Zunächst ein zitat des werten herrn bundespräsidenten, kwelle ist die tagesschau des BRD-parteienstaatsfernsehens ARD [dauerhaft angelegte archivversjon]:
Was ich sehe ist, dass es Politiker gibt, die Maßlosigkeit in der Sprache, Rücksichtslosigkeit und Hass in ihrer Haltung zu einer eigenen Strategie machen. Und ich hoffe nur, dass sich die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes nicht vor diesen Karren spannen lassen
Werter herr bundespräsident, vielen dank für diese deutlichen worte in richtung der p’litischen aktöre. Ich würde mir die gleiche eindeutigkeit in ihrer zurückweisung populistischer hassrede, antidemokratischer und antiemanzipatorischer gesinnung, neofeudaler gutsherrenart und schlichter menschenverachtung auch gegenüber einiger ihrer kollegen aus den etablierteren parteien wünschen.
Zum bespiel gegenüber einem Sigmar Gabriel, der sich folgendermaßen äußerte:
Diese Arschlöcher im Internet labern immer nur Scheiße und haben gar keine Ahnung!
Zum beispiel gegenüber einer Angela Merkel, die folgende worte zur relevanz der grundgesetzlich geschützten privatsfäre von sich gab:
Hier müssen wir jetzt aufpassen, dass der Datenschutz nicht die Oberhand über die wirtschaftliche Verarbeitung gewinnt
Zum beispiel gegenüber Klaus-Dieter Fritsche, der damals in seiner funkzjon als staatssekretär für die belange der nachrichtendienste im kanzleramt folgende meinung zu den grundgesetzlich garantierten aufklärungsansprüchen des bundestages zum besten gab:
Das Staatswohl ist wichtiger als parlamentarische Aufklärung
Zum beispiel gegenüber einer Ursula von der Leyen, die das grundgesetzlich garantierte recht jedes menschen in der BRD, sich aus frei zugänglichen kwellen offen zu informieren, mit dem folgenden, nicht nur psychologisch bösen, sondern auch offen verfassungsfeindlichen populismus zu relativieren versuchte:
Ich möchte auch deutlich machen, dass die Würde eines Kindes, die Unverletzlichkeit eines Kindes ein höheres Gut ist als die Frage nach Massenkommunikation
Zum beispiel gegenüber einem Volker Kauder, der das grundgesetzliche verbot von zwangsarbeit und die grundgesetzliche garantie eines rechts auf leben und gesundheit mit dem folgenden verfassungsfeindlichen populismus relativieren wollte:
Wir brauchen wieder ein Bewusstsein dafür, dass man für Sozialleistungen etwas tun muss. Kürzlich sagte mir bei einer Veranstaltung ein Mann aus dem Publikum, dass er für einen Euro Arbeitslohn doch nicht morgens aufstehen würde, Arbeitslosengeld II erhalte er ja sowieso. Das Missverständnis müssen wir korrigieren
Die kwelle für dieses zitat existiert übrigens nicht mehr. Es handelte sich um einen gebührenfinanziertes angebot des öffentlich-rechtlichen rundfunks in der BRD, und für derartige angebote wurde auf langjährige lobbyarbeit der interessenvertreter der presseverleger hin ein gesetzlicher löschzwang der längst bezahlten inhalte eingeführt. Sie, werter herr bundespräsident, erinnern sich sicherlich noch gut daran, wie dieses neofeudalistische gesetz zustandekam, denn sie haben dieses neofeudalistische gesetz zum sonderberechtigung des standes der presseverleger mitgemacht und mit ihrer stimme in rechtskraft gesetzt.
Keiner der eben zitierten aussprüche wurde an einem aschermittwoch gemacht.
Werter herr bundespräsident! Sie sehen alle diese menschen, die leider gewohnheitsmäßig so menschenverachtend reden, wie ich es eben an ein paar beispielen gezeigt habe, viel häufiger als ich. Und wenn sie wollen, können sie alle diese menschen sogar persönlich in ihr schniekes kleines schloss einladen, um ihnen in diskreter umgebung mal so richtig ins gewissen zu reden.
Bitte sagen sie diesen menschen wenigstens ein einziges mal mit der gleichen deutlichkeit, dass es falsch ist, die maßlosigkeit in der sprache, die rücksichtslosigkeit und den hass in der haltung zu einer kommunikativen strategie zu machen!
Natürlich müssen sie das nicht tun.
Sie können auch weiterhin zweierlei maß anlegen — eines für die AFD, eines für die anderen parteien — und darauf hoffen, dass die menschen so doof sind, das nicht zu bemerken.
Aber dann erwarten sie nicht, dass sie auch noch ernstgenommen werden, werter herr grüßaugust! So leicht lassen sich die bürgerinnen und bürger der BRD auch wieder nicht vor ihrem lächerlichen propagandakarren spannen!
Ihr ihre blubberbläschen zur tagesp’litik genießender
Nachtwaechter