Kennt ihr dieses funk, diesen krampfjugendlichen und S/M-affinen versuch von ARD und ZDF, die tägliche porzjon BRD-parteienstaatspropaganda auch jenen menschen aufzudrängeln, die noch nicht jeden tag in das knöcherne antlitz des todes blicken und deshalb keine zielgruppe des eigentlichen rundfunkprogramms sind? Nun, das haben sich ein leute von der otto-brenner-stiftung mal näher angeschaut und dabei selbst noch zur überraschung von prof. dr. Offensichtlich rausgekriegt, dass die jornalistischen metoden eher nicht so toll sind:
Wie aufgrund der Auswahl der „Reporter“-Formate als Untersuchungsgegenstände zu erwarten, ist die Reportage die dominante Darstellungsform (79,6 Prozent), wird aber durch Elemente des Interviews vielfach zu einem narrativ-dialogischen Hybrid ausgeformt. Als häufigste Formen treten Personen- (Porträt-), Milieu- und Rollenspiel-Reportagen (Selbstversuche) auf; 95,7 Prozent der untersuchten Reportagen enthalten dazu – genre-untypisch – die explizite Meinung der Reporter vor der Kamera […] Eine breite Auswahl verschiedener Quellenformen gibt es nicht: Stattdessen sind in vier von fünf Beiträgen der untersuchten funk-Formate (80,3 Prozent) entweder Protagonisten oder Reporter die zentralen Informationsquellen, was der expliziten Subjektivität in Form von entweder Reporter- oder Quellen-Subjektivität geschuldet ist. Andere Quellen, insbesondere non-personale Quellen wie Dokumente, werden dagegen deutlich seltener (sichtbar) eingebunden […] Während beispielsweise Experten oder Bürger nur am Rande vorkommen, ist für die meisten Beiträge eine Kombination aus Reporter und Protagonist charakteristisch, wobei die Rollen als Haupt- oder Nebenakteure unterschiedlich verteilt sein können. Experten und Bürger kommen nur am Rande vor
Aja, jornalismus als teater, das aufgeführt wird, um den beabsichtigen meinungs- und belehrungstransport zu erledigen.
Ich mag übrigens die schönen worte von der „jornalistischen konstrukzjon gesellschaftlicher wirklichkeit“, die in diesem text immer wieder einmal auftauchen. Für ähnliche ausdrucksweisen — allerdings in klarer, deutlicherer sprache, in der auch mal „lebensferne jornalistische parallelwelt“ vorkommt — bin ich schon als verschwörungsnazi beschimpft worden. Wenn ihr mich fragt, wird es mal zeit für eine dekonstrukzjon jornalistischer wahnideen und volxerziehungsversuche. Was heißt hier „wird zeit“. Das war schon in den siebziger jahren nötig. Und seitdem wird es nur immer übler und schlimmer.
Formatübergreifend sind insbesondere Authentizität (90,6 Prozent), Partizipativität (82,9 Prozent), Emotionalität und Exklusivität (beide 78,1 Prozent) und Narrativität (69,5 Prozent) stark ausgeprägt. Damit werden eher unterhaltende, erzählende und gefühlsorientierte Kriterien erfüllt. Transparenz, Nutzwert und Reflexivität sind hingegen in der Mehrheit der Beiträge nicht gegeben, auch Ansprüche an Relevanz und Vielfalt können in einem maßgeblichen Teil der Beiträge (jedem vierten bzw. jedem dritten Beitrag) nicht eingelöst werden
Sozusagen eine bildzeitung für juhtjuhbb und S/M, und zwar eine mit der kwasisteuer aufs bewohnen einer wohnung (so genannte „rundfunkabgabe“) finanzierte.
Die journalistische Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit erfolgt überwiegend über Lebensweltthemen, die gefühlsorientiert an die jungen Zielgruppen vermittelt werden. Durch Interviews hybridisierte Reportagen, die sich vor allem Personen, sozialen Milieus und journalistischen Selbstversuchen widmen, nutzen die Konstellation aus Reporter und Protagonisten, um Geschichten, die mehrheitlich in deutschen Großstädten ‚spielen‘, aus einer stark subjektiven Perspektive und unter expliziten Meinungsäußerungen der Journalisten zu erzählen
Natürlich immer schön mit dem stimmritzenverschlusslaut der idjot*ïnņ:e_n… ähm… sprecherys der heiligen gerechtigkeitssprache der lyssenkoistischen kirche der bürgerlichen linken. Aber das sehr geübt, dass es fast wie ein flüssiges sprechen klingt. Dieser jetzt schon jahrelang laufende dauerhirnfick des BRD-parteienstaatsfunks funkzjoniert allerdings immer noch nicht. Eher übernimmt sogar der nicht-migrantische teil der kommenden generazjon elemente der kanak sprak¹ in seine alltagssprache (diese sind ja oft auch praktisch, klar und pragmatisch, während die deutsche standardsprache nicht gerade arm an umständlichkeiten ist), als dass irgendwelche glottalen plosive vor bestimmten deutschen endungen p(l)atziert werden. Zumindest bei den jugendlichen, die ich öfter mal sprechen höre. Hier in hannover. Wo ich in einigen stadtteilen (insbesondere linden-süd) sogar schon gelegentlich türkische schimpfwörter von… ähm… kindern der deutschen ureinwohner gehört habe. Na ja, mein trotz gettosozjalisazjon sehr bescheidener türkischer wortschatz besteht auch eher aus unschönen wörtern. Vielleicht sieht es ja in köln, scheißberlin, hamburch, dochtmund oder frankfurt völlig anders aus, und ich kriege das hier in meiner blase einer ziemlich unterschätzten großstadt nicht mit. Ich glaube das aber nicht.
Auch weiterhin viel spaß beim bezahlen der kwasisteuer aufs bewohnen einer wohnung, mit der so ein bullschitt finanziert wird.
¹Ich meine das wort nicht abwertend und glaube, es einfach benutzen zu können, nachdem ich es auch schon mehrfach von meist jüngeren türkischstämmigen menschen als bezeichnung ihres eigenen sprachgebrauchs gehört habe. Dass das schimpfliche, abwertende wort „kanake“ drinsteckt, kann ich auch nicht ändern. Aber da ich hier auch immer wieder zu einem eher anrüchigen soziolekt greife, der nicht zu den feinsten ausdrucksweisen meiner wunderhübschen muttersprache zählt, aber dafür deutlich und unmittelbar ist, nehme ich mir das einfach mal raus. Dieses wort „kanake“ hieß in seiner hawaiischen ursprungsbedeutung übrigens einmal „mensch“, bevor es zum schimpfwort für bestimmte gruppen von ausländern wurde. Sprache ist immer im wandel. Schade, dass ich keine zeitmaschine zur hand habe. Ich wüsste zu gern, wie deutsch in hundert jahren klingen wird. Da ist noch so viel barockes zierwerk zum wegschmirgeln…