Zu schade, dass selbst wache und intelligente menschen oft nicht mehr bemerken, was das geschäftsmodell der contentindustrie ist: werbeplatzvermarktung. Nicht bildung, nicht informazjon, nicht vermittlung lebenspraktischen wissens, nicht darlegung von gründen und hintergründen, nicht p’litische meinungsbildung in einem auch nur halbwegs erträglichen sinn dieses wortes. Contentindustrieller jornalismus steht nur im dienste der lüge der reklame, denn er wird von reklamelügnern bezahlt. Klickbäjht ist dabei kein unfall, sondern handwerk. Die verdummung der leser ist eine vertiefung der reklameförderung, denn dumm kauft teuer und hirnlos. Von der bildzeitung lernen heißt für die contentindustrie siegen lernen. Und so eine internetz-giftmüllhalde wie das zwitscherchen mit seinen schnell aufschäumenden emozjonen und seiner permanenten hexenjagd-stimmungsmache ist genau das richtige biotop — oder besser: bitotop — für dieses contentindustriell-jornalistische geschmeiß. Deshalb sind die da ja auch alle. Die bezahlen sogar acht dollar im monat fürs blaue häkchen, damit auch jeder sieht, was es für blender sind. Die fressen jede zumutung, so sehr sind sie auf diese flutschige S/M-kackscheiße mit brutalem und extradummem psychoturbo angewiesen. Selbst dann noch, wenn sie vom besitzer des scheißladens bei presseanfragen über mäjhl automatisiert mit kackhäufchen beworfen werden [lokale archivversjon des fiepsers von Elon Musk]. Anders als mit so einer krankheit wie dem zwitscherchen kann die contentindustrie ihr schnell aufgeschäumtes nachrichtensurrogatextrakt doch gar nicht mehr vermarkten. Und ja, dann kommt am ende eben ein US-präsident raus, der direkt aus der idiocracy gehüpft zu sein scheint. Und ich fantasieloser dachte schon bei der unerträglichen Sarah Palin, dass die GOP nicht mehr tiefer sinken könne…
Dass die beliebtheit der menschen, die diese niederträchtige arbeit tun, die beliebtheit der so genannten jornalisten, sich langsam, aber sehr stetig der beliebtheit von herpes annähert, ist leider noch kein so großes problem fürs geschäft geworden, dass grund zur heiterkeit besteht. Was schreiben will, nennt sich autory und schreibt. Was sich jornalisty nennt, belegt damit nur öffentlich, dass es dumm wie scheiße oder ein arschloch ist. Oder beides, das kommt leider gar nicht so selten vor.