proteins abgebildet und dabei festgestellt, dass diese viralen „Stacheln“ viel beweglicher sind als gedacht. Dank dreier Gelenke im Stiel des viralen Proteins kann sich dessen Kopf in fast alle Richtungen neigen und drehen […] Auch die Zahl der Spike-Proteine pro Virion ist geringer als anfangs angenommen: Statt rund 100 wie sein Vorgänger SARS-CoV-1 trägt der aktuelle Pandemie-Erreger im Schnitt nur 26 „Stacheln“ auf seiner Oberfläche […] Die Virenpartikel sind zudem keineswegs immer kugelförmig: Abhängig von den Umwelteinflüssen kann sich die dünne, bewegliche Doppelmembran der Virenhülle leicht verformen
Gut, ist ja eher unwichtig für uns, weil wir uns das scheißvirus ja nicht anschauen. Aber wer immer noch nicht genug corona hat, kann sich das aktuelle modell mal ausdrucken:
Das Team der Coronavirus Structural Task Force hat auf Basis der neuen Erkenntnisse ein aktualisiertes Modell des Coronavirus SARS-CoV-2 für den 3D-Drucker erstellt
Endlich kann man sich ein neues, realistischeres bild davon machen!!1!
Die Autorin dieses Beitrags wollte allerdings zuerst das Modell für den 3D-Ausdruck um den Faktor 1 Million gegenüber dem Originalvirus verkleinern. Hat sich dann aber doch noch für eine Vergrößerung um den gleichen Faktor umentschieden. Natürlich ohne den Fehler kenntlich zu machen. Das ist für mich wirklich schräg.
Das ist und war z.B. bei HIV nicht anders. Auch bei HIV geistern noch Bilder zur Illustration bei der Journaille herum, die nichts mit der Realität zu tun haben. So hat z.B. HIV nur 7-14 Spikes pro Virion und eine sehr geringe Spikedichte von 0,01 Spikes/100 nm².
Siehe: The low spike density of HIV may have evolved because of the effects of T helper cell depletion on affinity maturation: https://journals.plos.org/ploscompbiol/article?id=10.1371/journal.pcbi.1006408
Besonders toll finde ich immer Darstellungen in der Journaille, in denen riesige Viren im Blutstrom auf Blutzellen treffen, was mit der Realität auch nichts zu tun hat, selbst Riesenviren wie Klosneuviren, Mimiviren, Pandoraviren oder Tupanviren sind wesentlich kleiner als eine menschliche Zelle.