Weil ich in den letzten tagen einige male persönlich danach gefragt wurde: ich habe weder etwas für oder gegen Christan Drosten außer dem wissen, dass er auf seinem gebiet deutlich mehr kompetenz als ein p’litiker, popstar, prominenter oder scheißjornalist haben wird. Ich habe aber auch weder etwas für oder gegen jeden wissenschaftler, der ihm teilweise oder weitgehend widerspricht.
Genau das ist wissenschaft: das ringen um ein möglichst weitgehendes, im idealfall präzise kwantisierbares und durch messungen falsifizierbares wissen über die wirklichkeit durch beobachtung, modellbildung und bestätigung oder falsifikazjon, erweiterung und kritik der modelle. Der große vorteil dieser herangehensweise: aus jedem wissen kann irgendwann einmal auch können werden, im falle von corona zum beispiel medizinisches können. Aus nichtwissen kann hingegen gar nix werden, wenn man einmal von der verwerfenswerten üblichen psychischen wissenssimulazjon in angst, hoffnung, angstabwehr, magie und aberglaube absieht, die zurzeit übrigens zur gefährlichen p’litischen beglückungsidee einer lockerung der bislang durchaus wirksamen seuchenbekämpfungsmaßnahmen nebst weitgehender pflicht zum tragen eines mund-nasen-wärmtuches als wenig wirksamen abwehrzauber mit ganz viel gefährlicher „gefühlter sicherheit“ führt. Eine idee, die tausenden von menschen einen verfrühten tod bescheren wird — durchaus vergleichbar dazu, wie die „gefühlte sicherheit“ durch antivirus-schlangenöl ganz vielen unvorsichtigen menschen fiese trojaner auf den kompjuter geholt hat, aber in den folgen viel irreparabler als ein durch neuinstallazjon behebbarer kompjuterschaden mit datenverlust.
Dieses ringen um wissen geschieht nicht durch abstimmungen und konsensbildung, sondern durch ständigen abgleich mit der wirklichkeit. Die wirklichkeit ist undemokratisch. Der kosmos ändert sich nicht durch definizjonen, ideologien, propaganda und auch nicht durch wahlergebnisse oder regierungsbeschlüsse. Und schon nicht durch die hinterher so gern in die kameras und mikrofone gehaltenen „gedanken und gebete für die opfer“, nachdem man für gute freundschaft und zusammenarbeit den geldkoffer von seinen organisiert kriminellen wirtschaftsfreunden erhalten hat.
Was allerdings in diesem ringen normal und sogar prägend ist: dass ein wissenschaftler dem anderen widerspricht. Ebenso ist es normal, dass die modelle und schlussfolgerungen nicht einfach geglaubt werden, sondern immer wieder nach schwächen und unstimmigkeiten abgeklopft werden, denn natürlich ist jeder wissenschaftler ein mensch, erfüllt von hoffnungen, vorurteilen, wünschen, ängsten und dem ganzen psychischen gestrüpp, das unser vorwärtskommen als menschen verhindert, wenn wir das primitiv-magische weltbild unserer vorfahren hinter uns lassen wollen — und deshalb anfällig für fehlschlüsse. Die alternative dazu wäre eine „verordnete wahrheit“, die jede wissenschaft zur schein- und pseudowissenschaft, zum lyssenkoismus verkrüppelt: die mimikry ist perfekt, mit etwas abstand sehen die metoden noch nach wissenschaft und die menschen noch nach wissenschaftlern aus, aber es handelt sich tatsächlich um propaganda, und je näher man hinschaut, desto deutlicher wird es. Dieser unerfreuliche zustand ist leider in einem großteil der so genannten geisteswissenschaften zum standard geworden, weshalb man diese niemals mit richtiger wissenschaft verwexeln sollte, auch wenn sie an vorgeblich wissenschaftlichen einrichtungen betrieben wird. Und ja, natürlich gibt es geisteswissenschaft, die höheren standards genügt, die evidenzbasiert und nicht eminenzbasiert ist, die nicht nur eine scheintätigkeit mit vorher feststehendem ergebnis ist. Sie ist allerdings selten geworden. Der unterschied zwischen so genannten „gender studies“ und dem glauben an eine flache, scheibenförmige erde ist kleiner, als einem lieb sein kann, und dieser gender-lyssenkoismus strahlt in weite bereiche anderer wissenschaften hinein.
Ich wollte gar nicht so weitschweifig werden. Ich wollte nur klarmachen, was wissenschaft ist und warum es nicht unerwartet ist, dass es unter wissenschaftlern verschiedene ideen geben kann, wie erscheinungen der wirklichkeit — zum beispiel der verlauf eine pandemie — zu beurteilen sind. Vor allem, wenn es um eine krankheit geht, über die zurzeit immer noch nicht viel bekannt ist, die aber hochinfekzjös und trotz ihrer relativ geringen mortalität gefährlich genug ist, dass man ihr etwas entgegensetzen muss. Denn die zustände, die nach einer überlastung des gesundheits- und bestattungswesens eintreten, kann kein mensch wollen, der nicht so ein menschen- und zivilisazjonshasser wie die anhänger der scheißgrünen oder so ein notdürftig maskierter faschist wie die anhänger der scheiß-AFDP ist: tote, die auf den straßen verbrannt werden und schwärme von raben, die über den städten kreisen, wo der tisch so reichlich mit fleisch gedeckt ist — während sich gleichzeitig die finanziell besser gestellten menschen in aufkeimender korrupzjon ihre medizinische behandlung erkaufen können.
Übrigens: wissenschaft ist nicht nur undemokratisch, sondern sie findet auch nicht auf juhtjuhbb oder auf webseits statt. Sie wird sehr wohl auf juhtjuhbb und auf webseits kommunziert, aber man kann auf juhtjuhbb und webseits halt auch kommunizieren, ohne wissenschaft zu betreiben. Vom jornalismus durch irgendwelche ungebildeten tintenklexer will ich gar nicht erst anfangen, und ja, ich meine damit auch so genannte alternative medien, die mit ihrem spezjellen geschäftsmodell ihre „zielgruppe“ zu bedienen versuchen. Und um die situazjon zu erschweren, ist es für außenstehende — auch für mich ist der molekularbiologische släng so gut wie unverständlich — schwierig zu beurteilen, wo die wissenschaft aufhört und es sich um p’litische manipulazjonsversuche handelt, denn auch die wirklichkeit stellt ja ihre forderungen an die menschen. Und es ist beinahe unmöglich, die verstrickungen hinter wissenschaftlichen ergebnissen mehr als nur zu erahnen, denn auch in der wissenschaft gilt die goldene regel: wer das gold hat, macht die regeln bei denen, die er kaufen kann.
So bin ich, wie jeder andere mensch auch, darauf zurückgeworfen, dinge glauben zu müssen, ohne sie wirklich überprüfen zu können. Das ist einer der nachteile einer arbeitsteiligen gesellschaft. Dabei orientiere ich mich an der wissenschaftlichen reputazjon von personen, nicht an irgendeiner bericht- oder gerüchterstattung in irgendwelchen medien. Christian Drosten, der zwanzig jahre seines lebens als virologe tätig war und unter anderem zu den mitentdeckern des SARS-CoV gehört, ist auf grundlage dieses maßstabes, den ich selbstverständlich für völlig vernünftig halte (sonst würde ich ja einen anderen verwenden), jemand, dessen bewertungen man nicht einfach wegwischen kann, sondern ganz im gegenteil. Um dem etwas entgegenzusetzen, braucht es schon gewichtige argumente. Und die bestehen nicht in vielen worten, die meiner dummen psyche gefallen, sondern in faktenbasierter, falsifizierbarer argumentazjon, also im genauen gegenteil dessen, was den p’litisch-jornalistischen komplex prägt.
Endgültige antworten kann ich also nicht geben. Wer endgültige antworten sucht, um sich daran zu orientieren, gehört allerdings auch schnell zu denen, für die dann nur noch „gebete und gedanken bei den opfern“ übrig sind. Ein kurzer blick in die USA sollte da sehr ernüchternd sein…