Striehming des tages

Mach doch musikstriehming, haben sie uns gesagt, die werber und ihre hässlichen, stinkenden brüder, die jornalisten. Sei nicht altmodisch und hab deine musik auf der eigenen festplatte, haben sie uns gesagt, und hab dann immer alle musik bekwem mit einem klick, einem wort an alexa oder einem wischofonstreichler zur verfügung, ganz so, wie du es gerade wünschst [archivversjon].

Ich bin nicht überrascht. Wir erleben den Kapitalismus in Reinkultur, der mich als Kunde erst mit attraktiven Konditionen ins Ökosystem lockt, um mich dann Stück für Stück bis zur Schmerzgrenze zu melken. Alles für die Aktionäre, alles für den Club – und Jeffs schöne Jachten

Ja, für wen denn sonst? So ist das eben mit dem digitalen feudalismus, der sich hinter denglischen wörtern wie striehming, klaut und dergleichen verbirgt: die künstlich geschaffenen abhängigkeiten werden ausgebeutet. Wenns weit genug geht, bis hin zum ius primae noctis, und das am besten so, dass man den gutsherren für seine vergewaltigung noch bezahlt. Und alle jornalisten schreiben jubelnde PResseerklärungen ab. Schließlich nennen sogar die opfer der feudalistischen machenschaften ihre abhörmikrofone „smarte lautsprecher“.

Einige kommentare unter dem artikel sind popcorn-gold, wenn man trotz jornalismus und dauerhirnfick der contentindustrie noch bei klarem verstand ist.

Davon, dass ein altmodischer daunlohd auch klimafreundlicher ist, will ich da gar nicht erst anfangen…