Ein weiterer bedauerlicher einzelfall von polizeigewalt [archivversjon]:
Der 26 Jahre alte Fotoreporter Julian Stähle war danach wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt worden. Doch nun stellt sich heraus: Er wurde selbst das Opfer eines gewalttätigen Ordnungshüters […] Seine Kamera ging zu Bruch, doch die Speicherkarte blieb intakt. Das brachte die Wende in dem Fall. Denn auf der Karte ist ein Video gespeichert, das die Aussagen von zwei Polizisten widerlegt […] Doch der Schwindel flog auf, weil Stähles Anwalt Sebastian Wendt später im Prozess eine Aufzeichnung aus der Videokamera des Fotografen präsentierte. Die Aufnahme, die der Berliner Zeitung vorliegt, dokumentiert auf 70 Sekunden, wie sich die Situation tatsächlich zugetragen hat, als der Reporter einen SEK-Einsatz dokumentieren wollte […] Stähle wird gepackt, gewaltsam zu Boden gedrückt und gewürgt. Währenddessen brüllt der aufgebrachte Beamte: „Rede ich nicht deutsch oder was? Ich lasse mich hier nicht beleidigen, Kumpel!“ Der Fotograf röchelt und bekommt keine Luft. Mindestens drei andere Polizisten eilen dazu. Doch niemand greift ein oder beruhigt den Kollegen […] Als die Bilder im Gericht gezeigt wurden, soll bei den Polizisten sofort die Stimmung gekippt sein, berichteten Zeugen. Als Stähles Anwalt daraufhin kritische Fragen stellte, brach der Beamte, der seinen Kollegen gedeckt hatte, im Zeugenstand zusammen […] Gegen die beiden Polizisten wird nun wegen des Verdachts der Falschaussage ermittelt. „Gegen sie wurde außerdem ein Disziplinarverfahren eingeleitet“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Potsdam. Die Staatsanwaltschaft sichtet nun das Video und prüft, ob eine Körperverletzung und Strafvereitelung im Amt vorliegt
Was meint ihr wohl, wie oft die bullerei mit so einer nummer einfach durchkommen wird, wenn das mit dem kräftig zulangen, krankenhausreif prügeln und sich anschließend gegenseitig durch falschaussagen decken so prächtig eingespielt ist?