Erster akt: wird ein gesetz in rechtskraft erhoben, das unter anderem regelt, wie gesundheitswarnungen auf tabakprodukten aussehen müssen. Da steht unter anderem drin, welche schriftart verwendet werden soll. Leider hat ein typografisch unbeleckter dolmetscher mit EU-verwaltungshintergrund aus „helvetica“ die nicht existente schrift „helvetika“ gemacht.
Zwechfellzermürbendes zwischenspiel: ein änderungsantrag wird eingebracht. Die einzige änderung besteht darin, dass „helvetika“ wieder zu „helvetica“ gemacht wird. Der antrag wird mit der regierungsmehrheit abgelehnt, weil er von der opposizjon kommt. 😀
Nach einer pause, die benötigt wird, damit die zuschauer wieder die hand aus dem gesicht rauskriegen, geht es weiter.
Zweiter akt: setzt sich ein heiterer troll hin und entwirft eine typografisch nicht gerade ausgewogene schriftart, die er „helvetika“ nennt.
Vielleicht sollte man auch auf wahlplakaten warnungen aufbringen — in „helvetika“ versteht sich:
Die lizenz für diese leider umlautfreie schriftart erzwingt von mir, dass ich dazu den folgenden hinweis gebe: die schriftart „helvetika“ ist von „neos_eu“ und kann hier heruntergeladen werden. Gern geschehen! Ich habe nämlich schmerzen vor lachen…
Übrigens ist die kommerzjelle verwendung dieses scheußlichen fonts in den lizenzbedingungen explizit ausgeschlossen worden. 😀
Nachschlag: solche hirnis gibt es nicht nur in den tälern österreichs, sondern auch in der BRD — denn die falsche schriftartbezeichnung „helvetika“ ist auch im entsprechenden BRD-gesetz verwendet worden.