Beim lesen dieses englischsprachigen textes [archivversjon] wurde meine gute laune fürs ganze restwochenende gerettet. Ich mache mal eine kwicke übelsetzung — allerdings mit ein paar kurzen anmerkungen in eckigen klammern und mit ein paar fußnoten:
Jornalisten wollen das zwitscherchen auf mastodon nachbauen. Mastodon macht das nicht mit.
Seit Elon Musk im letzten monat seine 45-gigadollar-übernahme des zwitscherchens abgeschlossen hat, gibt es einen ständigen strom von nutzern, darunter auch ein paar jornalisten, die sich für mastodon, eine freie alternative¹, anmelden.
Niemand hat mastodon unter kontrolle — oder besser: jeder kontrolliert seine eigene versjon davon. Es gibt tausende von sörvern, auf denen die softwäjhr ausgeführt wird, und jeder davon wählt selbst aus, mit welchen sörvern er „föderiert“ oder informazjonen austauscht. Sie mögen die nutzer nicht, die zu einem bestimmten sörver gehören? Einfach blockieren!
Bedauerlicherweise für einige der jornalisten, die sich dem dienst angeschlossen haben, wird dieser ansatz der massenblockierung oder „entföderierung“ jetzt auf sie angewendet [😂️]. Von Adam Davidson, dem urheber des planet-money-podcasts von NPR, wurde kürzlich ein sörver spezjell für jornalisten eingerichtet. Schließlich hatte dieser sörver namens journa.host
rund 1.300 nutzer, darunter ein paar prominente jornalisten (und ich). Anfang dieser woche wies ein nutzer eines anderen netzwerkes [sic! Gemeint ist eine andere mastodon-instanz auf einem anderen sörver, nicht ein anderes netzwerk] darauf hin, dass rd. 45 instanzen alle inhalte von mitgliedern [sic! Gemeint ist: nutzer] von journa.host
blockieren.
Einer der gründe, die für das sperren von nutzern des sörvers [geht doch!] angegeben wurde, ist, dass er angeblich von klickbäjht-/buhlwahr-jornalisten bevölkert [sic!] wird, von denen „erwartet werden kann, dass diese alles, was ihr mitteilt, sammeln, durchsuchen und falsch interpretieren, mit dem ziel, es vor einem großen publikum zu veröffentlichen, das jedem hass und belästigung ermöglicht, so lange es nur klicks dafür gibt [von mir leicht geglättet]. Andere die diesen sörver blockiert haben, sagen, dass seine mitglieder [nein: nutzer sind es] wahrscheinlich „überwachungskapitalisten“ und „mäjhnstriehm-propagandisten“ sind².
Der admin eines akademischen sörvers schrieb, dass der journa.host
-sörver „bereit ist, einige extreme drecksack-typen von jornalisten zu hosten, und wir müssen nicht auf deren radar sein“. Ein anderer schrieb, dass „reporter, die sozjale medien ohne das wissen und die zustimmung der mitgestalter [origjnal: autoren] nach futter durchsuchen, eine plage auf jeder anderen S/M-plattform sind, und ich meine, [das mastodon-universum] sollte sie im keim ersticken“. (Fürs protokoll: ich bin mir darüber bewusst, dass einige nutzer denken könnten, dass das, was ich mit diesem artikel mache, zur beschreibung passt).
Ein mastodon-jornalist [sic!] stellte fest, dass es auch einen kulturellen unterschied zwischen dem verhalten der menschen beim zwitscherchen und den erwartungen an mastodon gibt. „Ich sehe ein deutliches signal, dass es hierbei zumindest teilweise um normen und verhaltensweisen geht“, sagte er, einschließlich eines von einst her gewohnten darauf-bestehens von jornalisten, die eher ans zwitscherchen gewöhnt sind, ihren artikel zu publizieren, aktuelle nachrichten unmittelbar zu pohsten und so fort“. „Das läuft hier nicht“. Trotz der versuche langjähriger mastodon-nutzer [im origjnal stand „veteranen“, aber das ist kein krieg], neue nutzer über diese unterschiede aufzuklären, sagt er, „stampfen viele jornalisten herum und machen immerfort das gleiche und das gleiche“.
Zurzeit gibt es rd. 7.000 mastodon-sörver, so dass die tatsache, dass 45 davon einen sörver mit jornalisten blockieren, nicht wirklich das ende der welt ist³. Aber es bleibt abzuwarten, ob mastodon in seiner gesamtheit einen zustrom von reportern begrüßen wird, die vorm zwitscherchen fliehen und hoffen, das, was sie dort einst hatten, neu zu erstellen.
Hach! 🤗️
Ich kann nur hoffen, dass auf mastodon eine gewisse intoleranz gegenüber der stinkenden contentindustrie und ihren kalten, psychomanipulativen geschäftsmodellen zur regel wird. Dem frieden, der empatie und der intelligenz zuliebe. Sollen sie doch unter sich bleiben und sich gegenseitig das leben vergiften, die ganzen arschlöcher! Die kriegen ja schon atemnot und schreibanfälle, wenn ihre verachtenswerte, kalte giftscheiße von nur 0,65 % der mastodon-sörver blockiert wird. Da ist aber noch raum nach oben! Wer wissen will, was passiert, wenn man dieses geschmeiß nicht draußen hält, schaue sich einfach das zwitscherchen an.
Stirb, scheißjornalist, stirb! Verrecke, verleger, verrecke!
¹Im original steht open-source alternative. Das ist eine so häufigere jornalistische fehlleistung im contentindustriellen betrieb, dass ich normalerweise gar nicht mehr darauf eingehe, obwohl diese systematische jornalistische hirnfickerei (ich gehe von vorsatz aus) direkt die menschen verblödet, indem sie am wesen der Freien softwäjhr vorbeischreibt. Das wesen der alternative ist nicht, dass sie kwelloffen ist — Elon Musk könnte etwa sofort die kwelltexte des zwitscherchens veröffentlichen und mit dem zwitscherchen weitermachen, ohne dass sich dadurch etwas veränderte, denn niemand dürfte darauf aufbauen — sondern dass sie Frei ist. Also Frei im sinne von freiheit, nicht im sinne von kostenlos oder auch nicht im sinne einer in jeden briefkasten verklappten „wochenzeitung“ mit achtzig prozent reklame und einem restfünftel von beschissener schleichreklame im redakzjonellen teil. Das scheint etwas zu sein, womit nahezu jeder jornalist auch im gerade auslaufenden dritten jahrzehnt Freier softwäjhr — auch solche jornalisten, die über freie softwäjhr schreiben und sich dabei in expertenpose schmeißen — intellektuell überfordert ist. Und mehr muss man über jornalisten auch nicht sagen, um zu zeigen, wie knüppelblöd und rescherscheunfähig diese meisten dieser arroganten, nichtsnutzigen und karaktergiftigen vollidjoten aus der contentindustriellen hirnhölle sind. Es gibt übrigens keinen grund, anzunehmen, dass diese ganzen kotnascher auch nur eine spur sorgsamer werden, wenn sie euch über wirtschaft oder p’litik berichten, sondern ganz im gegenteil.
²Gerade das wort „überwachungskapitalisten“ passt angesichts der bis zu siebzig überwachungsskripten aus reklamenetzwerken in allen jornalistischen webseits wie die faust aufs auge.
³Dafür, dass das so unerheblich ist, scheißjornalist, schreibst du aber einen ganz schön langen artikel darüber, in dem du auch gar nix anderes mitteilst! Findest du das nicht ein bisschen komisch?
Hinweis auf den übelsetzten text von @tux0r@twitter.com. Danke!