Bei den jungs in der karl-wiechert-allee (heise verlach) scheint mal wieder so ein kleiner groschen nötig gewesen zu sein, der dadurch entsteht, dass man eine PResseerklärung voller reklame als redakzjonellen content und tolle nachricht ausgibt. Hier ist die erforderliche richtig-dichtung dazu:
„Project Spartan“: Der Windows-10-Browser mit Assistentin
Microsoft: der einzige brauserhersteller, der fordert, dass man für den neuesten brauser auch die aktuelle versjon des betrübssystemes verwendet und deshalb gar nicht erst für die verbreitete versjon schreibt — „gut, dass es keine anderen brauser gibt“, scheint man sich immer noch in redmond zu sagen.
Genau das richtige angebot für leute, die auch sonst einer gewissen assistenz bedürfen. Hoffentlich ist dieser assistent jetzt nicht so nervig wie kalle klammer. (Bitte auch mal hier klicken…) 
Microsoft hat seinen neuen Browser vorgestellt.
Meikrosoft hat bunte reklame für ein „neues“ dingens gemacht, ohne konkret zu werden, was an dem dingens „neu“ ist.
„Project Spartan“ soll das Surfen mit mehreren Komfortfunktionen deutlich bequemer machen.
Ganz wichtig ist neben der größeren bekwemlichkeit — die immer mit größerer entmündigung und überwachung einhergeht — dass der name des dingens öfter mal erwähnt wird, damit er sich einprägt. Es ist ja schließlich reklame. Und waschmaschinen leben länger für das beste im mann; ein geschmack von freiheit und abenteuer, das schmeckt so himmlisch jogurt-leicht.
Microsoft hat auf seiner Windows-10-Präsentation wie bereits vorab gerüchtet auch eine neuen Browser vorgestellt.
Meikrosoft hat sich äppel zum vorbild genommen und im vorfeld einer reklameveranstaltung ein paar „leaks“ generiert, um die hirnlose pressemeute dazu anzuheizen, auch dann schon drüber zu schreiben, wenn sie noch gar nix drüber wissen… nicht einmal die reklameversprechen. Die gewohnt hirnlosen jornalisten fanden das ganz toll und haben auch gleich wie die dressierten labormäuslein über das geschrieben, was da so gezielt „gerüchtet“ wurde. Und dann wurde das dingens mit dem üblichen tamtam „vorgestellt“.
Wie bereits gemunkelt wurde, soll der Browser „Project Spartan“ heißen.
Noch einmal muss der name des dingens gedroppt werden, der vermeldenswerterweise wirklich so lautet, wie die PR-abteilung das zuvor „geleakt“ hat. Außerdem macht so ein satz, der keine informazjon hergibt, doch wenigstens die artikellänge etwas größer und erweckt somit einen (wenn auch schnell wieder hinfälligen) eindruck von umfang und informazjon. Genau richtig für den kwantitätsjornalismus der zehner jahre. Das täuscht zumindest ein kleines bisschen darüber hinweg, dass…
In Spartan soll „eine neue Rendering Engine“ arbeiten. Gezeigt wurde der Browser auf einem PC, er soll aber auch auf Mobilgeräten kommen. Weitere technische Details dazu wurden nicht genannt.
…auf einer reklameveranstaltung von meikrosoft ein von meikrosoft bezahlter werbelügner sein flüssiges und eingängiges powerpoint-karaoke vorgehampelt hat, ohne irgendwelche interessanten fakten dabei zu nennen und dass kwantitätsjornalisten so eine nichtsigkeit zum anlass nehmen, eine meldung statt einer glosse zu verfassen, mutmaßlich, weil der verleger für diese platzierung im redakzjonellen teil ordentlich werbegelder kassiert.
Wäre ja echt kacke, wenn adblocker noch dazu führten, dass leute nicht mehr mit intelligenzverachtender scheißreklame manipuliert würden.
Statt dessen wurden einige neue Funktionen präsentiert.
Oh, man höre!
So soll Spartan einen neuen Notizenmodus haben, bei dem der Anwender direkt auf der geöffneten Website kommentieren kann. Diese Notizen lassen sich mit anderen Anwendern teilen. Mit einem Selektionsteil sollen sich auch Elemente der Seite ausschneiden und in OneNote speichern lassen.
Die als erstes zu nennende neue funkzjon ist es, dass anwender nicht nur ihr web-verhalten zu meikrosoft funken, sondern auch bekwem und einfach ihre arbeitsnotizen in der von werbelügnern so genannten „cloud“ ablegen können. Oder besser: dort ablegen müssen, wenn sie diese funkzjon so nutzen wollen.
Für alle, die es wegen des hirnlösenden jornalismus noch nicht mitbekommen haben: es gibt keine „cloud“. Es gibt nur kompjuter anderer leute. Bei heise haben das inzwischen erfreulicherweise so viele leute mitbekommen, dass im ganzen artikel nicht einmal das wort „cloud“ erwähnt wird, obwohl eigentlich nur „cloud“-funkzjonen vorgestellt werden. Der duft, der angesichts solchen schreibens in die nase sticht, ist nicht appetitlich.
Als weitere Neuerung bietet Spartan einen Lesemodus, der Online-Artikel in eine aufgeräumtere Form bringt und Werbung ausblendet.
Noch einmal muss der name des dingens gedroppt werden, über das eigentlich noch gar nichts bekannt ist. Wieder und wieder wiederholen, das alte motto der werber und proapgandisten.
Hier sehen wir auch gleich, warum meikrosoft der meinung ist, geld für schleichwerbung im redakzjonellen teil der fachjornallje ausgeben zu müssen: es gibt ja inzwischen diese werbeblocker. Auch das neue dingens wird so eine art werbeblocker haben, dessen funkzjon sich jedoch von anderen werbeblockern zu unterscheiden scheint — hier wird die lästige, mit asozjaler metodik an der aufmerksamkeit zerrende und für die kompjutersicherheit gefährliche scheißreklame nicht gleich kategorisch unterdrückt, sondern hierfür ist ein spezjeller „lesemodus“ zu aktivieren. Das macht nicht nur klar, dass eine heutige reklamefinanzierte webseit gar nicht mehr zum lesen geeignet ist (darin wenigstens stimme ich der einschätzung von meikrosoft völlig zu), sondern auch, dass der wunsch von menschen, gar nicht erst mit dieser gefährlichen und teilweise grenzkriminellen¹ scheiße belästigt zu werden, ignoriert wird.
Seiten lassen sich für das Offline-Lesen speichern.
Desweiteren kann das dingens etwas, was bereits der internetz explorer 5² konnte: eine offlein-versjon der seiten anlegen. Was daran jetzt „neu“ ist? Na, ist doch klar, neu ists…
Spartan führt eine Leseliste, die der Browser auf verschiedenen Plattformen synchronisiert.
…dass das alles unter dem deckmantel des reklamelügewortes „cloud“ zu meikrosoft gefunkt wird. Das ist jetzt natürlich keine überwachung und kein akkumuliertes herrschaftswissen, sondern…
Als wichtigste Neuerung soll Spartan eng mit der Sprachassistenten Cortana zusammenarbeiten. Deren Hintergrundwissen über den Nutzer soll diesem beim Surfen im Web helfen.
…ähm… „hintergrundwissen“, dass dem nutzer „hilft“. Orwellness sozusagen. Und es hilft jedem anderen, der etwas über den nutzer erfahren will, natürlich auch. Das hat riesen vorzüge, denn…
Wenn er zum Beispiel eine Gasthaus-Website besucht, kann sie Öffnungszeiten, Kritiken und eine Wegbeschreibung anzeigen.
…wenn ein nutzer des dingens mal die webseit von irgendeiner fresskneipe aufmacht und da drin stehen weder die öffnungszeiten noch der ort, an dem die fresskneipe zu finden ist, weil der wirt aus nicht weiter nachvollziehbaren gründen nicht will, dass auch gäste kommen, dann können diese paar daten aus anderen kwellen abgeholt werden. Aber auch nur, wenn sie irgendwo verfügbar sind — meistens sind sies ja auf der webseit, weil die meisten menschen immer noch deutlich mehr gehirn haben als die zielgruppe, für die meikrosoft softwäjhr zu entwickeln scheint. Wie weiter oben schon gesagt, es ist ein angebot für eine zielgruppe, die der „assistenz“ bedarf. Zum beispiel beim denken.
Solche leute finden dann vermutlich auch eine derartige reklame im redakzjonellen teil toll, die nix sagt. Weil… ähm… ja, weil sie nix sagt. Und eine kalender-äpp, die ziemlich exakt das gleiche kann wie CALENDAR.EXE
aus windohs 1.01 aus dem jahr 1985, aber im gegensatz zum alten programm ohne „cloud“-verarschung nicht funkzjoniert, findet man dann auch schnell ganz toll. Zur todesklippe sinds nur noch hundertfünfzig meter, lemminge bitte hinten anstellen, jeder nur einen sprung!
Diese zur jornalistischen meldung geronnene verwandlung halbgarer hirnwinde in powerpoint-karaoke wurde euch präsentiert von einer klitsche, die es auch binnen eines verdammten vierteljahres nicht schafft, eine für jeden windohs-nutzer gefährliche ausbeutbare sicherheitslücke in ihrem betrübssystem zu flicken und die deshalb mit geringem schauspielerischen talent ins internetz reinflennt, dass leute, die diese lücke nach drei monaten stillhalten schließlich angekündigtermaßen veröffentlichen, damit die sicherheit von windohs-installazjonen gefährden. Immerhin gings dann ganz schnell mit dem pätsch. Von solchen durch und durch verantwortungslosen leuten nimmt man doch auch gern eine zugangssoftwäjhr für sein internetz! Womöglich sogar noch eine, über die man seine bankgeschäfte macht!
Ich kann nur hoffen, dass das dingens von grund auf neu geproggt wurde und nicht aus „kompatibilitätsgründen“ — gemeint war damit die kompatibilität von meikrosoft-produkten zu früheren, nicht-standardmäßigen meikrosoft-sonderholzwegen — obskure CSS-boxmodelle aus der meikrosoft-steinzeit mit sich herumschleppt, die einem immer dann plötzlich ins gesicht springen, wenn man webseits deseint.
¹Die dort beschriebene reklame wurde nicht etwa auf irgendeiner pr0n-seit, sondern auf der webseit von GMX eingeblendet, und zwar deutlich länger als nur einen tag lang. Ich habe sie dort gesehen, und ich habe diesen text geschrieben, weil ich jemanden beruhigen musste, der auf diese kwasi-erpresserische scheiße reingefallen ist.
²Ich bin mir jetzt nicht sicher, obs der IE 5 oder der IE 6 war, in jedem fall ist die funkzjon keine neuigkeit, sondern kalter, abgestandener kaffee, mehr als ein verdammtes jahrzehnt alt. Da hilft dann auch keine reklame, die so etwas als „neu“ anpreist…